Review Dawn Of Destiny – Praying To The World

Dass sich einiges getan hat im Hause DAWN OF DESTINY, merkt man nicht nur daran, dass sich das Line-Up geändert hat. Auch der zackige Veröffentlichungsrhythmus, der in den Jahren 2007, 2008 und 2009 jeweils eine Full-Length-Veröffentlichung hervorgebracht hat, wurde durchbrochen und so mussten Freunde und Fans der Bochumer knapp drei Jahre warten, bis Album Nummer vier in den Startlöchern stand.

„Praying To The World“ heißt also der Neustart der drei Jungs plus Sängerin Jeanette, welcher nach dem turbulenten Jahr 2010 mit insgesamt vier Besetzungswechseln innerhalb von zwölf Monaten nun in ruhigeren Fahrwassern erfolgt ist. Untätig war der verbliebene Rest in der Zwischenzeit allerdings nicht, auf satte 75 Minuten verteilen sich die fünfzehn Songs (zwei Bonustracks), die einerseits alle Trademarks der Band bereit halten. So bekommt man Power Metal mit eher tief klingenden weiblichen Vocals zu hören, das Tempo liegt in der Regel im gemäßigten Bereich, dazu wird viel Wert auf ausgefeilte Arrangements und stimmige Melodieführungen gelegt. So weit, so gut und eigentlich auch unspektakulär, ohne dies jetzt abwertend zu meinen. Es soll nur vielmehr unterstreichen, dass man bei DAWN OF DESTINY das geboten bekommt, was man von einer Band dieser Spielart erwartet.

Andererseits packt man auch die eine oder andere Überraschung in die gemischte Tüte, so kommt man in den Genuss von männlichen Vocals, die durchaus als hart zu bezeichnen sind. In der Vergangenheit waren derartige Experimente zwar keine Rarität, aber mir kommt es so vor, als hätten die Ruhrpott-Recken dieses Mal etwas mehr Schmackes dazu genommen. Ich muss sagen, das klingt durchaus sehr brauchbar, gerade wenn eine Platte sehr lange geht, sind abwechslungsreiche Passagen sicher von Vorteil. Auf der anderen Seite fehlt mir eigentlich die obligatorische Power-Ballade, in der Vergangenheit immer ein absolutes Highlight.

Fans der ersten Alben werden eventuell eine Weile brauchen, bis sie mit dem neuen Material warm werden; mit „My Four Walls“ ist eigentlich nur ein wirklich typisches DAWN-OF-DESTINY-Lied dabei. Eine eingehendere Beschäftigung lohnt sich aber, nach und nach entwickelt „Praying To The World“ sein Flair und zeigt das Potential der Songs auf.

Wertung: 8 / 10

Publiziert am von Jan Müller

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert