Review Dritte Wahl – 25 Jahre – 25 Bands

25 Jahre sind eine lange Zeit und wenn eine Band sich so lange im Musikbusiness behaupten kann, ist das zweifelsohne ein Grund zum Feiern. Gleichzeitig ist eine solch lange Lebensdauer auch immer Zeugnis der Qualität der Band, denn so lange hält sich (erfolgreich) nur, wer einfach gut ist. An der Qualität von DRITTE WAHL gibt es schon länger keine Zweifel mehr, was nicht zuletzt durch die erlesene Gästeliste auf ihrem Jubiläumsalbum „25 Jahre – Bands“ deutlich wird.

Denn wie der Titel der Scheibe nahe legt, sind DRITTE WAHL hier nicht selbst aktiv, sondern überlassen es Andern, ihre Songs zu interpretieren. Dass „25 Jahre – 25 Bands“ dadurch sofort an stilistischer Bandbreite gewinnt, versteht sich von selbst.
Nun gibt es natürlich Punk-Zeitgenossen von DRITTE WAHL, deren Beiträge sich recht nah am Original halten, wie z.B. Rasta Knasts Version von „Und jetzt?“ oder DDP (mit Wally von Toxoplasma), die sich „Sonne & Mehr“ vorgenommen haben. Auch „warum“ (Zaunpfahl) und „Haie in der Ostsee“ (Dödelhaie) sowie „Mein Preis“ (Freygang-Band) schlagen in diese Kerbe, was „25 Jahre – 25 Bands“ eine Punk-Schlagseite verleiht, die den Originalen gerecht wird und DRITTE WAHL huldigt.

Auf der andren Seite stehen aber auch einige Songs, die die interpretierenden Künstler sich zu eigen gemacht haben. Hier stechen besonders die schwermetallischen Bands hervor – Heaven Shall Burn (mit Mille Petrozza von Kreator) machen aus „Auge um Auge“ eine reinrassige Meldodic-Death-Metal-Nummer, die vom Gesangsduett von Mille und Markus veredelt wird. Auch In Extremo sind vertreten und spielen „Ich bin’s“ in ihrem ganz eigenen, unverwechselbaren Stil, der dem Song einen gänzlich neuen, spannenden Drive verleiht.
Mit Cor („Nichts geschafft“), Crushing Caspars („Halt mich fest“) und Postmortem („Die Kugel“)sind weitere Bands aus dem Metal und Hardcorebereich vertreten, die den Spagat zwischen ihrem eigenen und dem Stil von DRITTE WAHL wagen und damit nicht unerfolgreich sind. Das beste Beispiel dieser Kategorie liefern allerdings die Killerpilze(!!!), die „So wie ihr seid“ zum Besten geben und mit ihrem jugendlichen Elan einen perfekten Opener für diese Hommage an eine großartige Band eingespielt haben.

„25 Jahre – 25 Bands“ zeigt eindrucksvoll, welche Reichweite die Musik von DRITTE WAHL über die 25 Jahre des Bandbestehens hatte. Bandbreite und Bekanntheitsgrad der vertretenen Bands machen deutlich, dass DRITTE WAHL eben doch mehr sind als „nur“ eine Punk-Band – DRITTE WAHL sind wie kaum eine andere Band Ausdruck dessen, wofür Punk stand.

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