Review Dying Humanity – Living On The Razor’s Edge

DYING HUMANITY sind bereits seit 2006 im Geschäft unterwegs. Obwohl ich mit dieser Promo zum ersten Mal von der Band höre, waren die Annaberg-Buchholzer schon mit namhaften Bands wie Born From Pain und Necrophagist unterwegs, Können muss da wohl vorhanden sein.

„Living On The Razor’s Edge“ beschreibt textlich etwas plakativ die Geschichte einer jungen Frau, die mit den Problemen der modernen Welt konfrontiert wird. Musikalisch bewegt sich die Truppe am ehesten auf dem Feld des Melodic Death Metal. Man ist zwar geneigt, die Band das Deathcore-Label aufzudrücken, was aber wohl am ehesten a) dem Bandnamen und b) dem Gesang geschuldet ist. Der klingt für eine Melo Death-Band doch untypisch – die Variation zwischen (Inhale-)Growls und High Pitch-Vocals ist sonst ja eher bei Core-Bands stilprägend.
Die Songs fallen bei DYING HUMANITY recht blastbeat-lastig aus – die rasant-melodischen „Clarity Of Mind“ und der Rausschmeißer „Revenge And Murder“ sind gute Beispiele dafür, gleichzeitig wird mit Gitarrenriffs im Göteborg-Stil für Stimmung gesorgt. Jedoch wird zu Gunsten der Abwechslung das Tempo regelmäßig für ausschweifende Instrumentals gedrosselt, mit „Perception“ und „Inception“ gibt es auch zwei voll und ganz instrumentale Songs auf „Living On The Razor’s Edge“ – leider ist das jeweils recht uninspiriertes Akustikgeklimper und diese Songs damit Lückenfüller.
Davon abgesehen lässt sich die Platte jedoch gut durchhören – denn DYING HUMANITY bieten zwar nichts bahnbrechend Neues, verleihen ihrer Mukke durch die permanenten Variationen in den Songs aber einen angenehmen Wiedererkennungswert – so kommen in „Till The End“ richtig Emotionen auf.

Wer auf Whitechapel steht, sollte “Living On The Razor’s Edge” auf jeden Fall eine Chance geben, den DYING HUMANITY erinnern mehr als einmal an diese, nur mit deutlich melodischerem Aufbau, und ohne den Hardcore-Einschlag. Fürs nächste Album darf es aber ruhig etwas mehr sein, denn 34 Minuten Spielzeit, von denen circa fünf rein instrumental sind, sind in Zeiten von 30-Minuten-The-Black Dahlia Murder-Alben zwar nicht mehr als grotesk wenig anzusehen, als zu wenig in diesem Fall aber schon.

Wertung: 7 / 10

Publiziert am von Pascal Stieler

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