Review Graveyard (ESP) – The Sea Grave

  • Label: War Anthem
  • Veröffentlicht: 2013
  • Spielart: Death Metal

Ein einigermaßen unleserlicher Schriftzug, ein Schwarz-Weiß-Cover, das offensichtlich lovecraftsche Themen aufgreift und Songtitel, die das Cover bzw. dessen Thema noch unterstreichen – alles klare Indikatoren für extremen Metal. GRAVEYARD heißt die Band, kommt aus Spanien und ist von ihren schwedischen Namensvettern so weit entfernt wie Stockholm von Madrid. Die Iberer bieten auf ihrem dritten Album „The Sea Grave“ Death Metal der ganz alten Schule – dreckig, rumplig, düster und mit doomigen Elementen.

Eine Old-School-Death-Metal-Band? Quelle surprise, oder auch: Ganz was Neues!, werden einigen da denken und damit haben sie natürlich Recht. Auf den hier gebotenen zwölf Songs, welche sich über gut 40 Minuten erstrecken ist absolut nichts neu oder innovativ. Wer damit ein Problem hat, braucht nicht weiterzulesen, hat aber wohl bereits die oben genannten, nicht gerade dezenten Hinweise übersehen. Nun denn, hinein ins Vergnügen.
Nach dem kurzen Intro „R’lyeh I“ knallte einem direkt „The Visitation Of The Great Old Ones“ entgegen, und Genrefreunden wird ein wohliger Schauer über den Rücken laufen. Das Schlagzeugspiel ist simpel gehalten, treibt den Song aber ordentlich voran, die Gitarren sägen, was das Zeug hält und Sänger Julkarn growlt wie ein junger Gott. Dazu noch eine ordentliche Prise Doom in Form eines kleinen Zwischenspiels und die Sache ist geritzt.
Gerade dieses Wechselspiel zwischen schnellen und schleppenden Passagen entpuppt sich recht recht bald als die große Stärke der Band bzw. des Albums. „Blood Of Vengeance“ und „In Deep Slumber“ folgen genanntem „The Visitation Of The Great Old Ones“ auf dem Fuße und glänzen ebenfalls mit einem geilen Autopsy-Vibe.
Highlight der Platte ist aber “Who Art Thou, O Witch, That Seekest Me?”, das das Gerne quasi einmal zusammenfasst. Dieser Track klingt, als ob er bereits Anfang der 80er entstanden wäre, kommt unglaublich lässig und gleichzeitig bösartig daher und lässt jedem Fan von Autopsy oder Entombed das Wasser im Munde zusammenlaufen.
Danach fällt die Scheibe qualitativ leider etwas ab, ohne jedoch wirklich schlecht zu werden. Aber irgendwie gelingt es auf den letzten Minuten nicht mehr, das Feeling heraufzubeschwören, welches die ersten Songs so spannend machte.

Unterm Strich liefern GRAVEYARD (ESP) mit „The Sea Grave“ eine starke Scheibe ab, die jedem Freund des Old School Death Metal zusagen dürfte. Eine Platte, bei der es sich definitiv lohnt, ihr mal ein paar Umdrehungen zu gönnen.

Wertung: 7 / 10

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