Review In Flames – Whoracle

Nur ein Jahr nach „The Jester Race“ legen die fünf Göteborger von IN FLAMES bereits ihr drittes Album vor: „Whoracle“. Und dieses Werk weiß im Gegensatz zum streckenweise recht dünnen Vorgänger direkt zu überzeugen: Von Anfang an knallt es hier richtig, wenn auch der Opener noch teilweise langsam (dafür aber richtig gut!) ist und schon wunderbaren Bang-Stoff liefert.

Power, Energie und auch wunderbar Bleifuß gibt’s schon bei „Food For The Gods“, das über die gesamten 4:20 voll nach vorne geht und ein richtig starkes Solo im Gepäck hat. Erst bei „Gyroscope“ kommt hier die Akustikklampte zum Zug, wird aber durch einen stampfenden Riff schnell wieder verbannt. Über fast jeden Song kann man eigentlich nur Positives berichten, Abwechslung zwischen harten und ruhigen, schnellen und langsameren, knüppelnden und melodsichen Tracks ist auch genug vorhanden.

Ein wenig aus der Reihe fällt „Jester Script Transfigured“, das ohne den wunderbar krächzenden Gesang glatt als Power-Metal-Halbballade durchgehen könnte. „The Hive“ und „Morphing Into Primal“ drücken das Gaspedal bis zum Anschlag durch und hämmern, was die Lunte hergibt, das Instrumental „Dialogue With The Stars“ sowie „Worlds Within The Margin“ geben sich in Punkto Geschwindigkeit eher gemäßigt und klotzen dafür mit wunderbaren und knallenden Riffs und massig Tempowechseln.

Das absolute Highlight der Scheibe ist aber „Episode 666“. Die aggressiven und diabolischen Vocals sind mit dem zwar nicht außergewöhnlichsten, aber mit Sicherheit sehr Moshpit-geeigneten Riff bestens unterlegt und der Refrain lässte jede Kehle von alleine mitgröhlen. Eines der besten Lieder, die IN FLAMES je geschrieben haben – top! Einen guten Abschluss bildet dann auch das zweienhalbminütige Akustik-Drum-Outro „Whoracle“, dass von einer sanften Frauenstimme unterlegt ist.

Musikalisch besser als der Vorgänger „The Jester Race“ ist „Whoracle“ sicher, auch von der Produktion her: Hier steht der Gesang viel mehr im Vordergrund, ohne dass sich ein anderes Instrument benachteiligt fühlen müsste. Es gibt zwar noch etwas zu verbessern, insgesamt aber ein klasse Album, das kein Melodic-Death-Metal-Fan verpassen sollte!

Wertung: 8.5 / 10

Geschrieben am 5. April 2013 von Metal1.info

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