Review In Mourning – The Weight Of Oceans

Im Jahre 2000 als Gothic-Metalband gegründet, haben sich die Schweden IN MOURNING mittlerweile dem Progressive / Melodic Death Metal zugewendet – wie ihr neuestes, drittes Album „The Weight Of Oceans“ beweist, nicht grade erfolglos.

Denn was die Band hier abliefert, ist von der ersten Minute an ziemlich beeindruckend: In einer eleganten Kombination aus progressiven Ideen, gelungenen Melodieführungen und tiefem Growlgesang, der dem Ganzen einen doomigen Anstrich verpasst, wissen IN MOURNING zu begeistern. Etwas schwierig wird „The Weight Of Oceans“ mit „Celestial Tear“, in welchem vermutlich die Gothic-Wurzeln durchscheinen, versuchen sich IN MOURNING hier an einem fast schon balladesken, klar besungenen Stück. Auch, wenn man an der technischen Umsetzung beziehungsweise gesanglichen Leistung absolut nichts aussetzen kann, ist das Resultat doch etwas arg kitschig. So ganz los bekommt das Album diesen Einschlag auch im Folgenden nicht mehr… seien es Klavierintros („Sirens“) oder theatralische Gitarrenmelodien wie in „Voyage Of A Wavering Mind“, die diesen Charakterzug der CD unterstreichen.
Schlecht ist das nicht per se, zumal konsequent durchgezogen – wer jedoch durch die ersten Tracks etwas härteres erwartet hatte, könnte hier eventuell überrascht werden. Problematischer ist dabei eher die Tatsache, dass mit dem Kitsch eine gewisse Belanglosigkeit in den Kompositionen Einzug hält, das Album so nach hinten hin leider deutlich an Dramatik und Spannung einbüßt.

Auch, wenn mich „The Weight Of Oceans“ aufs Ganze gesehen nicht derart begeistert, wie die ersten Songs erhoffen ließen, haben IN MOURNING hier ein qualitativ hochwertiges Album abgeliefert, das Fans von Insomnium, Katatonia oder auch Ahab gefallen könnte.
In Kombination mit dem schön transparenten, aber druckvollen Sound, aber auch dem recht gelungenen Cover aus der Feder von Kristian „Necrolord“ Wåhlin auf alle Fälle ein stimmiges Gesamtpacket, auch wenn hier locker noch ein Punkt mehr drin gewesen wäre, hätte man das Niveau des Einstiegs aufrecht erhalten. Doch auch so verbleiben noch wohlwollende acht Punkte und zumindest eine Anspiel-Empfehlung für alle Fans der genannten Bands.

Wertung: 8 / 10

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