Review Iron Maiden – Maiden England ´88 (DVD)

  • Label: EMI
  • Veröffentlicht: 2013
  • Spielart: Heavy Metal

Die ursprüngliche Veröffentlichung liegt bereits 25 Jahre zurück und trotzdem wird ein, bisher nur auf VHS erhältliches, Konzert digitalisiert und wiederveröffentlicht. Damit schränkt sich der Kreis jener, mit deren Material sich so etwas lohnen würde, direkt stark ein. Im Falle von IRON MAIDENs „Maiden England ’88“ gibt es keine Legitimationsfrage, zu unantastbar ist die britische Legende.

Passend zur kommenden Tour ist nun der legendäre Auftritt aus dem Birminghamer NEC vom 27. und 28. November 1988 wieder verfügbar. Das wird jene freuen, die damals schon dabei waren, oder es gerne gewesen wären und nun ihre ausgeleierte Videokassette im Schrank lassen können. Mindestens genauso viel Freude werden aber auch all jene haben, die damals gerade so (ich selbst war gerade zarte drei Wochen alt) oder noch nicht einmal das Licht der Welt erblickt hatten.
Denn die „Seventh Son Of A Seventh Son“-Ära und Tour gilt bei nicht wenigen als Höhenpunkt der MAIDENschen Karriere. Und so zeigt sich die Band auf der ersten Scheibe (welche den eigentlichen Auftritt beinhaltet) denn auch in absoluter Höchstform. Energiegeladen, spielfreudig und erhaben zelebrieren IRON MAIDEN ihre Musik und das Publikum geht dazu steil.
Das Bild wurde digitalisiert und ein wenig nachbearbeitet. Dabei hat man zwar bei weitem noch nicht den Standard jetziger Veröffentlichungen in puncto Bildschärfe und Auflösung vorliegen, jedoch wurde so der Charme der alten Aufnahmen erhalten.
Auch in Puncto Setlist gibt es einige interessante Lieder zu bestaunen, die schon seit längerem nicht mehr live zu hören waren. Sei es „Moonchild“, „Still Life“, „The Prisoner“ oder andere, jede Nummer zündet. Daran zeigt sich aber auch, wie gut die neueren Songs von IRON MAIDEN sind, sonst hätten sie solche Stücke wohl kaum aus der Setlist verdrängen können. Zusätzlich werden dem Hörer noch drei Songs spendiert, die auch der bisherigen Veröffentlichung fehlten – „Run To The Hills“, „Running Free“ und „Sanctuary“.
Der Sound ist bombastisch und schenkt sich diesbezüglich nichts mit dem Bühnenbild der Performance der Band. Gerade für Dickinson dürfte dies einer der letzten Gigs vor dem Split gewesen sein, bei dem er derart engagiert agierte.

DVD 2 beginnt mit dem dritten Teil der IRON-MAIDEN-Geschichtsdokumentation. Nach „Life After Death“ und „Early Days“ folgt nun „Part 3“, welcher die Jahre 1986 – 88 beleuchtet. Hier bekommt man rund 40 Minuten Interviews, Hintergrundgeschichten und andere Informationen serviert, die für jeden Fan ein gefundenes Fressen sind.
Gleiches gilt für „12 Wasted Years“, das vorher ebenfalls nur auf VHS erhältlich (1987) war und weitere Interviews und Live-Mitschnitte bietet. Das vorhandene Material ist zum Teil recht spaßig und wirkt trotzdem etwas aus dem Zusammenhang der Veröffentlichung gerissen. Trotzdem eine nette Dreingabe, die allen Komplettisten ein Grinsen ins Gesicht zaubern wird und auch sonst auf positive Resonanz bei den Fans stoßen dürfte. Abschließend gibt es noch fünf Musikvideos aus der Zeit, die allesamt Spaß machen.

IRON MAIDEN veröffentlichen mit „Maiden England ´88“ ein Zeitzeugnis ihrer Band aus einer Ära, in der die Band die wohl größte im Metal war, kurz bevor Dickinson ausstieg und die Dinge kompliziert wurden. Für alle Fans der Band ein absolute Empfehlung, die jede Menge Bock auf die kommende Tour macht!

Wertung: 9 / 10

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