Review Kadaverdisciplin – Death Supremacy

  • Label: Hammerheart
  • Veröffentlicht: 2017
  • Spielart: Black Metal

Huch, schon acht Monate seit man das letzte Mal Fredrik Widigs auf einer Studioaufnahme hören konnte? Reichlich ungewöhnlich, liehen sich doch in den vergangenen Jahren immer wieder Bands den Marduk-Schlagzeuger aus, damit dieser ihre Alben mit Hochgeschwindigkeits-Blasts und -Doublebass veredelt. Auch KADAVERDISCIPLIN sicherten sich Widigs für ihr neues Album „Death Supremacy“.

Dass Widigs so gefragt ist, verwundert nicht. Aktuell gibt es wenige Schlagzeuger im Black Metal, die gleichzeitig so extrem präzise und dennoch mit wiedererkennbarem Stil spielen. Zu KADAVERDISCIPLINs Musik passt das Spiel ebenfalls hervorragend. Der schnelle, melodisch gehaltene, eingängige Black Metal, der musikalisch stark an Nordjevels selbstbetiteltes 2016er-Debüt erinnert, auf dem Widigs ebenfalls Schlagzeug spielte, profitiert enorm von den flotten, groovenden Blast- und Doublebass-Rhythmen.

Doch auch abgesehen vom Schlagzeug hat „Death Supremacy“ viel zu bieten: Antti Kurvinen und Pelle Fransson haben hier einige wahnsinnig starke Gitarrenmelodien und -harmonien entwickelt, die in ihrer Eleganz nicht selten an die Werke von Dark Funeral und Watain erinnern. Songs wie der Opener und Titeltrack, „The White Death“ oder „Landscapes Of Burning Limbs“ dürften es problemlos schaffen, sich nach wenigen Sekunden in den Gehörgängen festzufressen. Ebenso können KADAVERDISCIPLIN mit so manchen gelungenen Hooks und Refrains wie beispielsweise in „One Hundred Days“ oder „Longing For Winter“ punkten. Doch auch Midtempo scheint für die Schweden keine Hürde darzustellen, was das stimmungsvolle „Frozen Meadows“ eindrucksvoll unter Beweis stellt.

Einziger wirklicher Kritikpunkt ist bei all dem Sänger Jimmie Nyhlén, der offensichtlich nicht allzuviel Taktgefühl besitzt. In beinahe jedem Lied schwimmen seine Vocals früher oder später in den Blastbeat-Teilen hin und her und stören somit immer wieder die ansonsten so großartige Atmosphäre des Albums. Hat man sich daran aber mal gewöhnt oder lenkt seine Aufmerksamkeit mehr auf das Instrumentale, können auch diese Patzer dem Album nicht mehr wirklich viel anhaben.

Wäre das Problem mit dem Gesang nicht, KADAVERDISCIPLINs Album müsste wohl zu den stärksten Black-Metal-Releases dieses Jahr gezählt werden. Doch auch so stellt „Death Supremacy“ ein sehr gutes, gleichermaßen brutales und melodisches Werk dar, das man bedenkenlos in seine Black-Metal-Sammlung aufnehmen kann.

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Wertung: 8 / 10

Publiziert am von Simon Bodesheim

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