Review Milking The Goatmachine – Seven… A Dinner For One

  • Label: NoiseArt
  • Veröffentlicht: 2010
  • Spielart: Death Metal

Määäh … määäh. Aufgepasst, Death-Metal-Fans, Deutschlands wohl bekannteste Tier-Band lässt wieder die Ziege aus dem Stall. Nur ein gutes Jahr nach dem Debüt “Back From The Goats” gibt es nun neues musikalisches Euterkorn direkt vom Planeten Goateborg: “Seven… A Dinner For One” nennt sich die neue Scheibe. Goatleeb und Goatfreed, die beiden Masterminds der Band, ließen vorab verlauten, dabei handele es sich natürlich um ein Konzeptalbum rund um das Märchen „Der Wolf und die sieben Geißlein“. Wie man bereits am Album- und den Songtiteln erkennen kann, haben die Goateborger die Ziegenmasche nicht aufgegeben, sondern ziehen das Ding konsequent weiter durch – so manch einer mag sich daran stören, andererseits sind Metal-Fans in der Regel nicht dafür bekannt, dass sie hohe Ansprüche an Humor haben, also was soll’s.

Wichtiger ist ja auch der musikalische Output. Und hier haben MILKING THE GOATMACHINE nochmal was draufgelegt, denn während vom Debüt lediglich das sehr gelungene Cover „Surf Goataragua“ wirklich Langzeitspaß versprach, ist das mit „Seven… A Dinner For One“ ganz anders, nicht zuletzt, weil MILKING THE GOATMACHINE in das übliche Heugemisch aus groovendem Death Metal und Grindcore (inklusive Pig-… äh, Goat-Squeals) eine ordentliche Traktorladung Melodie mit reinbringen. Das kommt vor allem im Opener „Seven“ und dem sehr zum Tanzen anregenden „Here Comes Uncle Wolf“ zur Geltung. Schnellere Lieder wie „Crunchy & Tasty“ oder „Beware Of The Wolf“ dürften für den Circle Pit wie geschaffen sein, und die kurzen Songs wie „The Wolf Is Dead“ oder das heftige „Ding Dong“ machen ebenfalls Laune. In „Down The Brook“ kommt im langsamen Double-Bass-Mittelteil eine Keyboardmelodie hervor – man kann den Ziegen nicht vorwerfen, sie hätten keine neuen Einfälle.

Im letzten Abschnitt machen MILKING THE GOATMACHINE dann wieder Real-Life-Comedy zu Lasten von Musikstars vergangener Tage, sowohl „Wham“ („Milk Me Up Before I Go Go“), als auch die Misfits („Last Caress“), Deep Purple („Goat On The Water“) und Tom Jones („Like A Goatmachine“) stehen Spalier für einige Cover der Herren Goatleeb und Goatfreed. Die haben mit „Seven…A Dinner For One“ ein äußerst kurzweiliges Album geschaffen, dass für den netten Grind zwischendurch einiges taugt. Ein bisschen mehr musikalischen Tiefgang möchte man den Ziegen zwar nahelegen, aber die Platte macht so viel Laune, dass mir als Abschlusssatz nur einfällt: „In Texas gibt es nur zwei gute Dinge – und ich hab Hörner.“

Wertung: 7.5 / 10

Publiziert am von Pascal Stieler

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert