Review Necronomicon – Pathfinder … Between Heaven And Hell

  • Label: Trollzorn
  • Veröffentlicht: 2015
  • Spielart: Thrash Metal

Man kann ja nicht sagen, dass sie einem unsympathisch wären, die Jungs von NECRONOMICON. Zwar ist der Bandname alles andere als kreativ, aber seit mehr als 30 Jahren zusammen Musik machen, obwohl sich großer Erfolg nie eingestellt hat, zeugt von Hingabe und sorgt für die (auch) im Thrash Metal bedeutsame street credibility. Jetzt legen die vier Süddeutschen mit „Pathfinder … Between Heaven And Hell“ ihr achtes Studioalbum vor.

Aber leider ist es nicht gerade ein Meisterwerk geworden. Zwar hat die Band in den letzten Jahren ein etwas konstanteres Arbeiten an den Tag gelegt und Routine entwickelt, aber im Songwriting hat sich das kaum bemerkbar gemacht. Noch immer kloppen NECRONOMICON sich unspektakulär durch ihr Album und reihen einen Song an den anderen, ohne dass „Pathfinder … Between Heaven And Hell“ so recht zu zünden vermag. Natürlich wird das Tempo ab und an variiert und die Stimmung wechselt, aber im Ganzen sind die einzelnen Lieder wenig distinktiv, haben kaum Erinnerungswert und rauschen am Hörer vorbei. Stilistisch handelt es sich übrigens nicht um ein modernes Trash-Album. Viele Songs weisen eher in die Richtung des klassischen Heavy Metals, was freilich keine Kritik ist.

Insgesamt gehen im Einheitsbrei selbst die besseren Momente des Albums unter. Dabei geht der Refrain von „Betrayed“ gut nach vorne und mit „Reborn“ hat sich auch ein echt starkes Stück auf „Pathfinder … Between Heaven And Hell“ geschlichen. Davon abgesehen aber sind die Riffs und Rhythmen der Band bar jeder Originalität – nahezu alles meint man andernorts schon gehört zu haben. Gelegentlich geht es sogar über den bloßen Eindruck hinaus: Der Refrain von „Alone In The Dark“ ist musikalisch und textlich nahezu identisch mit Savatages „There In The Silence“. Gegen Ende geht dem Album zudem erkennbar die Puste aus: Die letzten beiden Tracks schleichen geradezu vor sich hin. Da hilft auch die gelegentlich durchblitzende Varianz in der Stimme von Sänger Freddy nur wenig.

Sicherlich wird es dort draußen Menschen geben, die NECRONOMICONS „Pathfinder … Between Heaven And Hell“ etwas abgewinnen können. Für die meisten aber ist wird es ein Album unter vielen bleiben, das sich nicht abzuheben vermag und an vielen Stellen zu unbestimmt bleibt. Lediglich mit Liebe zur Musik und credibility entsteht noch kein gutes Album. Nur für beinharte Fans zu empfehlen.

Wertung: 5.5 / 10

Publiziert am von Marc Lengowski

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