Review Otargos – Apex Terror

  • Label: Listenable
  • Veröffentlicht: 2013
  • Spielart: Black Metal

Das französische Black-Metal-Kommando OTARGOS lässt mit der neuesten Full-Length keinen Zweifel daran, dass eine gewisse polnische Black/Death-Metal-Macht einen immensen Einfluss auf ihr eigenes Schaffen haben muss. Die Rede ist natürlich von Behemoth, ein erster Hördurchlauf lässt zumindest keinen Zweifel bezüglich einer gewissen Ähnlichkeit aufkommen. Dabei hat „Apex Terror“, so der Titel des fünften Outputs, doch noch etwas mehr zu bieten als bloßen copy&paste-Schwarzmetall.

Wem OTARGOS ein Begriff sind, der wird wissen, was ihn erwartet: schneller Black Metal mit einem kühlen Industrial-Einschlag, beides verpackt in einem nicht minder kühlen Soundgewand. Seid der letzten Hassattacke „No God, No Satan“ sind inzwischen auch schon wieder drei Jahre ins Land gezogen. Drei Jahre, in denen sich auch bei OTARGOS einiges verändert hat. Am Bass ist nun ein gewisser Manu Pliszke zu hören, produktionstechnisch geht man neue Wege und auch lyrisch weicht man mittlerweile etwas von der (Anti-)religiösen Thematik ab.

Zunächst zur Produktion: Selbige ist im direkten Vergleich zum Vorgänger um ein vielfaches steriler und druckvoller ausgefallen, was zur Folge hat, das sich Songs wie „Drone“ oder „Versus“ noch um einige Facetten kühler anhören und der differenziertere Sound mit ordentlich Wums um die Ecke kommt. Neutral formuliert läuft er einem so auch um einiges besser rein. Folglich wird das Material somit unweigerlich massentauglicher, was ja per se nichts Schlechtes sein muss. Textlich geht es auf „Apex Terror“ um die Zukunft der Menschheit, des gesamten Kosmos. Und, besonders skurril, um Robotersoldaten („Drone“). Unnötig zu erwähnen, das der Ausgang dieser Zukunftsszenarien eher negativer Natur sind. Mit dem Titeltrack bekommt man sogleich die geballte Ladung OTARGOS um die Ohren gehauen. Was für eine Wucht! Heftige Doublebass-Attacken und präzises Riffing wechseln sich mit elektronischen Einschüben ab, schon der erste Song steht eigentlich repräsentativ für das gesamte Album. Der Rest ist nach ähnlichem Muster gestrickt, nur dass sich ab und an eine gewisse Einfallslosigkeit bemerkbar macht. Vor allem im Hinblick auf das Songwriting bot der Vorgänger „No God, No Satan“ deutlich mehr Abwechslung. Anspieltipps wäre neben dem titelgebenden Stück definitiv der Rausschmeisser „Fallout“. Mehr spannungsgeladene Stücke wie dieses hätten dem Werk sicher gut getan.

So kann man der Band als Fazit definitiv zu einem soliden Album gratulieren, auch wenn es gefühlsmäßig noch einiges an Luft nach oben gibt. Fans von Behemoth oder Vesania können mit „Apex Terror“ dennoch nichts falsch machen und sollten ein Ohr riskieren. 

Wertung: 6.5 / 10

Publiziert am von Michael Ay

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