Review Posthum – Posthum

  • Label: Folter
  • Veröffentlicht: 2009
  • Spielart: Black Metal

Manchmal wird es einem schon leicht gemacht. Während sich die einen in Möchtegern-Kreativen Ergüssen ergehen und die anderen derart uninspiriert irgendwelchen Vorbildern nacheifern, veröffentlichen die Norweger POSTHUM ein Debüt-Album, dem man weder das eine, noch das andere vorwerfen kann.

Statt dessen bietet das Trio, das bislang lediglich eine Demo veröffentlicht hatte, auf ihrem selbstbetitelten Album Midtempo-Blackmetal mit schönen Melodien, rockenden Riffs und kernigem Gesang. Das ist, so ehrlich muss man sein, an sich zwar an sich nichts Besonderes, jedoch muss man auch hier klar differenzieren: Während andere Formationen in diesem Genre gerne langweiliges Gewäsch abliefern, das zum einen Ohr rein und im gleichen Moment noch zum anderen wieder hinauszieht, schaffen es POSTHUM, dem ganzen den nötigen Spirit, die nötige Lässigkeit mitzugeben, als dass das Resultat zu gefallen weiß.
Dass man auch gefühlvoll kann, beweist der Geigen/Akustik-Gitarren-Einstieg zu „Sacrificed“ – doch dabei lässt man es dann auch völlig zu recht bewenden und zeigt noch in ebendiesem Song, wo man seine Stärken hat: Im simplen, jedoch rockenden Riff. Denn wo andere Bands belanglos in langweiligem Geschrammel versanden, wissen POSTHUM ihre Musik mit Elementen wie bisweilen eingestreuten Melodien (wie sie beispielsweise am Ende des eben genannten Songs zu vernehmen sind) oder true-Black Metal-Riffs aufzupeppen. So schlängeln sich POSTHUM auf ihrem Debüt nicht unelegant irgendwo zwischen truem Black Metal-Gesäge und Black’n’Roll, Melancholie und Bösartigkeit, Monotonie und Groove hindurch… ohne dabei den Faden zu verlieren.
Sicherlich, die ein oder andere Länge kann auch „Posthum“ dabei nicht vermeiden, jedoch ist das in Anbetracht der vielen gelungenen Passagen wirklich zu verschmerzen.

Mit ihrem Debüt zeigen POSTHUM vor allem eines: Man muss nicht immer das Rad neu erfinden, um ein gutes Album abzuliefern – denn das, was man auf „Posthum“ findet, gibt es sicherlich alles schon irgendwo zwischen Austere und Kampfar, Tyrant, Satyricon und Gorgoroth. Und trotzdem macht „Posthum“ Spass.

Anspieltipp: Horns Awaken & Sacrificed

Wertung: 8 / 10

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