Review Purgatory – Necromantaeon

  • Label: War Anthem
  • Veröffentlicht: 2011
  • Spielart: Death Metal

Sachsen mag nicht eben die Hochburg des deutschen Death Metal sein – wenn jedoch eine Band aus den neuen Bundesländern in diesem Genre soetwas wie Legendenstatus erreicht hat, dann sind es wohl PURGATORY aus Nossen im „Niemandsland“ zwischen Dresden, Chemnitz und Leipzig.
Bereits 1993 gegründet hat die Band es bereits zu fünf Full-Lenght-Werken gebracht – das sechste, „Necromantaeon“ betitelt, wird dieser Tage auf das Fanvolk losgelassen.

„PURGATORY setzen stoisch ihren Weg fort und konzentrieren sich mit allen Kräften auf ihre Stärken, um ihre bis dato stärksten Songs zu erschaffen“ heißt es im Promoschrieb – was, speckt man um die gängige Bandbeweihräucherung ab, nichts anderes heißt als dass die Band genau das tut, was sie immer getan hat – nur besser natürlich. Und in der Tat klingt „Necromantaeon“ auch genau so: Death Metal wie aus dem Lehrbuch, der deutlich an Bands wie Asphyx, Impiety, vor allem aber die Polen Vader erinnert. Vermutlich auch an alte PURGATORY, jedoch habe ich diesbezüglich grade keinen Vergleich zur Hand, so dass ich dem zweiten Teil des Satzes, „…ihre bis dato stärksten Songs…“ einfach mal Glauben schenken muss.
Dass dem tatsächlich so ist, erscheint dabei zumindest nicht unwahrscheinlich, sorgt doch allein der extrem druckvolle Sound des Albums für mächtig Schub und treibt die Songs einem Vorschlaghammer gleich in die Gehörgänge – dass ein früheres Album der Sachsen derart wuchtig klang, wage ich zumindest zu bezweifeln. Doch auch das Material selbst ist mehr als anständig: Gerade das Drumming schliebt hier kräftig an und verpasst den bisweilen etwas arg „traditionellen“ Riffs noch einen Zacken mehr Arschtritt-Attitüde. Ansonsten ist jedoch auch die Gitarrenarbeit mehr als anständig und für Oldschool Death Metal durchaus im Rahmen der zu tollerierenden Stupidität gehalten: Wirklich abwechslungsreich ist „Necromantaeon“ zwar bei Leibe nicht, auf der anderen Seite heißt das aber auch, dass Totalausfälle, die den Qualitätsbogen stellenweise merklich nach unten ziehen würden, hier auch nicht zu verzeichnen sind.

„Necromantaeon“ ist ein erbarmungsloses Album, das konsequent von der ersten bis zur letzten Minute auf den Hörer einprügelt, als gäbe es kein Morgen. So ist das Werk für Die-Hard-Fans gewiss ein Schmankerl… für alle anderen zwischendurch sicher ganz unterhaltsam, jedoch gerade, weil das Album nach hinten heraus merklich an Schwung verliert, auf die Dauer jedoch vielleicht einen Tick zu monoton.
Alles in allem liegt hier jedoch keinesfalls falsch, wer ein echtes Death Metal-Brett sucht.

Wertung: 8 / 10

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