Review Purgatory – Omega Void Tribvnal

  • Label: War Anthem
  • Veröffentlicht: 2016
  • Spielart: Death Metal

Seit 23 Jahren holzen sich die Mannen von PURGATORY nun schon durch den Death-Metal-Untergrund Deutschlands und haben sich dabei mit ihren konstant guten Alben sowie den starken Liveshows ein gutes Standing bei den Fans erspielt. Dieses soll mit dem achten Album „Omega Void Tribvnal“ weiter ausgebaut werden.

Bereits die ersten Töne des Openers „Devouring The Giant“ machen deutlich, dass sich die Sachsen auch anno 2016 einen Dreck um Trends und aktuelle Entwicklungen scheren. Der Sound ist durch und durch alte Schule und auch in der Musik finden sich keine elektronischen Spielereien oder Flirts mit der Tech-Death-Bewegung. Vielmehr klingen PURGATORY nach wie vor wie alte Vader und begeistern mit ungezügelter Brutalität, ohne dabei altbacken zu wirken.
Denn auch wenn die Herren aus Nossen sich auf „Omega Void Tribvnal“ musikalisch treu bleiben, haben sie ihren Stil doch weiter verfeinert und um die eine oder andere Nuance erweitert. So werden etwa auf „Chaos Death Perdition“ ein paar Chöre eingestreut, die dem Song einen Hauch von Behemoth verleihen, wohingegen „Via Dolorosa“ mit einem melodischen Refrain überrascht. Allerdings ist „melodisch“ hier klar im Bandkontext zu sehen und der Track würde manch anderer Band als härtester des Albums genügen. Im Falle von PURGATORY allerdings wird der Hörer mit weiteren Brechern wie „Prophet Of Demonic Wrath“ verwöhnt, der einen gnadenlos in den Boden stampft. Doch auf „Omega Void Tribvnal“ bietet die Band auch langsame, schleppende Parts, wie etwa während „Nemess Divina“, die der Musik eine weitere starke Facette verleihen, ohne dass das in einer Verschnaufpause für den Hörer resultieren würde, da auch dieser Song den Hörer unangespitzt durch ein Schlüsselloch zu rammen versucht. Definitiv ein Stilmittel, dass PURGATORY auf kommenden Alben öfter einsetzen sollten.
Denn wenn man etwas an „Omega Void Tribvnal“ kritisieren möchte, dann dass es größtenteils mit Vollgas auf die Zwölf gibt, was die einzelnen Tracks etwas gleichförmig wirken lässt. Das ist allerdings nur ein minimaler Kritikpunkt, da die Songs allesamt stark sind, wie auch die das abschließende Geschoss „The Archaic Evil“ noch einmal eindrucksvoll untermauert.

Man kann PURGATORY nun entweder vorwerfen sich kaum weiterzuentwickeln oder sie dafür loben konsequent ihren Stiefeln durchzuziehen. Angesichts der hohen Qualität von „Omega Void Tribvnal“ fällt diese Wahl allerdings leicht und man kann der Truppe nur zu ihrem achten Album gratulieren. Respekt für die durchgängige Stärke und die Konsequenz in der Umsetzung ihrer Musik.

Wertung: 8 / 10

Publiziert am von

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert