Das Cover von "Legacy Of Blood, Fire & Steel" von Ross The Boss

Review Ross The Boss – Legacy Of Blood, Fire & Steel

  • Label: AFM
  • Veröffentlicht: 2023
  • Spielart: Heavy Metal

15 Jahre ist es inzwischen her, dass der ehemalige Manowar-Gitarrist Ross „The Boss“ Friedman unter eigenem Namen zurück ins Licht der Öffentlichkeit drang. Seither läuft es für den US-Amerikaner ziemlich gut: Sein Soloprojekt ist inzwischen eine etablierte Band und auch sein zweites Standbein als Gitarrist der US-Metal-Formation Death Dealer hat sich als durchweg stabil erwiesen. Wie das so ist, wenn man ein Jubiläum zu feiern hat, kann man da durchaus auch mal zufrieden auf das bisher Erreichte zurückblicken – so auch ROSS THE BOSS, der mit „Legacy Of Blood, Fire &  Steel“ nach vier Studioalben nun eine erste Best-Of veröffentlicht.

Die Songzusammenstellung ist bei solcherlei Sammlungen natürlich essenziell und hier macht ROSS THE BOSS alles richtig: Innerhalb der zwölf Songs von „Legacy Of Blood, Fire & Steel“ sind die vier Alben des Mannes mit jeweils vier Songs und damit zu exakt gleichen Teilen vertreten. Das legt nahe, dass dem Gitarristen alle Phasen seines Schaffens ähnlich wichtig sind und ermöglicht unbedarften Hörer*innen einen umfassenden Überblick über seine bisherige Solokarriere. Interessant ist, dass mit „Great Gods Glorious“ auch ein reines Instrumentalstück vertreten ist – hier hätte es vermutlich auch ein regulärer Song von „Hailstorm“ getan, allerdings ist es auch nicht verwunderlich, dass der ehemalige Manowar-Gitarrist die Nummer für relevant hält, wenn man sich sein bisheriges Schaffen ansieht …

Ansonsten lässt sich der musikalische Werdegang von ROSS THE BOSS seit 2008 mit „Legacy Of Blood, Fire & Steel“ schön nachvollziehen. Angefangen mit den sehr stark an Manowar-angelehnten Songs des Debütalbums – hier sei vor allem das großartige „Blood Of Knives“ hervorgehoben – über die eher Hard-Rock-lastigen, mit Synthies flirtenden Nummern von „Hailstorm“ kommt es genau wie in der Karriere des Gitarristen zur Hälfte der Compilation zu einem merklichen Bruch: Nach sechs Songs wird die Stimme von Sänger Patrick Fuchs von Marc Lopes abgelöst, denn zum 2018 erschienenen „By Blood Sworn“ tauschte der Boss seine gesamte Band aus.

Ab hier wird das Gebotene eine ganze Ecke heftiger, denn Mr. Lopes hat einen weitaus raueren und aggressiveren Stil als sein Vorgänger. Passend dazu fallen auch die letzten sechs Nummern von „Legacy Of Blood, Fire &  Steel“ deutlich kantiger als das melodiöse, hymnische Material von „New Metal Leader“ und „Hailstorm“ aus. Auch hier wurden wieder spannende Nummern ausgewählt: Das starke „By Blood Sworn“ vom gleichnamigen Album aus dem Jahr 2018 offenbart, wie ROSS THE BOSS seine Manowar-Vergangnheit in neuer Besetzung interpretiert und mit dem epischen „Maiden Of Shadows“ wurde hier einer der besten Titel des aktuellsten Albums „Born Of Fire“ verewigt.

Gerade bei nach wie vor aktiven Bands ist es nicht immer leicht nachzuvollziehen, warum man sich ausgerechnet ein Best-Of-Album anschaffen sollte – zumal die älteren Songs hier nicht von der aktuellen Besetzung neu aufgenommen wurden. Wollte man sich aber unbedingt einen Überblick über die Karriere von ROSS THE BOSS verschaffen und dafür nicht bloß Spotify bemühen, sondern einen physischen Tonträger erwerben, eignet sich „Legacy Of Blood, Fire & Steel“ hervorragend. Die Sammlung umfasst mit ihren zwölf Songs die besten Titel der vier Alben von ROSS THE BOSS und vermittelt einen guten Eindruck von der musikalischen Entwicklung des Musikers unter eigenem Namen – kann man sich gut anhören, muss man sich aber nicht unbedingt anschaffen.

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