Rotten Casket - First Nail in the Casket Cover

Review Rotten Casket – First Nail In The Casket (EP)

  • Label: Lycanthropic Chants, Supreme Chaos
  • Veröffentlicht: 2022
  • Spielart: Death Metal

Klassischer Death Metal ist vieles, aber nicht eben innovativ. Ein gutes Beispiel dafür – aber auch dafür, dass das gar nicht so viel macht – sind ROTTEN CASKET. Hinter dem ziemlich Genre-generischen Bandnamen (mitsamt dazugehörigem Oldschool-Logo) versteckt sich ein mittlerweile durchaus prominent besetztes Projekt aus den Niederlanden.

2013 gegründet und 2018 wieder aufgelöst, hätte die Geschichte von ROTTEN CASKET nach nur zwei EPs und einem Compilation-Beitrag schon wieder vorbei sein können. Doch Bandkopf und Gitarrist Frank Bergesson wagte 2020 einen zweiten Anlauf und formierte die Band neu – mit Asphyx-Sänger Martin van Drunen am Mikrophon, Sodom-Gitarrist Yorck Segatz als Unterstützung an der Gitarre, Patrick van der Beek (Disabuse) am Bass und Stefan „Husky“ Hüskens (u. a. Asphyx, ex-Sodom) am Schlagzeug.

Bandname, Logo, Besetzung … wohin die Reise bei ROTTEN CASKET und deren EP „First Nail In The Casket“ geht, ist auf den ersten Blick klar – oder? Im Großen und Ganzen schon, im Detail überraschen ROTTEN CASKET dann aber doch bisweilen. Die grobe Schlagrichtung ist – natürlich – Oldschool Death Metal. Das schmissige „Caskets On Wheels“ etwa ist ein klassischer Stampfer, der nicht nur durch die Kombination van Drunen/Husky Asphyx-Flair versprüht, aber auch Hardcore-Anleihen aufweist. Auch das groovige „Bonetomb Residents“ schlägt in diese Kerbe, wenngleich der Song durch einen melodiösen Mittelpart in Kombination mit Martins grandioser Reibeisenstimme mehr noch mit Hail Of Bullets gemein hat. Tatsächlich ist „Melodik“ die bereits angesprochene Überraschung im Detail: Das Riffing des Openers „Covid-119“ erinnert nämlich merklich an Oldschool-Melo-Death im Stile von (alten) Dark Tranquillity oder At The Gates – und auch „Coffin Birth“ wartet bei aller Brutalität im Riffing mit ein paar flotten Leadgitarren auf.

Mag das stumpfe Fadeout des letzten Tracks auch einen bemerkenswert lahmen Schluss für diese EP abgeben – insgesamt machen ROTTEN CASKET auf ihrer „Debüt“-EP (im neuen Lineup) ziemlich viel richtig. Gerade der Mix aus stumpfer Härte und gut eingebauter Melodik macht „First Nail In The Casket“ zu einer Oldschool-Death-EP mit viel Charme. Bleibt zu hoffen, dass ROTTEN CASKET in dieser Besetzung länger Bestand haben und für ihr Debüt-Album auch die restlichen Nägel auf den Kopf treffen.

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