Review Suffocation – Pierced From Within

  • Label: Roadrunner
  • Veröffentlicht: 1995
  • Spielart: Death Metal

Es ist unglaublich, aber in den 90ern, als SUFFOCATION Alben wie „Effigy The Forgotten” oder „Breeding The Spawn“ veröffentlichten, wurden sie vom Großteil der Metalmedien verhöhnt und verspottet als eine der schlechtesten Death Metalbands überhaupt und als bloße Cannibal Corpse-Klone. Wer diesen so genannten Spezialisten ins Hirn bzw. in die Ohren geschissen hat, ist wohl nicht nur mir unklar. Von einer Minderheit seit den ersten Tönen geliebt, gingen die New Yorker unbeirrt ihren Weg weiter und veröffentlichten 1995 den dritten Longplayer namens „Pierced From Within“. Das Artwork ist, wie von brutalen Death Metalacts gewohnt, eine detailreiche Zeichnung von einem brutalen, apokalypstischen Endszenario. Ein Stil, der definitiv den Weg aller weiteren Bands dieses Genres prägte und gewissermaßen auch gesellschaftsfähig machte.

Nun denn, wie sieht’s mit dem Inhalt aus? Enthalten sind neun Stücke reinen Todesmetalls, wie man ihn von der Band kennt. Wo Suffo drauf steht, ist auch Suffo drin. Es ergibt nicht viel Sinn, jetzt auf jedes Lied einzeln einzugehen, das Gesamtbild ist wie so oft das Wichtigste. Und das stimmt bei „Pierced From Within“ definitiv. Ihren sehr eigenen, und für diese Zeit auch noch recht einzigartigen Stil haben beibehalten und neun brutale, technisch anspruchsvolle Death Metal-Stücke auf CD gepresst die jedem Suffo-Liebhaber absolut zusagen müssten. Hatte man bisher immer Probleme mit dem Sound, ist „Pierced From Within“ die erste Scheibe seit Bandbestehen, der man eine richtig gute Produktion attestieren kann. Somit kommt das ganze Können der Band richtig zu Geltung und man kann sämtliche Feinheiten im Gitarren- und Drumbereich raushören. Mal wird geknüppelt und geschreddert, mal soliert, das Gaspedal schleifen gelassen oder es wird so etwas wie eine „Melodie“ eingebaut. Frank Mullens Gesang ist diesmal etwas weniger brutal ausgefallen, dafür kann man erstmals recht gut verstehen wovon er eigentlich singt. Gab es Bedenken, dass Doug Bohn, Mike Smith nicht ehrenvoll ersetzen kann, so werden diese bereits nach dem ersten Song zunichte gemacht. Ich höre jedenfalls keinerlei Unterschiede zu den vorherigen Releases. Somit bewahrheitet sich meine Aussage von vorhin: Wo Suffo drauf steht ist auch Suffo drin und alle sind glücklich.

Ohne jetzt zu hoch greifen zu wollen, aber SUFFOCATION sind zweifellos einer der Haupteinflüsse und maßgeblich Wegbegründer des heute unter dem Namen „Brutal Death“ bekannten Genres. Keine Band kam, Anfang der 90er wohlgemerkt, dem Sound solcher Bands so nahe wie diese New Yorker. Und auch wenn sie in Sachen Brutalität vielleicht nicht ganz an den heutigen Standard rankommen, so sind sie dennoch immer noch Messlatte für unzählige amerikanische Brutal Death-Combos. Auch Roadrunner Records ist wieder mal hoch anzurechnen, dass sie in den 90ern solch extremen Bands wie eben SUFFOCATION eine Plattform bot um ihre Musik der breiten Masse zu präsentieren. „Pierced From Within“ ist zusammen mit „Effigy The Forgotten“ in einer 2CD-Box wiederveröffentlicht worden und ist bereits für den Preis einer normalen CD zu haben. Wer hier nicht zugreift, dem ist wahrlich nicht mehr zu helfen.

Wertung: 9.5 / 10

Geschrieben am 6. April 2013 von Metal1.info

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