Review Suidakra – Eternal Defiance

(Folk Metal / Melodic Death Metal) Irgendwie ein wenig tragisch, dass diese deutsche Band den wirklichen Durchbruch nie so ganz geschafft hat. SUIDAKRA stehen nicht umsonst seit fast 20 Jahren und mehr als zehn Alben für qualitativ hochwertigen Melodic Folk Death Metal mit epischen Einsprengseln. Über die Jahre hat sich zwar eine feste Fanbase entwickelt, aber zu mehr als einer Szenegröße hat es trotz allem nie so ganz gereicht.

Dabei hat Bandkopf Arkadius immer wieder fähige Musiker um sich geschart, um seine Vision der keltischen Mythologie im Speziellen und von Fantasiegeschichten im Allgemeinen umzusetzen. Das Hauptaugenmerk lag dabei immer auf sehr technischem Material auf der einen und eingängigen Arrangements auf der anderen Seite. Niemand wird sich wundern, dass das auch auf „Eternal Defiance“ so ist. Sicherlich sollte man keine großen Überraschungen erwarten, wer SUIDAKRA kennt, ahnt schon recht genau, was ihn erwartet, aber sind wir mal ehrlich: Bevor man die Katze im Sack kauft, ist ein gutklassiges Album, welches kaum Wünsche offen lässt, doch auch keine schlechte Wahl.
Und so zocken sich die Düsseldorfer durch zehn Songs, die nicht ganz 50 Minuten Spielzeit mit harten Riffs, melancholischen Momenten, Emotionen unterschiedlicher Prägung und generell einfach guter Musik füllen. Zwar muss ich einräumen, nicht jeden Schritt von SUIDAKRA mitgegangen zu sein und so muss ich an der einen oder anderen Stelle durchaus Mutmassungen anstellen. Es kommt mir allerdings so vor, als sei der Sound insgesamt noch keltischer und die Abwechslung noch ein Stück größer geworden. Keltisch ist alleine aufgrund der lyrischen Ausrichtung klar, vor allem der Dudelsack steht hier quasi pars pro toto für ein ganzes Land, auch wenn das sicherlich keine komplette Neuigkeit ist, dieses Instrument fällt einfach auf.
In Sachen Abwechslung setzt man vor allem auf Geschwindigkeitswechsel zwischen den Songs, so wird die ausgesprochen eingängige Ballade „The Mindsong“ nachfolgend vom schnellsten Lied, „Rage For Revenge“, mit massiven Blastbeats einfach plattgewalzt. Dazu kommen unterschiedliche Gesangsarten, Arkadius übernimmt wie üblich die harschen Vocals und grunzt und kreischt sich durch die Landschaft, während Marius Pesch und Tina Stabel für die cleanen Vocals zuständig sind und dem Gesamtsound einen schönen Mix verpassen. Glücklicherweise schreckte man noch nie vor Keyboards und akustischen Gitarren zurück, denn statt die Songs damit aufzuweichen, unterstützt man das Anspruchsdenken und lockert das Gesamtbild noch weiter auf.

Wie man sieht, Überraschungen negativer Art bleiben ebenso aus wie das letzte Aha-Erlebnis im positiven Sinne. SUIDAKRA machen das, was sie am besten können und das gut. Dementsprechend kann man 2013 beruhigt zu „Eternal Defiance“ greifen, wenn man es mit epischem Folk Metal mit allerlei Härten hält. Ein starkes Album, dem das letzte Quäntchen zum großen Wurf fehlt.

Wertung: 7.5 / 10

Publiziert am von Jan Müller

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