Review Suidakra – The Arcanum

Bereits das vierte Album von SUIDAKRA ist „The Arcanum“. Legten sie bisher mit durch und durch soliden bis sehr guten Alben vor, ist diese Veröffentlichung der Höhepunkt des bisherigen Schaffens der Band. ich will nicht übertreiben oder irgendetwas unnötigerweise in den Himmel loben, doch hier, meine Damen und Herren, hat man es mit einem Meisterwerk zu tun.
Auf Deutschlandebene sind SUIDAKRA zu diesem Zeitpunkt eine einzigartige und unvergleichliche Band, an ausländischen Kollegen würde ich, wenn man unbedingt Ähnlichkeiten möchte, am ehesten Mithotyn oder Ensiferum anführen.

Mit „Cold and lifeless..:“ wird das Album eingeleitet, doch dieser gesprochene Anfangspart von „Wartunes“ sagt etwa genau das Gegenteil über das Album aus. Mit purer Energie, Begeisterung und wahnsinnigen Melodien wird man schon bei eben jenem Eröffnungstrack beschallt und beglückt. Schwarzmetallische Melodien kreuzen sich hier mit schnellen und kraftvollen Heavy-Riffs und einem herrlich treibendem Schlagzeug sowie nahezu perfekt eingesetzten folkloristischen und keltischen Elementen. Mal etwas langsamer, meistens aber schneller geht die Gitarrenfraktion hier zu Werke und scheint sich wie selbstverständlich ohrwurmige Melodien und Soli aus dem Ärmel zu schütteln. Gesanglich hat man auch viel Abwechslung zu bieten. Arkadius wartet mit aggressiven im Black Metal verwurzelten Gesängen auf, während Marcel herrliche Klargesänge beisteuert. Dazu kommen noch gut gelungene Chöre, die weder aufgesetzt noch versoffen oder sonst was klingen, sondern einfach gut, auch wenn sie etwas mehr Druck vertragen hätten können. Das alles ist SUIDAKRA und noch viel mehr… und ich bin immer noch beim ersten Lied.

Stücke wie „Dragonbreed“ und vor allem das grandiose „Gates Of Nevermore“ (mein Favorit auf dem Album, auch wenn das wirklich schwer zu bestimmen ist) sind Hymnen aus dem extremen Metalbereich. Zwischendrin steht mit „Rise Of Taliesin“ eine wunderschöne Akustikballade mit einfühlsamen klarem Gesang und toller Lagerfeueratmosphäre. Als Abschlusstrack findet sich hier mit „The One Piece Puzzle“ noch eine sehr gut gelungene Skyclad-Coverversion. „The Arcane Spell“ erinnert wegen seiner stellenweise eingesetzten Keyboards zwar an die Bodomskinder, hier setzt man die Keyboards aber natürlich nicht derart penetrant und überpräsent ein, sodass man im „Vergleich“ eine große Masse an Aggressivität und Härte vorzuweisen hat.

Man könnte jedes Lied seitenweise beschreiben, da einfach jedes einzelne ein großartiges Stück Metal ist. Aufgrund der Stilvielfalt könnten hier vielleicht sogar tolerante Power Metaller ein Ohr riskieren.
Wer SUIDAKRA kennen lernen will, dem kann ich uneingeschränkt „The Arcanum“ ans Herz legen. Meiner Meinung nach eines der besten deutschen Metalalben der vergangenen Jahre… Das muss man aber nicht nur national sehen, im direkten Vergleich verliert hier auch das ein oder andere skandinavische Album.

Wertung: 10 / 10

Geschrieben am 5. April 2013 von Metal1.info

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