Review The Disaster Area – Alpha // Omega

Eines gleich vorweg: Ja, THE DISASTER AREA spielen tatsächlich Metalcore. In Zeiten von Bands, die sich immer mehr dem Mainstream anbiedern, ist das leider keine Selbstverständlichkeit mehr. Gut das es noch junge Bands gibt, die mit Herzblut hinter ihrer Musik stehen und nicht sofort auf die Charts schielen. THE DISASTER AREA sind seit 2012 aktiv und haben bereits 2016 ihr erstes Album veröffentlicht. Zeichneten sich auf diesem bereits gute Ansätze und Ideen ab, haben die Jungs aus Bayern auf ihrem neuen Werk „Alpha // Omega“ nochmal einen gewaltigen Sprung nach vorne gemacht. Die Scheibe erscheint bei Redfield Records und wurde von Christoph Wieczorek von Annisokay gemischt.

Bevor wir uns der Musik zuwenden, sei hier auch das Gesamtpaket des Albums erwähnt. „Alpha // Omega“ kommt mit einem Doppelcover daher, bei dem die helle Seite für das Alpha und die dunkle für das Omega stehen. Die Band hat sich sichtlich Gedanken gemacht. Das Konzept des Hellen und Dunklen zieht sich durch die komplette Scheibe. Von Leben und Tod, Freude und Schmerz, Einsamkeit und Zusammenhalt erzählen THE DISASTER AREA und erfinden damit das Rad sicherlich nicht neu, stecken aber ganz viel Emotionen und Energie in ihre Musik und wirken so mehr als nur authentisch.

Schon beim Opener „Deathwish“ ist klar, dass THE DISASTER AREA keinen Bock auf Pop-Gesülze haben. Selten hat ein Metalcore-Song in diesem Jahr so geknallt wie dieser. Fronter Alexander Maidl schont weder sich noch die Zuhörer, sondern schreit sich tonnenweise Wut und Frustration von der Seele. Die Vocals sind richtig schön rau und harsch und definitiv wiederzuerkennen. Auch „Foxhunt“, „The Serpent“ und „Callout“ schlagen in diese Kerbe und laden einfach nur zum moshen ein. Die Gitarristen Alexander Kisslinger und Franz Apfelbeck verstehen ihr Handwerk und können sowohl ultrafette tiefe Riffs als auch fast schon djentige Passagen aus dem Ärmel schütteln. Wenn dann auch noch die Rhythmusfraktion in Form von Bassist Michael Greiner und Drummer Christopher Zwillinger den Songs einen wuchtigen Unterbau verpasst, ist das Paket perfekt. Herzstücke des Albums sind sicherlich „Fade [Omega]“ und „Reborn [Alpha]“. Thematisch behandeln sie die beiden Extreme des Lebens, den Tod und die (Wieder)Geburt. Alexander Maidl schafft hier den Spagat zwischen harschen Vocals und Klargesang. Der ist zwar nicht so stark wie seine Shouts, aber dennoch alles andere als schlecht. Schade ist nur, dass mit „Escape From Hell“ ein eher unspektakulärer Song den Schlusspunkt des Albums setzt.

Das Einzige was THE DISASTER AREA jetzt noch fehlt, ist etwas mehr Eigenständigkeit und Wiedererkennungswert im Songwriting. Die Stücke sind gut gemacht, gehen sofort ins Ohr und machen Spaß, lassen aber dennoch das letzte Quäntchen Eigenständigkeit missen. So aber ist „Alpha // Omega“ immer noch ein bemerkenswertes Zweitwerk einer jungen Band und hat damit allen Respekt verdient.

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Wertung: 7.5 / 10

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