Review The Pineapple Thief – Build A World

Sozusagen als Nachschlag für die 2012 erschienene Studio-CD „All The Wars“ legen THE PINEAPPLE THIEF noch eine EP nach, die neben dem bereits bekannten Titelstück auch noch dessen Remix sowie drei bis dato unbekannte Stücke enthält. Damit ist auch klar, dass sich die EP vor allem als Ergänzung für Fans der Gruppe eignet oder – wenn man so möchte – als Möglichkeit zum Kennenlernen, falls man die Briten noch nicht kennen sollte. Genau dies war bei dem Rezensenten der Fall, der unbefangen an die Sache rangehen durfte.
Ganz so psychodelisch, wie das Cover vermuten lässt, ist die Scheibe nicht ausgefallen, überhaupt ist die Musik zu strukturiert und formal nachvollziehbar, als dass man sie mit einem von Pilzen verursachten Drogenrausch vergleichen könnte. Obwohl alle Stücke deutliche Bezüge zu den omnipräsenten Porcupine Tree (und nahezu allen Nebenprojekten von Steve Wilson) erkennen lassen, sind bei THE PINEAPPLE THIEF die typisch britischen Alternative-Merkmale ausgeprägter. Weniger Prog als Rock, wenn man so möchte, obwohl die vier Stücke etwas nicht von der Hand zu weisendes Verspieltes besitzen.

Gerade die zweite Nummer „You Don’t Look So Innocent“ rockt kräftig los und auch der Umstand, dass man unter vier Minuten Spielzeit bleibt, unterstreicht das zuvor Gesagte. Der Song ist zwar nicht durchgehend geradlinig, wirkt neben den anderen Stücken aber etwas zu vorhersehbar. Da kommt der Folgesong „What Are You Saying“ doch schon eine ganze Nummer proggiger daher, eine Entwicklung, die letztlich im längsten, ruhigsten und schönsten Song der EP gipfelt: „You Drew Blood“ (der mich gleichzeitig am stärksten an die schon genannten Porcupine Tree erinnert).

Wie gesagt, für Fans sind die drei neuen Stücke interessant und vielleicht auch der (in meinen Augen ganz gelungene) Remix von „Build A World“, der im Gegensatz zur schon bekannten Version eine gute Minute länger und weitaus elektronischer ausgefallen ist. Ansonsten hat man es bei „Build A World“ eben mit einer EP zu tun, was die ewig gleiche Frage nach Sinn und Zweck eines solchen Unternehmens aufruft. Zum Reinhören sicherlich nicht ungeeignet – wenn der Preis stimmt …

Keine Wertung

Publiziert am von Manuel Förderer

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