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Review Unanimated – Victory In Blood

UNANIMATED haben sich wieder aufgerafft, um ein neues Album zu veröffentlichen. Zwölf Jahre liegen zwischen dem letzten Werk der Schweden „In The Light Of Darkness“ und dem aktuellen „Victory In Blood“, dem mittlerweile vierten Langspieler der Melodic-Death-/Black-Metaller. Neuentdecker könnten vielleicht denken, dass sie es hier mit einem Newcomer zu tun haben, der sich stilistisch an Dissection oder Necrophobic anlehnt. Doch weit gefehlt, gehören UNANIMATED mit zu den Initiatoren der Spielart in den 90ern. Das Zweitwerk „Ancient God Of Evil“ gehört bis heute zu einem der stärksten des Genres.

Ihren Full-Length-Einstand auf „Victory In Blood“ geben Gitarrist Jonas Deroueche und Schlagzeuger Anders Schultz (auch bei Unleashed beschäftigt). Letzterer zeigt unter anderem im groovigen Doppel „Seven Mouths Of Madness“ und „ As The Night Takes Us“, dass er im Vergleich zu seiner Hauptband auch etwas ausgefeilter und weniger zweckdienlich spielen kann. Dabei ist die erste Hälfte des Albums noch recht gewöhnlich ausgefallen. Hier spielen UNANIMATED in den abgesteckten Grenzen des Genres, ohne an die Atmosphäre eines „Storm Of The Lights Bane“ oder die Intensität und Spielfreude von „Dawn Of The Damned“ heranzureichen. Bitte nicht falsch verstehen, schließlich agieren die Schweden immer noch über dem Durchschnitt. Um auf ein anderes Urteil zu kommen, sind die handwerklichen Fähigkeiten der Musiker einfach zu gut. Doch erst ab „Scepter Of Vengeance“ greifen Johan Bohlin und seine Mitstreiter tiefer in die Trickkiste. Zu den sowieso einnehmenden Refrains gesellen sich hier etliche kleine Wendungen, auf die man sich bei jedem Durchlauf freut. „The Golden Dawn Of Murder“ zieht zum Ende noch einmal ordentlich an und das abschließende „The Poetry Of The Scarred Earth“ überzeugt mit getragener Epik und einem grandiosen Finale. Dazwischen haben UNANIMATED mit „Divine Hunger“ einen kurzen, aber knackigen Hassbrocken geparkt.

Produziert wurde das Album von Unleashed-Gitarrist Fredrik Folkare. Der hat auch gleich einen kleinen Gastauftritt auf „XIII“. „Victory In Blood“ klingt dabei sehr modern. Will heißen: Alle Instrumente haben ihren Platz im Mix, nichts geht unter. Gleichzeitig verlieren UNANIMATED in den Wechseln zwischen akustischen und elektrischen Passagen auch an Dynamik. Der Pay-off bei einer zeitgemäßen Produktion.

So bleibt „Ancient God Of Evil“ am Ende das stärkste Album des Quintetts. UNANIMATED präsentieren zwar auch 2021 eine abwechslungsreiche, gute Platte irgendwo zwischen Death und Black Metal, die A-Seite fällt aber zu konventionell aus. Die Popularität ihrer Landsmänner werden die Schweden mit dem an den Tag gelegten Veröffentlichungstempo und ihrer Konzertabneigung wohl nie erreichen. Rein qualitativ ist UNANIMATED jedoch nichts vorzuwerfen, agieren sie mindestens auf dem Level wesentlich jüngerer Bands wie The Spirit oder Thulcandra. Ein Album für Fans des Genres!

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Wertung: 7.5 / 10

Publiziert am von Manuel Stein

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