Review Wednesday 13 – Bloodwork (EP)

Dass Wednesday13, seines Zeichens Sänger der früheren Murderdolls sowie Kopf hinter dem ebenso benannten Soloprojekt, ein fleißiges Kerlchen ist, wird schnell klar, schaut man sich die Geschichte dieses Projektes an: Seit dem Release des Debüts, „Transylvania 90210: Songs Of Death, Dying And The Dead“ sind grade mal 4 Jahre ins Land gegangen. Doch brauchen andere Herren genau diese Zeit für ein weiteres Album, veröffentlichte er seit dem zwei weitere Studioalben, ein Live-Album mit DVD sowie diese EP. Und das, obwohl er während dieser Zeit schier unermüdlich durch die Weltgeschichte tourte, wobei er auch diverse Male in Deutschlands Clubs halt machte.

Bei dem Werk handelt es sich um eine, dem aktuellen Album „Skeletons“ vorgeschobene EP. Das gute Stück, das den Titel „Bloodwork“ trägt, beinhaltet sechs Lieder und bietet, soviel vorweg, dem geneigten Fan für eine EP überraschend viel für’s Geld:
Los geht es mit zwei bisher unveröffentlichten Tracks, „B-Movie Babylon“ und „Return Of The Living Dead“. Diese sind zwar, wie nicht anders zu erwarten, nicht die Offenbarung oder sonderlich anders als vieles anderes von WEDNESDAY 13, jedoch hätten diese auch problemlos den Weg auf ein Album finden können, sind sie doch wirklich alles andere als minderwertiges, liegengebliebenes Material. Düsterer als in den Anfangstagen geht man zu Werke, eine Entwicklung, die sich ja auch auf „Skeletons“ dann manifestiert hat. Ansonsten wird man seinem Ruf gerecht und rockt mit leicht punkigem Einschlag düster frei von der Leber weg.
Das obligatorische Cover, das sich auf nahezu jeder EP findet, wurde hier dem amerikanischen Sänger und Songwriter Tom Petty And The Heardbreakers entlehnt, wobei es sich dieses Lied auch als Eigenkomposition hätte ausgeben können, fällt es unter den anderen W13-Songs doch wirklich kein bisschen aus dem Rahmen sondern wirkt authentisch und überzeugend.
Etwas überraschend folgt hierauf ein weiteres „Cover“: WEDNESDAY 13 covern die Murderdolls mit ihrem Frankenstein Drag Queens From Planet 13-Cover „I Love To Say Fuck“. So zumindest kommt es einem vor, ist der Track, den Wednesday13 vor vielen Jahren mit seiner ersten Band, eben genannten Frankenstein Drag Queens, zum ersten Mal veröffentlichte, auch schon auf der Murderdolls-CD zu finden. Da das Lied aber, abgesehen von oder grade wegen dem nicht unbedingt sonderlich anspruchsvollen Text immer wieder Spass macht, wollen wir mal über die Mehrfachveröffentlichung hinwegsehen.
Besonders interessant für Fans dürften jedoch die letzten beiden Tracks sein: Hierbei handelt es sich um die Akustik-Versionen zweier Songs des „Skeletons“-Outputs. Hier zeigt sich Wednesday13 von seiner sanften Seite und schmettert mit einer Feinfühligkeit, die man von einer Horror-Punk-Band wie WEDNESDAY 13 garnicht erwartet hätte, zwei Grusel-Punk-Balladen ins Volk, die wirklich zu gefallen wissen. Atmosphäre pur und Gänsehaut, die diesmal nicht von den Horror-Lyrics kommt.

Das Prinzip EP hat mich eigentlich nie wirklich begeistert, da ich nicht der größte Fan von unzusammenhängend zusammengewürfelten Songs bin, sondern lieber die Atmosphäre eines Albums genieße – was WEDNESDAY 13 hier vorlegen, ist jedoch eine durchaus überzeugende Zusammenstellung, die sowohl von der Qualität der einzelnen Stücke, als auch von der Quantität des für den Fan interessanten Materials durchaus zu überzeugen weiß, werden doch bis auf „I love To Say Fuck“, welches wohl jeder W13 Fan schon in der ein oder anderen Version zu Hause hat, nur unveröffentlichte Tracks geboten – daran könnte sich so manche große Band ein Vorbild nehmen.

Keine Wertung

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