Interview mit Toschie von Audrey Horne

AUDREY HORNE haben mit „Pure Heavy“ einen weiteren Meilenstein auf dem Weg zum Titel „Größte Rockband der Welt“ veröffentlicht. Anlässlich des Albums und mit Blick auf die anstehende Tour haben wir die Chance genutzt und ein ausführlich mit Sänger Toschie über die Entstehung des neuen Werkes, wiederkehrende Modetrends und die Zusammenarbeit mit Zodiac gesprochen.

audreyhorne13_1Wie war das erste Feedback von Fans und Presse zu “Pure Heavy“?
Es war generell absolut großartig. Wir sind natürlich immer nervös mit Blick auf die Reaktionen, auch wenn wir uns absolut sicher gefühlt haben, ein gutes Album gemacht zu haben. Es ist immer schwer vorauszuahnen, was andere Leute über das eigene Werk denken werden.

Wie zufrieden seid ihr denn selbst mit dem finalen Resultat?
Sehr zufrieden. Wir haben es geschafft, genau die Produktion hinzubekommen, die wir wollten. Außerdem fühlen wir uns zuversichtlich, dass wir starke Songs geschrieben haben.

Einige der neuen Stücke habt ihr ja bereits live gespielt. Wie wichtig war es für euch, zu sehen, wie die Fans auf die Songs reagieren, bevor ihr sie auf das Album packt?
Es ist nicht so wichtig, aber es ist ein guter Test. Wir schreiben in erster Linie Stücke, um uns selbst zufriedenzustellen und es wäre einfach nur störend, wenn wir ständig versuchten anderen Leuten zu gefallen. Aber trotz dieser Aussage, freuen wir uns immer extrem, wenn andere Menschen mögen, was wir machen. Der wahre Grund dafür, dass wir die Stücke live gespielt haben ist, dass wir sie live aufgenommen haben und die beste Übung ist es doch, vor Publikum zu spielen. Natürlich gibt es unserem Selbstvertrauen und dem Vertrauen in die Songs auch einen Schub, wenn wir ein positives Feedback von den Fans bekommen.

Audrey1Wie du schon sagtest, habt ihr “Pure Heavy” live im Studio aufgenommen, genauso wie „Youngblood“. Gab es trotzdem Änderungen beim Aufnahmeprozess?
Nein, wir haben nicht wirklich viel geändert. Wir haben es gemacht, wie beim letzten Mal, da es eine tolle Erfahrung für uns war. Der einzige Unterschied ist, dass wir dieses Mal ein paar mehr Overdubs genutzt haben und es etwas mehr „produziert“ haben. Wir haben außerdem ein paar mehr Samples genutzt und mehr an den Backing Vocals gearbeitet. Im Großen und Ganzen war es jedoch wie bei „Youngblood“.

War es eine Intention von euch, auf diesem Album etwas härter zu klingen oder war es ein reiner Nebeneffekt? Es gibt ja schon deutlich metallische Nuancen auf der Scheibe, wie zum Beispiel die tollen Twin-Gitarren, welche mich persönlich stellenweise sogar an Iron Maiden erinnern. Ist diese Dynamik vielleicht auch dem live aufnehmen geschuldet?
Wir alle schreiben zusammen an den Stücken und ich denke, wir haben uns dieses Mal noch wohler gefühlt dabei. Wir sind eine starke Einheit, wenn wir live spielen und wir haben es geschafft, diesen Spirit in die Aufnahmesessions zu transportieren. Wir begannen damit schon bei „Youngblood“ und wir werden immer besser darin und immer entspannter. Wir haben immer viele Diskussionen rund um das Songwriting, aber jeder von uns will immer das Gleiche. Wir wollen den bestmöglichen Song und so bekamen wir ein gutes Gefühl dafür, uns die Ideen der anderen anzuhören.

Wie wichtig ist der Fakt, dass ihr seit 2009, als Espen als Livemitglied einstieg, ein stabiles Line Up habt?
Das bedeutet einfach alles. Wie ich schon sagte, wir sind mittlerweile eine sehr starke Einheit geworden und auch sehr gute Freunde. Wir verbringen auch sehr viel Freizeit miteinander und kennen uns dadurch sehr gut, sodass wir auch besser zusammenarbeiten können.

Kannst du uns ein bisschen was zum Namen „Pure Heavy“ sagen?
Es begann mit der Fanszene um uns herum, als wir „heavy“ benutzten, um über Hard Rock zu sprechen. Heutzutage nennt jeder es „Metal“, also sagten sich einige Jungs, „Lasst es uns wiederbeleben.“ Als wir dann im Studio waren, bezeichneten wir alles als „heavy“ und als wir dann über einen Namen für das Album sprachen, kamen wir zu dem Schluss, dass „heavy“ so etwas wie das Thema für das Album war. Wir entschieden uns dann für diesen Namen und es passt die ganze Session gut zusammen.

Cover InterviewWorum geht es denn in den Texten auf dem Album, zum Beispiel bei “Wolf In My Heart” und “Out Of The City”?
Es geht hauptsächlich um Dinge, mit denen sich die meisten Menschen in ihrem Leben auseinandersetzen. „Wolf In My Heart“ handelt von der Rastlosigkeit, die die meisten Künstler verspüren und davon immer weiter gehen zu wollen und dem damit verbundenen Schub, den du bekommst und davon live zu spielen. Das Meiste davon ist ein krasser Gegensatz zu dem alltäglichen Leben. „Out Of The City“ handelt davon, dass wir anderen Menschen oft versprechen, etwas zum Besseren zu ändern und davon, wie wir dazu tendieren diese Versprechen wieder zu brechen. Es kann dafür viele Gründe geben, aber im Normalfall liegt es daran, dass wir in immer gleichen Mustern festhängen und es ist schwer daraus auszubrechen.

Für “Out Of The City” habt ihr eine spezielle Split-Single mit der deutschen Band Zodiac gemacht. Wer hatte die Idee hierzu? Ihr habt ja immerhin gemeinsam auf der „Rock Revelation Tour“ gespielt. Was denkt ihr persönlich über Zodiac?
Ich glaube, es war unser Label, das die Idee hatte, da wir ja beide bei Napalm Records sind. Wir mochten die Idee aber sofort, genauso wie wir die Jungs der Band sehr mögen. Es war eine große Freude, mit ihnen zu touren. Sie sind echt lustige und talentierte Jungs.

In den letzt Jahren gab es verschiedene “New Waves” des Death Metal, Doom Metal, Heavy Metal und so weiter. Momentan gibt es ein großes Revival des Hard Rock. Hast du eine Idee, warum es immer wieder diese Wellen gibt?
Weil sich einfach alles im Kreis bewegt, Mode, Kunst, Wirtschaftsmodelle, was auch immer. Vermutlich liegt das an dem Fakt, dass Menschen es lieben in die Vergangenheit zu schauen und die Vergangenheit mit einem romantischen Blick sehen. Die Dinge waren früher besser und solches Zeug halt.

Das gleiche Prinzip zeigt sich auch bei den Formaten, auf welchen die Musik veröffentlicht wird. Viele Bands beginnen momentan damit, Kassetten auf den Markt zu bringen. Glaubst du, es ist auch ein gewisses Statement gegen das Streamen von Musik, wie zum Beispiel bei Spotify?
Ich denke, es ist genau das, was ich eben schon sagte und natürlich auch ein Statement. Alles wird digitalisiert und ich glaube, wir als Menschen mögen eher das Verbinden mit etwas Physischem. Spotify ist praktisch, aber nicht sehr sexy.

Audrey2Was denkst du denn persönlich, über das Streamen von Musik?
Ich nutze es als Werkzeug, um neue Musik zu entdecken und kaufe mir dann aber die Vinyl-Version von den Sachen, die ich wirklich mag. Das Problem ist, dass die junge Generation nie wirklich für Musik bezahlt hat und so sehen sie keinen Grund für etwas zu bezahlen das sie gratis haben können. Das Ironische ist, dass sie kein Problem damit haben für eine Flasche Wasser zu bezahlen, auch wenn sie es gratis aus dem Hahn bekommen könnten. Wir lieben es, an der Nase herumgeführt zu werden. Geld regiert die Welt und deshalb hast du oft inkompetente Leute an der Spitze von Major-Labels. Ich meine, sie verstehen es Geld zu machen, aber das ist auch schon alles.

Wie sieht es denn mit E-Books und dem Streamen von Filmen aus? Ist diese Digitalisierung grundsätzlich positiv oder negativ?
Beides, denke ich. Es hat das Business demokratischer gemacht, da die Major-Labels ihre Macht verloren haben und die Independent-Labels nun bessere Möglichkeiten besitzen, um ihre Kunst zu verbreiten. Alles in Allem ist es aber etwas, dem wir uns anpassen müssen, wenn wir überleben wollen.

Genug von dem digitalen Zeug. Ihr werdet im November und Dezember auf Tour sein. Wer wird euch auf der Tour supporten und werden die gleichen Support-Bands in Deutschland dabei sein?
Wir werden zwei großartige Bands dabei haben: 77 aus Spanien und Pet The Preacher aus Dänemark. Sie werden uns auf der kompletten Tour begleiten.

Gibt es etwas Besonderes, auf das die Fans sich freuen können?
Auf eine höllisch gute Rockshow.

Audrey3Damit sind wir am Ende angelangt. Vielen Dank für das beantworten unserer Fragen und hoffentlich sieht man sich auf der Tour. Die letzten Zeilen gehören dir.
Kommt alle auf unsere Tour, um uns “Hallo” zu sagen und seid nett zu euren Nachbarn.

Publiziert am von Christoph Ilius

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