Konzertbericht: Tesseract

14.05.2020 weltweit (Stream-Show)

Aufgenommen an fünf unterschiedlichen Orten in drei verschiedenen Ländern: TESSERACT haben sich für ihr „Live In The Lockdown“-Konzert aus England, den USA sowie Frankreich zugeschalten, um ihren Fans inmitten der konzertarmen Zeit eine 22-minütige Session zur Verfügung zu stellen.

TESSERACT beginnen ihr vier Songs umfassendes Set mit „Smile/ The Arrow“ vom aktuellen Album “Sonder“ (2018). So glasklar und chirurgisch akkurat ihr Sound grundsätzlich ist, so hochauflösend sind auch die Bilder in „Live In The Lockdown“: Das Quintett verzichtet auf viele Schnitte, sondern blendet jeden einzelnen Musiker abwechselnd von einem einzigen Standpunkt aus ein. Das verhindert zwar eine gewisse Unruhe, raubt allerdings dem sonst so hippeligen Dan Tompkins den kraftvollen Ausdruck beim Gesang.

Screenshot der Live-Stream-Show, Foto-Credit: Tesseract

Nach dem Ende des Songs folgt eine Zwischensequenz, in der Dan Einblicke darüber gibt, wie es sich anfühlt, Teil einer Band zu sein, in der er sich ausdrücken und wachsen kann. Das Filmmaterial hierfür wurde zwischen 2018 und 2020 aufgenommen, während der Sonder-World-Tour.

Screenshot der Live-Stream-Show, Foto-Credit: Tesseract

Als nächstes folgt die Single-Auskopplung „King“, einem der stärkeren Songs vom sonst eher enttäuschenden „Polaris“-Nachfolger. Im Outro des Songs wird eine Szene aus der Sonder-Recordings-Session in Utah, USA, eingeblendet; nun sieht man nicht nur endlich mal die Gesichter des Chors, sondern auch das des Komponisten dahinter, dem Grammy-Nominierten Randy Slaugh. Fun fact: TESSERACT-Gitarrist und Bandgründer Acle Kahney hat eine überraschend tiefe Stimme mit einer tollen Klangfarbe – warum singt er nicht auch mal?

Screenshot der Live-Stream-Show, Foto-Credit: Tesseract

Nach Acles Sätzen, in denen er von der Einmaligkeit jedes Auftritts spricht, schließt sich mit „Orbital“ ein kurzes Interlude an, ehe mit „Juno“ der letzte Song von „Live In The Lockdown“ folgt. Natürlich sollte man froh über jede Minute Musik sein, die TESSERACT inmitten der Pandemie aus ihren Wohnungen streamen, aber ein wenig mehr Lieder von ihren vorherigen drei Alben hätten das Djent-Herz noch weitaus höherschlagen lassen.

Astreiner Sound trifft auf gestochen scharfe, wenngleich nur bedingt ausdrucksstarke Bilder: Aufgrund des Quarantäneaufenthalts in unterschiedlichen Ländern war TESSERACT ein gemeinsamer Auftritt zwar nicht möglich und die einzelnen Aufnahmen jedes Musikers somit die einzige Möglichkeit, mit den Zwischensequenzen von ihrer Sonder-Tour gelingt es TESSERACT aber dennoch ein wenig für Abwechslung zu sorgen.

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