Review A Secret Revealed – Sacrifices

Das letzte Jahr war schon ein aufregendes für A SECRET REVEALED: Der Wechsel von Bastardized Recordings zu Lifeforce, ein makelloser Auftritt auf der neuen Party Stage beim Summer Breeze wie auch die Aufnahmen zum neuen Album „Sacrifices“. Besagtes Album steht nun seit Januar 2019 in den Läden und bietet auf seinen acht Songs einen musikalischen Ausflug durch Post-, Black Metal und Hardcore. Erstmals ist auch Sänger Michael Heim (Ex-Necrotted) auf einer Platte der Würzburger vertreten, der live schon seit 2016 ins Mikro schreien darf.

Bereits im Opener „Grieved“ zeigen sich die Trademarks der Band: eingängige, sich leicht abwandelnde Melodien treffen auf wilde Raserei. Unterlegt mit Heims teils monotonen, eher dem Hardcore zuzuordnenden Vocals ergibt sich ein Soundgebilde, das so atmosphärisch wie auch erdrückend ist. Nicht nur aufgrund der Herkunft und der Zusammenarbeit mit Nikita Kamprad auf ihrem Debütalbum „The Bleakness“, sondern auch musikalisch assoziiert man A SECRET REVEALED schnell mit Der Weg einer Freiheit. Das ist grundsätzlich nichts schlechtes, da sie es wie ihre Würzburger Kollegen schaffen, den Hörer von Sekunde eins an in ihre Kompositionen aufzusaugen. Zwischen melodischen Gitarren und Blast-Beat-Attacken ist dabei für genug Abwechslung gesorgt: Sei dies durch schleppende Mid-Tempo-Riffs wie in „Empty Throne“ oder der melancholischen Outro-Melodie in „Ashes“, die Post-Metaller wissen durch gezielt eingesetzte Veränderungen im Soundgefüge, die Aufmerksamkeit des Hörers jederzeit auf die Musik zu lenken.

Hin und wieder blitzen Hardcore-Riffs auf („Old Ghosts“) und das ruhige „In Vain“ zeigt zum Abschluss einen deutlichen Post-Rock-Einschlag. Für die nötige Aggressivität sorgen auf jedem der acht Songs die clever eingebauten Wutausbrüche, welche die Wurzeln im Black Metal unterstreichen. Die Vielfalt der verschiedenen Elemente, die sich auf „Sacrifices“ wiederfinden, führt dabei aber keineswegs dazu, dass das Album überladen klingt. Viel mehr ergänzen sie sich gegenseitig und tragen so zur träumerischen, wenn auch wohlwollenden Atmosphäre bei.

Zwar müssen sich die fünf Musiker den Vergleich mit Genrevertretern wie Ancst (die jedoch deutlich rabiater zu Werke gehen) oder Downfall Of Gaia gefallen lassen, dennoch klingt „Sacrifices“ in seiner Art frisch und eigenständig. Kritisieren lässt sich hierbei höchstens, dass alle Songs in ähnlichem Tempo gehalten sind, was dazu führt, dass ein paar Riffs und Melodien eine gewisse Ähnlichkeit zueinander aufweisen. Ebenso fügt sich der Gesang Heims zwar passend in die Stimmung der Platte ein, jedoch wünscht man sich für zukünftige Werke auch hier etwas mehr Variation. Insgesamt tut dies A SECRET REVEALEDs zweiter Scheibe jedoch keinen Abbruch.

Zu guter Letzt bleibt also die Frage, was man neben Unmengen an Kalk den Würzburgern ins Wasser gemischt hat, dass neben Der Weg einer Freiheit nun auch A SECRET REVEALED in die deutsche Post-Black-Metal-Spitze vorstoßen dürften. Die junge Band überzeugt auf „Sacrifices“ vor allem mit ihrer Atmosphäre und Melodie und muss sich somit nicht mehr hinter ihren Vorbildern verstecken. Klar, A SECRET REVEALED haben kein makelloses Album abgeliefert, aber eins, das sich in der Sammlung vieler Post-Metal-Fans wiederfinden dürfte.

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Wertung: 7.5 / 10

Publiziert am von Silas Dietrich

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