Review Aborted – Goremageddon (The Saw And The Carnage Done)

Endlich mal wieder eine Metalband aus Belgien, obwohl mir ehrlich gesagt kein geläufiger Name einer anderen Band aus dem Land einfällt. Belgisch hört sich diese diese Combo eh nicht an, ihre Texte handeln nicht vom fachgerechten Zubereiten von Fritten und selbst in ihrem Heimatland sind sie wohl nur Hardcore Metalfans bekannt. Das ist allerdings verständlich, da ich die Mucke der Jungs nicht unbedingt als leicht verdaulich beschreiben möchte. Aborted spielen nicht nur Death Metal, nein hier ist der Name Programm. Die Gitarrenwände die sie entstehen lassen und die Drums hauen dem Zuhörer buchstäblich die Rübe ab. Musikalisch orientieren sie sich an dem Vorgänger ‘Engeneering The Dead’ obwohl sie auf diesem Langeisen manchmal sogar melodische Sachen vorzeigen. Zur Beruhigung der Fans muß aber gesagt werden dass das nur sehr selten der Fall ist.

Der erste Track ‘Meticulous Invagination’, dessen Name noch recht leicht zu verhalten ist, im Gegensatz zu ein paar nachfolgenden Stücken, rockt nach einem kurzen Sample aus einem Horrorstreifen schon mal mächtig nach vorne los. Die Riffs sind eigentlich ziemlich simpel und auch das Drumming würde ich nicht als breaklastig bezeichnen. Der Gesang besteht aus tiefen Growls und Gekreische, die auch mal gerne übereinander gelegt werden. Es würde mich schon interessieren wie Aborted das live umsetzen wollen. Nach 2 Minuten wird’s überraschend melodisch mit ein kurzen Solo, was dann aber auch so plötzlich wie es gekommen ist wieder schnell beendet wird. Dieser Song ist ein Paradebeispiel für einen typisch guten Abortedsong : innovativ oder neu ist der Stil der Band sicherlich nicht, dafür aber umso brachialer und genau das ist der Zweck ihrer Musik.

Über die anderen Stücke gibt es nicht viel zusagen, trotzdem möchte ich einige Lieder hervorheben. Der dritte Song und fast Titeltrack ‘The Saw & Carnage Done’ war das erste was ich von dem Quintett gehört habe und hat mich auch gleich überzeugt. Das überlange Stück (im Vergleich zu den anderen Liedern) hat Hitpotential im Extrem Metal Genre. Musikalisch gibt es auch hier nichts neues, allerdings haben Aborted alle ihre Stärken ausgespielt und das beste aus ihrem Sound rausgeholt. Ein weiterer Höhepunkt der Scheibe ist das beängstigend eingängige ‘Charted Carnal Effigy’. Wiedermal ist die Bridge bzw. das Solo Schuld für die Klasse des Song. Es ist nämlich genau der Kontrast zwischen brechendharten Gitarrenwänden in den Strophen und Refrain und den melodischen Soli der den Reiz von Aborted ausmacht. Das abschließende Cover von Carcass ‘Carnal Forge’ zeigt ganz klar die Insipirationsquelle der Jungs. Freunde besagter Band oder auch von Exhumed etc. können hier getrost zugreifen.

Die Produktion ist erstklassig und sehr druckvoll, das Artwork ein Freudenfest für Fans von blutigen Horrorstreifen und die Texte waren ganz klar Inspiration für die schmücken Bilder im Booklet. Jeder Song handelt über einen Massenmörder, was auch noch die Auflistung vieler Namen auf der Rückseite der CD verdeutlicht (von Ted Bundy über Ramirez bis zu Jeffrey Dahmer sind alle dabei). Wer also keine Angst vor bluttriefenden Lyrics und richtig hartem Death Metal hat sollte mal reinhören.

Wertung: 8 / 10

Geschrieben am 5. April 2013 von Metal1.info

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