Review Aborted – TerrorVision

  • Label: Century Media
  • Veröffentlicht: 2018
  • Spielart: Death Metal

Man mag es kaum glauben, aber ABORTED haben im Vorfeld der neuen Scheibe tatsächlich nur einen Neuzugang zu vermelden, nämlich Basser Stefano Franceschini. Nach so einigen Besetzungswechseln in den letzten Jahren scheint die Band nun endlich eine gewisse Stabilität erreicht zu haben. Und dass diese dem Sound der neuen Scheibe mehr als nur guttut, steht außer Frage. Mit „TerrorVision“ legen die Belgier nämlich eine Scheibe vor, die sicherlich zum Besten gehört, was man in diesem Jahr im Genre Death Metal zu hören bekommen wird.

Knapp zwei Jahre nach dem überragenden „Retrogore“ machen ABORTED genau da weiter, wo sie aufgehört haben. Bereits das gelungene Cover von Pär Olofsson macht ordentlich Lust auf die Scheibe und ist ABORTED pur. Und auch die Songs der neuen Platte sind typisch für die Belgier, vereinen sie doch von brutalen RIffs, derben Breaks und walzenden Passagen alles, wofür die Deather stehen. Wirklich viel Neues gibt es also nicht zu entdecken, aber das muss ja auch nicht immer sein. „TerrorVision“ bietet brutalen Death Metal auf hohem Niveau, aber ohne dass die Tracks ins Progressive oder Technische abdriften.

Aber natürlich heißt das nicht, dass es keine typischen Hochgeschwindigkeits-Riffs und Soli gibt. Im Titeltrack wird dieses zum Beispiel von Siro Anton von Septicflesh beigesteuert. Auch  „Altro Inferno“ fegt in einer wahnwitzigen Geschwindigkeit über den Hörer hinweg und zeigt, dass die Jungs auch nach 23 Jahren Bandgeschichte nicht müde geworden sind. Besondere Highlights sind die melodischen Parts und fast schon catchy Hooks einiger Tracks. Sei es nun „Vespertine Decay“ oder „Exquisite Covinous Drama“, Songs wie diese erweitern das Repertoire der Belgier um einige spannende Aspekte. Aber auch Fans von Stumpf-ist-Trumpf-Geballer kommen auf ihre Kosten, „Deep Red“ gehört zum brutalsten und einfachsten, was ABORTED bisher veröffentlicht haben. Schließlich verdienen auch die Lyrics eine genauere Betrachtung. Wurden auf „Retrogore“ noch Horrorfilm-Klassiker der 80er-Jahre gefeiert, haben die Texte diesmal eine tiefere Bedeutungsebene. Vordergründig ergehen sich ABORTED immer noch in Gore- und Horror-Themen, verpacken darin aber auch eine gewisse Kritik an und Abrechnung mit der moderen Gesellschaft. Eine recht ungewohnte Thematik für eine Band wie diese.

Sucht man Kritikpunkte an „TerrorVision“, so findet man sie wohl vor allem in der zu glatten Produktion der Scheibe. Etwas mehr Rohheit und Dreck hätte den Songs besser zu Gesicht gestanden. Alles in allem zementieren ABORTED aber mit „TerrorVision“ ihre Machtposition in der Death-Metal-Szene. Wenn es die Jungs schaffen, das Line-up so konstant zu halten und die neueren Elemente weiter ausbauen, könnten ABORTED auf den Zenith ihres Schaffens zusteuern.

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Wertung: 8 / 10

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