Das Cover von "Requiem Of Time" von Astral Doors

Review Astral Doors – Requiem Of Time

  • Label: Metalville
  • Veröffentlicht: 2010
  • Spielart: Heavy Metal

Retro ist ja nach wie vor voll angesagt, weshalb die schwedischen ASTRAL DOORS mit ihrem neuen Album „Requiem Of Time“ ja genau zur richtigen Zeit um die Ecke kommen sollten. Wie schon auf den vorangegangenen Platten verbeugt sich das Sextett auch hier wieder tief vor seinen Vorbildern.

Sänger Patrick Johanssons stimmliche Nähe zu Altmeister Ronnie James Dio war schon immer unüberhörbar und so erinnert schon der Einstieg zu „Testament Of Rock“ stark an dessen Gesang zu „Heaven And Hell“-Zeiten. Das folgende „Power And The Glory“ nimmt die Geschwindigkeit zwar erstmal ein wenig zurück, mit dem entfernt an Hammerfall erinnernden „Rainbow Warrior“ und dem groovenden „Call Of The Wild“ zeigt die Truppe jedoch, dass sie auch auf ihrem neuen Album das Talent für zeitlos guten Rock-Hymnen nicht verloren haben.

Insegsamt huldigen die Schweden mit „Requiem Of Time“ stark dem Hard Rock bzw. Metal der späten 70er und frühen 80er und bewegen sich dank schmackhafter Gitarrenmelodien und Johanssons Stimme in der Schnittmenge aus Black Sabbath, Dio und Rainbow – da darf natürlich auch die gelegentlich eingebaute Hammondorgel nicht fehlen. Schön ist auch, dass die ASTRAL DOORS sich zwar in Sachen Songwriting stark am Sound der Vergangenheit orientieren, dabei jedoch anders als viele ihrer Mitstreiter nicht den Fehler begehen, auch die Produktion ihrer Platte an den damaligen Standards auszurichten.

Stattdessen klingt „Requiem Of Time“ schön fett und zeitgemäß und weiß mit Breitwand-Gitarren und einem schön präsenten Bass zu punkten – besonders gut nachzuhören im stampfenden „Blood River“. Die oftmals stark religiös konnotierten und Dio-typisch kryptischen Texte der Truppe dürften dabei zwar nicht jedermanns Sache sein, allerdings lässt sich darüber recht leicht hinwegsehen. Auf der Kehrseite der Medaille steht allerdings, dass die Truppe bei all ihrer Legendenverehrung eine Masse Eigenständigkeit eingebüßt hat und diese natürlich auch auf ihrem neuen Album vermissen lässt. Obendrein fällt das Saitenspiel der Herren Haglung und Nordlund wie immer mehr zweckdienlich als aufregend aus, woran sich allerdings nur Gitarrenfetischisten ernsthaft stören dürften.

Da die ASTRAL DOORS sich konstant selbst verleugnen und lieber wie jemand anders klingen, gibt’s zwar nicht die Höchstwertung, ein zeitlos gutes Stück Rockmusik ist dabei aber dennoch entstanden – Fans von hymnischem Gänsehaut-Rock sollten hier unbedingt zugreifen. Anspieltipps: „Rainbow Warrior“, „Blood River“, „The Healer“.

Wertung: 8 / 10

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