Review Cradle Of Filth – Nymphetamine

Es gibt Bands, über die unaufhörlich und vor allem sehr kontrovers diskutiert wird. Zu dieser Riege zählen zweifelsfrei auch die britischen Dark Metaller CRADLE OF FILTH. Fest steht, dass man sich innerhalb virtueller Treffpunkte über diese Band niemals einig werden wird. Während sich Anhänger von Bands wie etwa Satyricon beschweren, dass Cradle Of Filth als Black Metaller bezeichnet werden, ziehen die Briten selbst jedoch ihr ganz eigenes Programm durch. Sie provozieren nicht zu knapp, lenken geschickt die Aufmerksamkeit der Metalmeute auf sich und veröffentlichen eine gute Platte nach der anderen. Der „Damnation And A Day“-Nachfolger namens „Nymphetamine“ knüpft schon beim ersten Durchgang schnell an das wunderbare Vorgängerwerk an.

Im Vorfeld gab es schon einige Meldungen zu eben diesem fünften Studio-Album. So hörte man Aussagen von Bandboss Dani Filth, dass die „Nymphetamine“ einen anderen Weg einschlagen würde, als vorige Scheiben. Es würden mehrere Stilrichtungen zusammen gemischt. Und in der Tat, diese jüngste Scheibe der Gruppe bietet sehr viel Abwechselung kommt stellenweise richtig thrashig daher. Ohne jeden Zweifel ist der Sound unverkennbar, aber dafür sorgt bei der hiesigen Band allen voran schon der Sänger. Filth singt in gewohnt hohen Stimmlagen, drückt seinen Gesang aber auch mehrfach ins tiefe Tal.

Das feurige Coverartwork finde ich sehr schön gewählt, allerdings wird dieses Bild sowohl Pros als auch Contras ernten. Es ist zum einen ein sehr typisches Cover für die Mannen um Dani Filth, andererseits empfinden viele Leute dieses Cover als zu farbenfroh für die Musik, die sich dahinter verbirgt. Aber Feuer und düsterer Metal waren an sich noch nie ein großer Gegensatz.

„Nymphetamine“ startet mit dem Intro „Satyriasis“, welches ebenso gut als Live-Intro dienen würde. Nach diesem Intro erwartet den gespannten Hörer eine Packung voller Blastbeats, Dramatik und natürlich düsterer Stimmung. Das Album ist wirklich abwechselungsreich und vielfältig, so dass man sich zu keinem Zeitpunkt gelangweilt fühlt. Neben den angesprochenen, thrashigen Elementen auf der Scheibe, gibt es ebenso ruhige Songs, wie „Gabrielle“, bei dem es geheimnisvoll losgeht und zum Ende hin absolut ohrwurmtaugliches Riffing aufweist. Auch klassische Hard Rock- und Heavy Metal-Spuren findet man auf der „Nymphetamine“. Hierfür sorgt der enorm gute Song „Absinthe With Faust“, der neben den heavy Riffs auch ruhige Stellen enthält. Unbedingt erwähnen muss man auch den Titelsong „Nymphetamine Overdose“. Ein bärenstarker Konzeptsong von mehr als neun Minuten, bei dem wild gebolzt wird was das Zeug hält, der aber auch mit tollem weiblichen Gesang aufwartet.

Gut strukturiert sind die Songs allesamt und jeder Freund der Gruppe wird ganz sicher auf seine Kosten kommen. Ebenso würde ich diese Platte als absolut einstiegsfreundlich einschätzen, so man denn zuvor noch keine Berührung mit Cradle Of Filth hatte. Bei diesem fünften Longplayer ist für jeden etwas dabei, vorausgesetzt, der typische Gesang Filths findet Anerkennung.

Wertung: 8.5 / 10

Geschrieben am 5. April 2013 von Metal1.info

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