Review Entombed A.D. – Back To The Front

  • Label: Century Media
  • Veröffentlicht: 2014
  • Spielart: Death Metal

Den Einfluss und die Bedeutung von Entombed zu erklären, dürfte recht überflüssig sein. Bei wem Klassiker wie „Left Hand Path“, „Clandestine“ oder Wolverine Blues“ in der Diskografie zu finden sind, dürfte zu Recht als Legende bezeichnet werden. Und Entombed sind für den Old School Death Metal genau das: eine Legende! Doch lassen wir diesen Status mal außen vor und widmen uns lieber der aktuellen Veröffentlichung, mit der LG Petrov und seine neu formierten ENTOMBED A.D. den Dienst an der Front erneut antreten…

In letzter Zeit ging es bekanntermaßen drunter und drüber im ehemaligen ENTOMBED-Lager. Die Namensänderung ist das Resultat eines verlorenen Rechtsstreits gegen Alex Hellid (Gitarrist und ebenso wie LG Petrov Gründungsmitglied von ENTOMBED), der sich nun zwar ENTOMBED nennen darf, bis zum jetzigen Zeitpunkt jedoch weder eine Band geschweige denn ein Album vorzuweisen hat. Glücklicherweise gehen LG Petrov solche Querelen sichtlich am Allerwertesten vorbei. Seine Version von ENTOMBED ist fortan einfach um das Anhängsel A.D. erweitert und mit neuer/alter Band wird nun erneut schwedischer Old School Death Metal zum Leben erweckt. „Back To The Front“ erscheint somit mit etwas Verspätung (ursprünglich angepeilter Veröffentlichungstermin: Oktober 2013) in den Plattenläden der Welt.

Zunächst steht die Frage im Raum, ob Hellids Abgang soundtechnisch eine Veränderung mit sich bringt. Die Antwort lautet nach mehrmaligem Genuss von „Back To The Front“: nein, nicht im Geringsten. Es ist alles wie gehabt: Ein tiefer gelegter Gitarrensound trifft auf rockige Death-Metal-Songs trifft auf LG Petrovs charakteristische Growls. Experimente gibt es (glücklicherweise) keine, dafür aber die gewohnte ENTOMBED-Vollbedienung. Zu nennen wären Mid-Tempo-Brecher wie „Bait And Bleed“, groovende Rausschmeißer („Second To None“) und zum Teil rasante Ausbrüche wie das kurz gehaltene „The Underminer“. „Back To The Front“ stellt seine Vorgänger „Inferno“ (2003) und „Serpent Saints“ (2007) gekonnt in den Schatten und versprüht dabei eine wohlige Old-School-Atmosphäre. Es werden zwar oft nur alte Stärken zitiert und nur wenige bahnbrecherische Akzente gesetzt, wer jedoch auf grobkörnigen, rumpelnden Tod abfährt, kommt an diesem Release nur schwer vorbei.

Ob mit oder ohne den Zusatz „A.D.“: So klingen ENTOMBED, so kennt und liebt man seine alten Helden! Gegen Ende möchte ich doch noch einen Anspieltipp loswerden: Zieht euch „Vulture And The Traitor“ rein, das Teil könnte sich live zu einem echten Killer entpuppen! Bleibt schlussendlich nur eines festzuhalten: starke Leistung, ENTOMBED A.D.! Willkommen zurück an vorderster Front!

Wertung: 8 / 10

Publiziert am von Michael Ay

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