Epica-The-Alchemy-Project

Review Epica – The Alchemy Project (EP)

EPICA haben mit dem bombastischen „Omega Alive“ eines der großen Highlights der Live-Veröffentlichungen der Pandemiejahre vorgelegt. „Omega“ war 2021 glücklicherweise nicht das letzte Album der Niederländer: Nach Corona, dem Live-Album und der Vergangenheitsbewältigungsbox „We Still Take You with Us – The Early Years“ feiern EPICA ihren 20. Geburtstag. Dieser hört auf den Namen „The Alchemy Project“ und ist eine ganz besondere Platte: Mit 36 Minuten ist die EP nicht nur ordentlich lang, sondern bietet eine große Palette an Gastmusikern.

Die Gastbeiträge sind dabei nicht nur Features, sondern mehr Mash-ups zwischen EPICA und den beteiligten Bands, die die Songs auch selbst mitgeschrieben haben. Bei „The Great Tribulation“ geben sich Fleshgod Apocalypse die Ehre: Die Tech-Death-Metaller sind selbst orchestral unterwegs, von daher bietet sich diese Kombination sowieso an und der Opener ist dann auch ein wilder, treibender Ritt. Simone Simons beweist dabei nicht nur erneut, dass sie eine der besten Sängerinnen des Genres ist, sondern überzeugt auch mit dem brutaleren instrumentalen Grundgerüst und im Duett mit Francesco Paoli. Das anschließende „Wake The World“ mit Phil Lanzon (Uriah Heep) und Tommy Karevik (Kamelot) schlägt als emotionale Rockoper ganz andere Töne an, während bei „The Final Lullaby“ die Blackjazzer Shining inklusive Saxophon für einen spannenden und eher EPICA-typischeren Song sorgen.

Ein besonderes Highlight ist „Sirens – Of Blood And Water“. Bei der ruhigen, dramatischen, orchestralen Nummer gesellen sich zu Simone Simons mit Charlotte Wessels und Myrkur zwei weitere Ausnahmesängerinnen. Das Trio sorgt durch die Kombination der unterschiedlichen Gesangsstile für Gänsehaut. „Death Is Not The End“ mit Björn Strid (Soilwork) überrascht danach mit wildem Old-School-Death-Metal-Groove, die Verbindung mit der EPICA-Symphonik passt hier wunderbar. Der knackig-kurze Dreiminüter „Human Devastation“ ballert mit den Gästen Henri Sattler (God Dethroned) und Sven de Caluwé (Aborted) standesgemäßg brutal – vom eigentlich EPICA-Sound ist hier nicht mehr viel übrig. Dafür ist das abschließende „The Miner“ ein ganz typischer EPICA-Track mit breiten Melodien, epischer Atmosphäre, emotionalen Momenten und viel Dramatik.

„The Alchemy Project“ ist durch seine große musikalische Diversität selbst für EPICA-Verhältnisse enorm abwechslungsreich. Die Vielseitigkeit ist die große Stärke der EP, besser kann man Gastbeiträge kaum umsetzen. Jede Band und alle Musiker und Sängerinnen bringen ihre eigene Note in den EPICA-Sound mit ein und all diese Elemente fügen sich unglaublich harmonisch zusammen. „The Alchemy Project“ ist ein mehr als geglücktes, spannendes Projekt mit sieben tollen Songs zwischen Anmut, Schönheit und Brutalität, die alle ihren eigenen Charakter haben. Chapeau, EPICA!

YouTube

Mit dem Laden des Videos akzeptieren Sie die Datenschutzerklärung von YouTube.
Mehr erfahren

Video laden

Wertung: 9 / 10

Publiziert am von

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert