Review Gorgoroth – Instinctus Bestialis

  • Label: Soulseller
  • Veröffentlicht: 2015
  • Spielart: Black Metal

Fast sechs Jahre sind vergangen, seit Infernus – die eher unsägliche Neuveröffentlichung von „Under The Sign Of Hell“ 2011 ausgenommen – die GORGOROTH-Fans erstmalig seit dem Abgang von Ghaal und King Ov Hell mit einem Studioalbum („Quantos Possunt Ad Satanitatem Trahunt“) beglückte. In guter Tradition auf Lateinisch betitelt, lassen die Norweger nun ihre tierischen Triebe spielen und legen mit „Instinctus Bestialis“ das nunmehr neuntes Studioalbum vor.

Mit „Radix Malorum“ geht es dann auch direkt in medias res –  ohne Umschweife knüppeln GORGOROTH in gewohnter Manier los: Mit einem Hauch belphegorschen Wahnsinns verfeinert, bleibt die Band sich ansonsten treu – nur die in der Gaahl-King-Ära so oft genutzten, markanten Triolen-Riffs fehlen noch zum ganzen Glück. Auch diese lassen jedoch nicht lange auf sich warten, genauer gesagt nur bis zu Song Numero zwei, „Dionysian Rite“, einer gelungenen Mischung aus flottem Shredding und schleppendem Midtempo. Nachdem nun die Frühwerke und die mittlere Schaffensperiode zitiert sind, folgt mit „Ad Omnipotens Aeterne Diabolus“ noch eine Nummer, die so auch auf dem Vorgänger „Quantos Possunt Ad Satanitatem Trahunt“ hätte stehen können. Viel Entscheidendes haben GORGOROTH diesem starken Einstieg zwar ansonsten nicht mehr hinzuzufügen. Jedoch bleiben die Norweger im weiteren Verlauf von „Instinctus Bestialis“ ihrer Linie treu und halten das Niveau bis zum abschließenden, nochmals wirklich starken „Awakeningkonstant hoch.

Auch der erfolgte Wechsel am Mikrophon muss keinen Fan beunruhigen: Zwar fehlt Neubesetzung Atterigner etwas das charakteristische Element in der Stimme, welches man dem für „Quantos Possunt Ad Satanitatem Trahunt“ zurückgekehrten Pest ebensowenig absprechen konnte wie dessen Vorgänger Gaahl – schlecht macht sich der Triumfall-Sänger jedoch auch bei GORGOROTH nicht. Dass „Instinctus Bestialis“ zu guter Letzt mit dem wohl bislang besten Album-Sound der Bandgeschichte gesegnet ist, gibt dem Album ein weiteres Plus in Sachen Hörvergnügen.

Mit „Instinctus Bestialis“ liefern GORGOROTH ein kurzweiliges Album ab, das die Stärken dieser Band unmissverständlich klar macht. Zwar sind dabei nur gut die Hälfte der Songs wirklich herausragend. Unterfüttert mit mehr als solidem Songmaterial reicht das jedoch, um „Instinctus Bestialis“ als rundum gelungene GORGOROTH-Platte darstehen zu lassen. An Quantos Possunt Ad Satanitatem Trahunt reicht das Werk zwar nicht ganz heran. Mit diesem Album im Hinterkopf ist „Instinctus Bestialis“ jedoch der endgültige Beweis, dass Infernus durchaus Manns genug ist, GORGOROTH alleine zu führen.

Wertung: 8 / 10

Publiziert am von

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert