Review Heidevolk – Wederkeer

Bei der Besprechung des 2018 erschienenen HEIDEVOLK-Albums „Vuur Van Verzet“ setzten wir uns zunächst mit den Veränderungen des Line-ups ausgerechnet am zweistimmigen Gesang auseinander, dem charakteristischsten Merkmal der niederländischen Pagan-Metal-Band. Seither wurde die Sache nochmals etwas komplizierter, da Sänger Lars Vogel nun durch Daniël Wansink ersetzt wurde. Mit Blick auf das neue Album „Wederkeer“ gibt es nun also abermals ein neu zusammengesetztes Gesangsduo zu hören – Jacco de Wijs, der auf „Vuur Van Verzet“ seinen Studio-Einstieg bei HEIDEVOLK hatte, ist nach wie vor dabei.

Nie zuvor ließen HEIDEVOLK fünf Jahre lang auf ein neues Album warten. Da kann man die Wiederkehr triumphal feiern und verkünden, wie es „Wederkeer“ wörtlich tut. Doch glücklicherweise handelt es sich auch musikalisch um ein Comeback, das sich durch und durch hören lassen kann. Dabei gelingt es bereits dem Opener „Hagalaz“, auf angenehme Weise zu überraschen. Zum einen erinnert das gesungene Intro, das später als höchst markanter Refrain Verwendung findet, an die Musik von Wardruna, Skáld oder Heilung, sodass HEIDEVOLK hier für das eigene Schaffen ungewohntes Terrain betreten. Umso besser klingt das Ergebnis. Zum anderen lässt der Song vernehmen, dass sich das Songwriting gerade bei den Gitarren hörbar verbessert hat. Während auf „Vuur Van Verzet“ und manchem weiter zurückliegenden HEIDEVOLK-Album die Riffs stellenweise eher wie ein begleitendes Element wirkten, sind sie auf „Wederkeer“ insgesamt deutlich ausgefeilter. Für Abwechslung ist dabei auch gesorgt: Während der bereits erwähnte Opener „Hagalaz“ etwa leichte Black-Metal-Anleihen präsentiert, ist bereits im nächsten Song „Drink Met De Goden (Walhalla)“ die Gitarrenarbeit mit deutlicher Heavy-Metal-Schlagseite präsent. Die eingängigen Refrains sowie weitere für die Band typische Elemente wie gelegentliche Folk-Melodien (welche jedoch nie überhand nehmen, sodass „Wederkeer“ stets als Metal-Album erkennbar bleibt) verleihen dem Großteil der Songs zudem ihren jeweils eigenen Wiedererkennungswert.

Ganz ungeschoren kommt „Wederkeer“ indes nicht davon. Mit 12 Songs ist das Album doch recht lang, und während sich darunter einige wirklich sehr starke Nummern finden, gibt es auch Überflüssiges. Insbesondere der bereits angesprochene Titelsong sowie das doomig angehauchte „Ijzige Nacht“ fallen eher unspektakulär aus und hätten ebenso gut gestrichen werden können. Das bremst das Album insbesondere ab der Hälfte etwas aus – sieht man davon ab, weiß „Wederkeer“ aber als typisches HEIDEVOLK-Album zu überzeugen. Willkommen zurück, HEIDEVOLK!

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Wertung: 7 / 10

Publiziert am von Pascal Weber

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