Review Illdisposed – Sense The Darkness

  • Label: Massacre
  • Veröffentlicht: 2012
  • Spielart: Death Metal

Es ist wieder Zeit, gut beziehungsweise schlecht gelaunt sein. Gut, weil ILLDISPOSED mit „Sense The Darkness“ mal wieder ein Album, ihr gefühlt 20., herausbringen. Schlecht, weil ein ILLDISPOSED-Fan eben böse schauen und schlecht gelaunt sein muss, sonst stimmt etwas nicht. Bei den Dänen hat sich außerdem etwas getan seit “There Is Light, But It’s Not For Me“ – Gitarrist Franz Gottschalk hat die Band verlassen und wurde von Smukke Ken ersetzt.

Das hat jedoch zunächst keine Auswirkung auf den Sound, denn die Dänen klingen, wie sie schon immer geklungen haben. Zwangsläufig überrollt einen damit schon an zweiter Stelle ein typischer ILLDISPOSED-Kracher namens „Eyes Popping Out: Eine simple Hookline, ein temporeicher Refrain, das typische Geschrei von Frontmann Bo Summer – die Zutaten sind dieselben, die auf den Vorgängeralben immer eine hervorragende Mischung ergeben haben. Das darauf folgende „Time To Dominate“ ist dagegen sehr träge und zieht sich dahingehend ein wenig, bis ein kurzer Break kurz vor Ende etwas mehr Schwung hineinbringt. Generell gilt für „Sense The Darkness“: Je schneller, desto besser. Denn in „Never Compromise“ verschleppen ILLDISPOSED das Tempo so sehr, dass es eine ziemlich zähe Angelegenheit ist und man merkt deutlich, dass ILLDISPOSED im Midtempo noch immer am Besten aufgehoben sind. Dort überzeugen die Dänen mit ihren klassischen Groove-Walzen wie eh und je: „Stop Running“ zum Beispiel, oder das tolle „I Am Possessed“, das einen Wahnsinns-Drive entwickelt, auch durch das energiegeladene Schlagzeuggeholze und die stylischen Soli gegen Ende – diese Soli sind es auch, die dem extrem geradlinigen Stil von ILLDISPOSED auf „Sense The Darkness“ etwas mehr Pepp verleihenn denn riffmäßig sind bis auf das melodische „Desire“ keine großen Überraschungen zu erwarten.

Der ein oder andere Lückenfüller hat sich aber dennoch eingeschlichen und diejenigen, die ILLDISPOSED seit Jahren vorwerfen, einfallslos zu sein, werden sich mit dem neuen Album sicher bestätigt fühlen. Und wer sich fragt, wie es um das Album produktionsmäßig steht, darf sich sicher sein, dass wenn Jacob Hansen immer wieder die Alben produziert, es immer wieder gleich gut klingt. „Sense The Darkness“ ist daher für alle anderen ein Pflichtkauf. Zwar ist das Album nicht hoch-, sondern nur gutklassig. Lieder wie „She’s Undressed“ und „War“ sind aber einfach nur cool.

Wertung: 7.5 / 10

Publiziert am von Pascal Stieler

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