Review Kataklysm – Shadows & Dust

  • Label: Nuclear Blast
  • Veröffentlicht: 2002
  • Spielart: Death Metal

Bereits mit „Epic (The Poetry Of War)“ konnten sich die Kanadier KATAKLYSM ihren festen Platz in der Szene erkämpfen – doch die erfolgshungrigen Aufsteiger aus Quebec waren nicht zu bremsen: Nur ein Jahr später, 2002, stand bereits ein Nachfolger in den Läden. Und was für einer.

Würde ich nach dem epischsten Einstieg eines Death-Metal-Albums gefragt, ich müsste nicht lange zögern, um „In Shadows & Dust!“ zu rufen: „Ultimately, we’re all dead men. Sadly, we cannot choose how but, what we can decide is how we meet that end, in order that we are remembered, as men“ schallt es aus den Boxen. Bevor man ob dieser Weisheit jedoch groß ins Grübeln kommen könnte, zerschneidet eine einzelne Gitarre den Nachhall Proximos pathosgeschwängerter Worte. Die, wie zufällig, einen der stärksten Songs eröffnet, die der Death Metal je gehört hat: „In Shadows & Dust“. Bissig, schnittig und mit schier unglaublicher Energie gesegnet, wohnt allein diesem 2:48-Minuten-Stück mehr Kraft inne als so manchem Album.

Doch KATAKLYSM, auf dem Höhepunkt ihrer Kreativität, wissen nachzulegen: Ob nun „Beyond Salvation“ mit seinem Stakkato-Einstieg, das stampfende „Illuminati“ oder das rasende „Chronicles Of The Damned“: Ein ums andere Mal lassen KATAKLYSM auf „Shadows & Dust“ das Herz eines jeden Death-Metal-Fans höher schlagen. Was die Truppe um Fronter Maurizio Iacono spätestens auf diesem Album verinnerlicht hat, ist die einzigartige Balance zwischen Aggression und Headbangbarkeit, die den Kanadiern im weiteren Verlauf ihrer Karriere den Weg in die Weltspitze des Death Metal ebnen sollte.

Ein Paradebeispiel dafür ist „Where The Enemy Sleeps“, das im Endeffekt durchgehend aus Riffs des einen oder anderen Typs besteht: Wo nicht genussvoll die Hirnmasse ins Schwingen versetzt werden kann, erzwingt der Song regelrecht einen wilden Moshpit. Nach diesem Prinzip funktioniert zwar zugegebenermaßen quasi jeder KATAKLYSM-Song – aus gegebenen Umständen (schwingende Hirnmasse beziehungsweise wilder Moshpit) kommt keine Sekunde lang der Gedanke auf, das könnte ein Mängel des Albums sein. Doch selbst, würde man „Shadows & Dust“ an den Stuhl gefesselt und fixiert hören, müsste man wohl konstatieren: Ein Album mit Riffs dieser Qualität, dargeboten mit einem messerscharfen Sound wie diesem, kann gar nicht langweilig sein, egal, wie sehr sich die Songs auch gleichen mögen.

Das Sprach-Sample. Die Riffs. Der Gesang. Das Schlagzeug. Der Sound. Das Zusammenwirken all dieser Faktoren. Auch über eine Dekade nach seiner Veröffentlichung ist „Shadows & Dust“ noch ein Aushängeschild – nicht nur für KATAKLYSM, sondern für das ganze Genre: Genau so muss Death Metal klingen.

Wertung: 9.5 / 10

Publiziert am von

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert