Review Manes – Teeth, Toes And Other Trinkets (Compilation)

MANES machten es ihren treuen Hörern nicht leicht. Nachdem die Norweger im Juni 2011 ihre Auflösung bekannt gaben, formierten sich die Gründungsglieder Cernunnus und Sargatanas unter dem Namen Manii neu und legten mit ihrem Debüt „Kollaps“ einen Black-Metal-Silberling im feinster „Under ein Blodraud Maane“-Manier (1999) vor. Im Rückblick kann die Historie des Quintetts irritieren: Eine grimmige Black-Metal-Band wandelte sich mit dem großartigen „Vilosophe“ (2003) zu einem experimentellen Mashup zwischen Electronic, Jazz und Rock, löste sich auf, um unter anderen Namen erneut Black Metal zu komponieren, nur um sich im Mai 2013 erneut als MANES und mit einem Plattendeal bei Debemur Morti Productions zurückzumelden. Dieser gilt für zwei Alben, die vorliegende Compilation „Teeth, Toes And Other Trinkets“ und das sehnlichst erwartete „Be All End All“.

Nach dem letzten Full-Length „How The World Came To An End“ (2007) veröffentlichten MANES in den folgenden zwei Jahren mehrere Aufnahmen mit Demo- und Remix-Charakter, wobei die „Reinvention“-EP (2008) am nächsten zu dem ist, was sich auf „Teeth, Toes And Other Trinkets“ finden lässt: Neue Versionen von Songs der letzten beiden Alben. Neben den bereits mehrfach neu interpretierten „The Cure-All“ finden sich noch drei weitere Stücke von „How The World Came To An End“ im neuen Gewand, ebenso fanden vier Songs von „Vilosophe“ als Live-Version („Ende“), unter anderem Namen („One More Room“ ist „White Devil Black Shroud“) und als 8-Bit-Version („Deeprooted“) Platz auf der Compilation. Tatsächlich neu, oder wie es die Plattenfirma tituliert „obscurities and rare material“, sind lediglich die ambienten, weitestgehend elektronischen „Blanket Of Ashes“, „Ease Yourself Back (Into Conciousness)“ sowie „Tzolv“.

Remixe, Live-Aufnahmen oder die Roh-Versionen von bereits veröffentlichten Liedern zu bewerten, halte ich für wenig sinntragend. „Teeth, Toes And Other Trinkets“ sollte aber auch nicht als eine neue Veröffentlichung, sondern ausschließlich als Gabe für die Fans gewertet werden, welche ihre CD-Sammlung von MANES vervollständigen oder einen Ausblick auf „Be All End All“ erhaschen wollen. Inwiefern die drei neuen Songs die geeignetsten Stücke dafür sind, liegt im Ohr des Zuhörers, denn besonders Fans von „Vilosophe“ dürften wenig mit „Ease Yourself Back (Into Conciousness)“ und „Tzolv“ anfangen dürfen. Einzig und allein „Blanket Of Ashes“ besitzt den Tiefgang eines „Title“ („[view]“-EP, 2006) oder eines „I Watch You Fall“ („How The World Came To An End“) und stellt hoffentlich am ehesten das dar, was „Be All End All“ zu leisten vermag.

Keine Wertung

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