Review Manowar – The Sons Of Odin (EP – Immortal Edition)

  • Label: Magic Circle
  • Veröffentlicht: 2006
  • Spielart: Heavy Metal

Alle MANOWAR-Fans dürfen sich freuen. Das neue Album „Gods Of War“ ist standesgemäß wieder verschoben worden (wie auch Tour, DVD, Interviews – das volle Paket), so bietet die EP „The Sons Of Odin“ einen Einblick in kommende Großtaten der alteingesessenen Akustikkrieger. Die offizielle Ankündigung, bald Kligeltöne anbieten zu wollen, schürte um die Zeit der Veröffentlichung noch weiteres Öl in feurige Diskussionen, ebenso wie ein Preis von 14 bis 17 (!!!) Euro für die EP in der Immortal Version inklusive einer Bonus-DVD. Während die normale Ausgabe ohne DVD (immerhin auch stolze 10 Euro) mit blauem Frontbild daherkommt, breiten sich die Schwerter in den starken, maskulinen Armen mit rotem Hintergrund zum Manowar-M aus.

Das Intro „The Ascension“ leitet die knapp 25-minütige CD ein und mündet in das bereits von der bisher aktuellen „Hell On Earth“-DVD bekannte „King Of Kings“, das äusserst viel Spaß macht und durchaus drückt und neben Power die weiteren gewöhnlichen Zutaten wie die ruhige Zwischenstelle, ein spaßbringendes Gitarrensolo und die wie gewöhnlich platt-peinlichen Lyrics dabei hat. Aufgenommen wurde das übrigens beim umstrittenen Auftritt beim Earthshaker Fest 2005. Das Publikum hört man dabei leider nur nach dem Lied und ganz leise bei der ruhigen Erzählstelle vor dem Fiedelsolo.
Die drei neuen Studiotracks beginnen mit dem instrumentalem „Odin“, bei dem das Orchester eben ein wenig Party macht, allzuviel passiert hier aber nicht. Ein wenig interessanter ist dann schon „Gods Of War“, dass in sieben Minuten ganz gut Spannung aufbaut. Leider hält sich das Lied damit etwas zu lange auf, denn ich habe irgendwie das Gefühl, dass der Spannungsaufbau recht zeitig stagniert und diese dann auch nicht so recht aufkommen mag. Ein recht langsamer und mit viel Orchester unterlegter Song ist dabei herausgekommen, der zwar was hat, aber nicht wirklich in die Gänge kommen will. „The Sons Of Odin“ ist ein wenig interessanter, es ist ein im Grundgerüst allzu simpel gestrickter Song, der mit Soloeinlagen, epischem Gesang und einem Chor etwas aufgepeppt wird. Das klingt dann sogar wirklich gut, vor allem zum Ende hin zeigt Kollege Adams, dass er eine tolle Stimme hat. Schade nur, dass nach dem am Ende sehr gut eingesetzten Sprechteil, der Dramatik reinbringt, schon Schluss ist, da hätte man noch was draus machen können. So wirkt das ein Stück weit abgewürgt und unfertig.

Für den teils kräftigen Aufpreis bekommt der reiche Musikhörer nun eben noch die unbesiegbare DVD dazugepackt. Als erstes entdeckt man hier eine knapp halbstündige Dokumentation über die Fanconvention vom Earthshaker 2005. Bei diesem kleinen Einblick hinter dieses Ereignis bekommt man typische Manowar-Fans, viele Betrunkene, ein paar Titten, Harleys und ähnlichen Stoff gezeigt (mal bei 04:07 Minuten das Bild anhalten und am Bilderbuchgebiss erfreuen!). Da diese Dokumentation aber in weit ausführlicherer Fassung auch auf der irgendwann kommenden DVD zum Earthshaker Fest mit dem kompletten Konzert vertreten sein soll, muss man das hier nicht unbedingt haben. Ganz nett ist immerhin der 5.1 Mix der fünf Singlestücke, die mit einer Slideshow unterlegt sind. Das einzig wirklich lohnenswerte ist hier die Probeaufnahme von „Heart Of Steel“ zusammen mit dem Orchester, die wirklich interessant zu sehen ist.

Zusammenfassend gesagt: Wer „King Of Kings“ bereits mit der Hell On Earth-DVD hat und eh vorhat, sich die kommende volle DVD zu holen, zahlt hier über 15 Euro für die „Heart Of Steel“-Probe, zwei neue Lieder, einem nichtssagendem Intro und einem ebenso lahmen Instrumental. Das für den Preis eines richtigen Albums anzubieten, ist schon eine üble Frechheit, da kann jeder MANOWAR-Fan noch so viel von „Value For Money“ sprechen – ich sehe das hier gewiss nicht. Da ändert auch das großartige Miniposter im Faltbeiheft mit allen möglichen MANOWAR-Klischees nichts daran. Lieber mal das Album fertig bekommen, dann muss man auch nicht mit sowas ankommen, Leute. Mir tut es nur leid für alle anderen Bands – MANOWAR ziehen vielen hier das Geld für ein Vollalbum aus der Tasche, das besser in „kleinere“ Gruppen investiert wäre. Wie man sein sauer verdientes Geld anlegt, sollte man aber ja noch immer selbst wissen, so sei allen Konsumenten viel Spaß mit diesem Produkt gewünscht.

Keine Wertung

Geschrieben am 6. April 2013 von Metal1.info

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