Review Mantar – Death By Burning

(Punk / Doom / Sludge / Black Metal) „Braucht ihr Bandvergleiche? Wenn’s sein muss, dann schreibt frühe Melvins, Motörhead oder Darkthrone, aber bitte nennt es nicht Sludge.“ So steht es im Promozettel zu MANTARs Debüt-Album „Death By Buring“ und doch kommt man am Begriff „Sludge“ nicht vorbei, wenn man sich dieser Platte widmet. Allerdings zeigen schon allein die genannten Bands, welche Bandbreite an Stilrichtungen zusätzlich Einfluss auf die Band und ihr Album hatten.

Dem entsprechend ist „Death By Burning“ vieles, nur kein Easy Listening. Ganz im Gegenteil, MANTAR entfachen auf ihrem ersten Album ein derartig bedrohliches Inferno, dass man gelegentlich froh ist, das Licht beim Hören angelassen zu haben. Mit „Spit“ beginnt das Album dabei sogar noch relativ entspannt. Das Schlagzeug treibt den Song an, der auf einem fetten Sludge-Groove reitet, während Hanno amtlich brüllt. Das Ganze geht gut nach vorne und wird von gelegentlichen ruhigeren Parts durchsetzt, was zum einen für Spannung und zum anderen für Auflockerung sorgt.

Dabei ist Auflockerung in Bezug auf MANTAR immer mit Vorsicht zu genießen. Denn das Duo beschwört eine dermaßen negative Gefühlswelt herauf, dass jede Auflockerung gerade eben davon abhält, komplett depressiv zu werden. Trotz flotter Riffs und energetischem Drumming, trotz der melodischen Momente ist „Death By Burning“ eine unglaublich bedrohliche Angelegenheit, die ein sehr schleppendes, zähes Gefühl im Hörer hervorruft, ohne dabei in Monotonie abzurutschen. „Cult Witness“ und „Astral Kannibal“ sind beide ähnlich gestrickt wie der Opener – flottes Riffing, amtliche Grooves und das alles verpackt in einer düsteren Hülle, die schier vor Schmutz zu starren scheint. Dazu gesellt sich bei „Astral Kannibal“ ein absolut cooler Refrain, der zum Mitsingen einladen würde, wenn das Gesamtbild nur eine Nuance weniger bedrückend wäre.

Die besten Momente haben sich MANTAR auf „Death By Burning“ allerdings für den Schluss aufgehoben. „The Stoning“ ist nicht nur der kürzeste Song des Albums, sondern fällt in seiner fast schon locker-rockigen Art aus dem Rahmen, überzeugt aber, vielleicht gerade deswegen, umso mehr. Gewöhnen sollte man sich allerdings nicht daran, denn das folgende „White Nights“ baut sich dermaßen schleppend auf, dass man fast schon von Drone-Einflüssen sprechen kann. Zudem besteht der Song quasi nur aus verschrobenen Riffs und einer wiederkehrenden Melodie, was die Nummer zum vielleicht besten Song auf „Death By Burning“ macht, denn die Art und Weise, wie MANTAR hier agieren ist ganz großes Kino. Beschlossen wird das Album von dem fast achtminütigen „March Of The Crows“, dass einem überlangen Instumental-Outro mit Drone-Einflüssen gleichkommt und das bisher gebotene noch einmal bündelt und dabei die unglaubliche Intensität von „Death By Burning“ exemplarisch abbildet.

„Death By Burning“ ist kein Sludge-Album, auch wenn etsprechende Einflüsse vorhanden sind. Allerdings haben MANTAR eine Platte aufgenommen, die sich nicht den engen Grenzen eines einzelnen Genres beugt, sondern aus sich diverser Einflüsse bedient. Unterm Strich gelingt den Hamburgern hier der Spagat zwischen der Erschaffung eines brutal-düsteren Abgrunds und des Schreibens von Songs, die den Hörer einfach rocken. „Death By Burning“ ist weder einfach noch leicht verdaulich, aber ungemein lohnenswerte Kost, der man unbedingt seine Aufmerksamkeit schenken sollte.

Wertung: 9 / 10

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