Review Metallica – Cliff’em All (VHS)

Nach dem tragischen Tod von Bass-Virtuose Cliff Burton zollten ihm die verbleibenden Bandmitglieder in Form dieser Video-Compilation Tribut. Inhaltlich gibt es eigentlich nicht allzu viel zu berichten: Das Hauptaugenmerk von „Cliff’em all“ (natürlich angelehnt an den Titel des Debüts) liegt auf Live-Aufnahmen aus der Zeit vom Anfang bis 1986, es gibt allerdings auch diverse Backstage und Homevideo-Sequenzen.

Interessant dabei sind z.B. die allerersten Interviews der knapp 18-jährigen Rebellen, die damals noch einen gewissen Dave Mustaine an der Lead-Gitarre hatten, der auf diesem Video allerdings nur bei „Whiplash“ auch auf der Bühne zu sehen ist. Ansonsten wird Alkohol verköstigt, spartanisch eingekauft oder sonst ein wenig herumgealbert.Die Live-Aufnahmen sind alles andere als professionell aufgenommen und laufen noch ein wenig unter dem absolut kommerzfeindlichen-Banner, den die Jungs um ex-Lockenkopf James Hetfield bis Ende der Achtziger geschwenkt hatten. Wie der Text auf der Rückseite des Videos verrät, soll es aber auch primär um Cliff’s Andenken gehen. Dazu werden fast nur Fan-Aufnahmen herangezogen, lediglich die Aufnahmen von einem deutschen Festival von „Fade to Black“ und „The Four Horsemen“ wirken technisch versierter. Das typische Achtziger-Metal-Feeling kommt besonders am Ende des Videos auf, als Hetfield sich über die Zwangsumbenennung des Albums beschwert und die gesamte Halle zu „Metal up your Ass“-Chören animiert. Außerdem herrlich: Kirk Hammet lässt sich seine Gitarre von Fans aus den Händen reißen, die wandert einmal durch die Halle und zurück und kommt vorne – weitesgehend in Einzelteilen – wieder zurück.
Die Songauswahl ist aufgrund des Zeitpunktes natürlich auf die ersten drei Alben beschränkt, was aber wohl die wenigsten Metallifux stören dürfte. Ganze dreimal werden die Live-Aufnahmen von den Bass-Soloeinlagen von Meister Burton unterbrochen. Diese ähneln sich zwar sehr, sind aufgrund des Video-Konzeptes aber absolut okay.Emotional wird es aber eigentlich nur einmal. Im Abspann sieht man die besten Bilder von Cliff, unterlegt mit dem wunderschönen zweiten Part des „Orion“-Instrumentals.
Fazit: Wer Live-Aufnahmen der „alten“ Metallica möchte, sollte zur „Live Shit“-Box greifen, wer alles wirklich ganz zu den Wurzeln zurückverfolgen, Cliff Tribut zollen und Metal mit extremer Attitüde will, der ist bei „Cliff’em all“ auch gut aufgehoben. Jedoch mit Warnung: Die Qualität ist teilweise echt nicht das Wahre. Daher…

Wertung: 7 / 10

Geschrieben am 6. April 2013 von Metal1.info

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