Review Misery Index – Overthrow

„Overthrow“ war 2001 das erste Lebenszeichen der damals eigentlich als Studioprojekt geplanten Band Misery Index, die nach dem überraschenden Erfolg dieser ersten EP schnell zu einer festen Angelegenheit wurde.
Kein Wunder, wenn man sich diese Scheibe so anhört. Brutal vom ersten bis zum letzen Ton. Anders kann man das nicht in schnelle Worte fassen. Immerhin sind hier ehemalige Dying Fetus, MOD und Fear Of God Mitglieder am Werk. Das kann man auch schon direkt am ersten Song hören.
„Manufacturing Greed“ beginnt mit einem gnadenlosem Blastspeed. Nach einem kurzen Break geht es auch direkt mit der Strophe unterlegt von einer gnadenlosen Double Bass weiter. Der gesamte Song ist auch in den Groove Parts durchgehend schnell gehalten. Man könnte ihn jederzeit gegen irgendeinen Song auf Dying Fetus „Killing On Adrenaline“ oder „Destroy The Opposition“ tauschen, keiner würde es merken. Natürlich fehlen auch die Dying Fetus typischen Lyrics nicht.
Auch der nächste Song „Your Pain Is Nothing“ beginnt direkt mit Blastspeed und schneller Double Bass, unterlegt mit entsprechend fiesem Riffing. Die Gitarrenarbeit hört sich ziemlich genial an, muß ich ehrlich sagen. Kein Riff klingt irgendwie stupide oder notdürftig eingeflickt. Man merkt den Musikern auf jeden Fall eine gewisse Erfahrung mit Death Metal und Grind Core an. Der Refrain ist genial, anders kann man es nicht sagen. Und auch hier können die Jungs Parallelen zu Dying Fetus nicht verstecken. Aber das sollten sie auch gar nicht.

„Blood On Their Hands“ ist der kürzeste Song der EP, aber er hat es in sich. Die erste halbe Minute besteht aus gandenloser Double Bass. Es folgt ein kurzer Groove gefolgt von einem Blastpeed mit einem wunderschönen corpsemäßigen Hammerings-Riff. Besser kann man Death Metal fast nicht mehr spielen. Der Song ist leider viel zu kurz.
Der Übergang zu „Pulling Out The Nails“ ist fast nahtlos und auch hier gibt’s als erstes einen gnadenlosen Blastspeed Part. Auch dieser Song ist durchgehend schnell. Das Muster ist den anderen Songs der Scheibe sehr ähnlich. Wäre die Scheibe länger, wäre das sicherlich ein Manko. Bei dieser Länge hat es allerdings seine Vorteile, denn Langeweile kommt hier nicht auf.

Der letzte Song der Scheibe ist ein Terrorizer Cover. Sehr genial und unmenschlich schnell umgesetzt.
Ich kann es gar nicht oft genug wiederholen: Für Anhänger von US-Death Metal und Grind Core ist diese Scheibe ein absolutes Muß. Der Gesang ist durchweg genial. Nicht zu tief und nicht zu hoch. Optimal für diese Musik. Das Schlagzeug rattert gnadenlos und die Gitarren- und Bassarbeit könnte Death Metal typischer nicht sein. Die einzigen Minuspunkte, die ich geben müßte, wäre die mangelnde Abwechslung, welche bei der Länge der Scheibe allerdings wirklich nicht überbewertet werden sollte und die Uneigenständigkeit, denn das Ganze erinnert manchmal doch zu sehr an die vorherigen Bands der Musiker. Doch auch das kann man ihnen eigentlich nicht vorwerfen, waren sie doch immerhin die Songwriter dieser Bands. Alle Songs klingen wie aus einem Fluß. Sogar die Produktion ist für die finanziellen Verhältnisse mehr als gut. Unterschiede zu den Scheiben renommierter Bands sind da kaum zu hören.
Insgesamt bleibt mir nichts anderes übrig, als eine verdient hohe Bewertung zu zücken.
(Manuel)

Keine Wertung

Geschrieben am 5. April 2013 von Metal1.info

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