Nekrovault - Nachhut Toward the Towering Tomb (cover)

Review Nekrovault – Nachhut: Toward The Towering Tomb (EP)

Mit ihrem Debüt „Totenzug: Festering Peregrination“ konnten sich NEKROVAULT direkt als vielversprechende Newcomer im bayerischen Metal-Underground etablieren: Bei dem düsteren Werk stimmte nicht nur die musikalische Qualität – sondern NEKROVAULT hatten auch das nötige Glück, um direkt beim etablierten Label Ván Records unter Vertrag genommen zu werden, und den nötigen Ehrgeiz, um – der Pandemie zum Trotz – ihr atmosphärisches Livekonzept wo immer möglich auf die Bühne zu bringen.

Dass NEKROVAULT es wirklich ernst meinen, zeigt sich jetzt: Mit „Nachhut: Toward The Towering Tomb“ schieben die erst seit 2017 zusammen musizierenden Memminger direkt eine EP nach – wohl nicht zuletzt, um im Gespräch zu bleiben, bis das zweite Album fertig ist. Mit anderen Worten: Hier hat jemand den Karriere-Leitfaden für Newcomerbands aufmerksam gelesen. Das Konzept dürfte jedenfalls aufgehen, denn „Nachhut: Toward The Towering Tomb“ ist zwar nur ein kurzer, aber kein liebloser Release geworden.

Mit einem detailverliebten Cover von Misanthropic-Art versehen, macht die EP schon optisch einiges her. Aber auch aus musikalischer Sicht lohnt sich die Anschaffung: Zwar gibt es „nur“ zwei Songs zu hören – diese füllen jedoch eine Spielzeit von immerhin 18:51 Minuten und unterstreichen eindrucksvoll, warum Death- und Black-Metal-Fans NEKROVAULT im Auge behalten sollten: Der Mix aus death-doomiger Atmosphäre und eingeschwärztem Riffing, mit dem NEKROVAULT bereits auf dem Debüt begeistern konnten, zündet auch hier direkt. Und erneut wurde der Sound so elegant zwischen differenziert und dreckig eingepasst, dass „Nachhut: Toward The Towering Tomb“ das Gefühl weckt, die Musik käme direkt aus einer dunklen, spinnwebverhangenen Gruft herübergeweht – aber eben aus einer Gruft mit ordentlicher Stereoanlage.

Stilistisch präsentieren sich NEKROVAULT nochmal gereift: Im Zehnminüter „Where The Fog Entombed The Light“ verarbeiten die Süddeutschen vermehrt doomige Elemente, die die eingestreuten Ausbrüche von Raserei jedoch nur noch heftiger wirken lassen. „Black Hole Grave Millstone“ fällt sogar noch schleppender und trister aus: Bis auf einen zweiminütigen Furor in der Mitte des Songs sowie eine Intensitätssteigerung gegen Ende verlegen sich NEKROVAULT hier komplett auf düsteres Midtempo. Das markante „Uh!“ an entsprechender Stelle dürfte kein Zufall sein: Die „Monotheist“Celtic-Frost lassen grüßen!

„Nachhut: Toward The Towering Tomb“ ist eine EP, die diesem Format die Würde zurückgibt. Statt einem kruden Mix aus Resten, Coverversionen und Live-Bootlegs bieten NEKROVAULT ihren Hörern auf diesem Release zwei neue, qualitativ hochwertige Songs, die Lust auf mehr machen. In diesem Sinne: Danke – jetzt aber bitte sofort zurück ins Studio und weitermachen!

Keine Wertung

Publiziert am von

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert