Review Suicide Silence – Remember… You Must Die

Klassischen Deathcore als technisch anspruchsvolle Stumpfheit zu bezeichnen trifft den Kern der Sache wohl ganz gut. Über lange Zeit hinweg definierte sich das Genre über möglichst viele möglichst brutale Breakdowns, sägende Riffs und unmenschliche Vocals und wurde so zu einem festen Bestandteil der modernen Metal-Musiklandschaft. Inzwischen haben aber auch in den Deathcore Clean-Vocals, symphonische Parts und Alternative-Elemente Einzug gehalten und so gut das Bands wie Lorna Shore oder neuere Whitechapel auch machen, manchmal wünscht man sich einfach mal wieder eine frische Dröhnung technisch anspruchsvolle Stumpfheit. Ähnliches scheinen sich auch SUICIDE SILENCE gedacht zu haben, die nach ihrem selbstbetitelten Alternative-Ausflug mit der neuen Scheibe „Remember… You Must Die“ endgültig wieder dem klassischen Deathcore huldigen.

Tatsächlich liefern die Amerikaner eine wahre Schlachtplatte ab, die in diesem Jahr wohl der Gold-Standard für alle weiteren Veröffentlichungen des Genres werden dürfte. Innovationen oder Experimente sucht man auf „Remember… You Must Die“ vergebens, aber langweilig wird es trotzdem nicht. Stattdessen halten SUICIDE SILENCE die Schlagzahl mit Brechern wie „You Must Die“, „Capable Of Violence (N. F. W.)“ oder „God Be Damned“ einfach zu hoch und besinnen sich auf das, was den Deathcore groß gemacht hat. „Be Deceived“ mit seinen deutlich im Vordergrund stehenden Hardcore-Elementen, die in Richtung Black Metal schielenden Gitarren in „Kill Forever“ oder das thrashige „Endless Dark“ zeigen sehr deutlich, wie man trotz blinder Raserei und möglichst brutalem Songwriting noch für Abwechslung und Wiedererkennungswert sorgen kann.

Produzent Taylor Young hat „Remember… You Must Die“ außerdem eine fette Produktion verpasst, die zwischen technischer Kälte und organischem Sound pendelt. Gerade der Rhythmus-Fraktion um Basser Dan Kenny und Neuzugang Ernie Iniguez an den Drums kommt der Sound dabei sehr zugute. Stichwort Neuzugang: Eddie Hermida wird wohl für immer der Neue am Mikro bleiben, auch wenn er inzwischen schon zehn Jahre den Posten als Schreihals bei SUICIDE SILENCE innehat. Der Mann liefert auf dem neuen Langspieler die Performance seines Lebens ab und gönnt weder sich noch den Zuhörern eine Pause. Gekonnt wechselt er zwischen schrillem Keifen, abgrundtiefen Growls und viehischem Grunzen.

Mit „Remember… You Must Die“ setzen sich SUICIDE SILENCE endlich wieder die schwarze Krone des Deathcore auf und machen unmissverständlich klar, wie vertonte Aggression zu klingen hat. Ganz ohne Clean-Parts, akustische Gitarren oder elektronische Spielereien zelebriert das Quintett so den Spirit der Anfangstage des Genres und liefert das beste Album seit dem überragenden „The Black Crown“ ab.

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Wertung: 9 / 10

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