Interview mit Christian Bonnesen von LLNN

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„Deads“ ist das zweite Album der dänischen Post-Metaller LLNN und nach einer Split-Veröffentlichung mit Wovoka das erste auf dem legendären Berliner Label Pelagic Records. Ein Meisterwerk von außergewöhnlicher Atmosphäre, inspiriert durch die Filmsoundtracks der achtziger Jahre. Und es gibt diverse Alleinstellungsmerkmale den Sound der Band betreffend, über die wir uns mit Gitarrist und Sänger Christian Bonnesen unterhalten haben.

 

Vielen Dank, dass Du Dir die Zeit nimmst, meine Fragen zu beantworten. Wie geht es Dir?
Kein Problem. Mir geht’s gut, danke.

Nur für den Fall, dass der eine oder andere unserer Leser noch nichts von Euch gehört hat: Bitte stelle Dich und Eure musikalische Vision kurz vor. 
Mein Name ist Christian und ich spiele Gitarre und singe in der Band LLNN. LLNN ist Dein Lieblings-70er/80er-Jahre-Soundtrack… aber gespielt von Hardcore Musikern.

Was bedeutet Euer Bandname und wie spricht man ihn aus?
Einfach zwei L und zwei N. Suche nach den beiden Monden des Planeten Mongo und Du wirst die wahre Bedeutung erfahren.

Seid Ihr glücklich mit dem Feedback von Seiten der Presse und der Fans Euer Album „Deads“ betreffend?
Auf jeden Fall. Ehrlich gesagt hatte ich nicht damit gerechnet. Nach der Aufnahme dachten wir, dass wir eine wirklich gute Platte in den Händen halten würden, aber dass sie so gut angekommen ist, überrascht immer noch. Ich bin dankbar.

Steht ein besonderes Konzept hinter „Deads“? 
Auf jeden Fall. Textlich geht es Unterwerfung und den nicht ganz so optimalen Einsatz von Macht durch Menschen, die viel davon haben.

Was kannst Du uns zum Artwork von „Deads“ erzählen. Handelt es sich um Euer eigenes Design?
Es basiert auf Fotos von unserem Drummer Rasmus, der ein sehr talentierter Fotograf ist. Wenn ich mich recht entsinne, ist das Coverbild eine Qualle, aber sie sieht aus wie ein großer Mondkrater. Das sollte die Stimmung der Platte ganz gut zusammenfassen.

Einige der elektronischen Elemente und Interludes klingen sehr nach Filmsoundtracks (z. B. von John Carpenter oder Marco Beltrami) aus den 80er oder frühen 90er Jahren des letzten Jahrhunderts. Seid Ihr sehr durch derartige Musik beeinflusst?
Auf jeden Fall. Wir sind Kinder der 80er Jahre, wir haben diese Soundtracks in unserer DNA.

Bitte erkläre uns das Songwriting: Ist das ein kollektiver Prozess oder sind lediglich ein oder zwei Leute aus der Band involviert?
Es ist ein kollektiver Prozess. Für mich ist einen Song mit LLNN schreiben wie eine Form von kreativer Problemlösung. Wir haben eine Synthie-Melodie/-Rhythmusstrukur… wie sollen wir das Geräusch in einen Song verwandeln? So beginnt es normalerweise. Und wir jammen sehr viel!

Ihr habt einen Hardcorebackground und nun sind elektronische Elemente essentielle Bausteine Eurer Songs. Beeinflusst Euch das auch auf anderen Ebenen?
Diese Arbeitsweise öffnet uns eine Menge neuer kreativer Türen, wir können uns Musik auf unterschiedlichen Wegen annähern. Wie bei einem Maler, der plötzlich all diese verschiedenen Farben der Welt zur Verfügung stehen hat.

Wo schreibt Ihr Eure Songs? Braucht Ihr hierfür eine besondere Umgebung?
Nur unseren Proberaum. Nicht besonders sexy!

„Deads“ klingt sehr heavy, sehr kalt und auf gewisse Weise mechanisch-industriell… inwieweit war Tue Madsen in die Klanggestaltung involviert?
Ein bisschen hatte er da vielleicht die Finger im Spiel, aber letzten Endes hatte er die Platte nur gemastered. Den größten Anteil daran dürfte Jacob Bredahl, der das Album aufgenommen und gemischt hat, daran haben. Wir haben übrigens alles live eingespielt, weshalb das Ergebnis recht nah an unserem tatsächlichen Live-Sound liegen dürfte.

Bitte nenne uns ein altes (vor 2000 veröffentlicht) und ein neues (nach 2000 veröffentlicht) Album, dass du liebst und dass dich maßgeblich beeinflusst hat.
„Venom“ von Breach und „White Silence“ von Cave In.

Wie sind eure Pläne für 2019?
So viele Shows wie möglich spielen.

Kommen wir nun zu unserem Metal1.info-Brainstorming. Was kommt dir zu folgenden Begriffen spontan in den Sinn?
Donald Trump:
Ich kann es nicht mehr hören.
Terminator:
Brad Fiedel.
Brexit:
Verwirrung.
Justin K. Broadrick:
Pionier.
Global Warming:
Mein größter Albtraum.

Vielen Dank. Hast du ein paar abschließende Worte für unsere Leser?
Danke fürs Lesen!

Publiziert am von

Dieses Interview wurde per E-Mail geführt.
Zur besseren Lesbarkeit wurden Smilies ersetzt.

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