Interview mit Lasterbalk und Alea von Saltatio Mortis

Kurz vor der Veröffentlichung des neuen Albums „Aus der Asche“ (31. August 2007) konnten wir im Vorfeld des Auftrittes beim ersten Schlosshof Festival inmitten spielender Kinder, Kanonenschlägen und verwirrten Einheimischen mit Alea dem Bescheidenen und Lasterbalk dem Lästerlichen darüber und über viele weitere interessante Themen palavern. Dabei entpuppten sich beide Gesprächspartner nicht nur als äußerst redsellig, sondern ebenso intelligent und sympathisch. Und die wichtigste Erkenntnis: Mümmelstein lebt immernoch!

„Aus der Asche“ ist euer Comebackalbum nach zwei Jahren Pause. Welche hörbaren Unterschiede gibt es zu „Des Königs Henker“?
Alea: Jeder der das Album hört merkt, dass wir wieder einen Schritt weiter gegangen sind in unserer Entwicklung. Wir sind wieder mehr zu einer Rockband geworden, wir sind erdiger, wir sind straighter. Die Refrains sind hymnischer geworden, die Melodien sind eingängiger geworden, die Dudelsäcke und Mittelalterinstrumente stehen wieder mehr im Vordergrund.
Lasterbalk: Wir haben einen Schritt zurück zum Mittelalter gemacht, ohne dabei den Rockcahrakter zu verlieren. Der Satz stammt nicht von mir, sondern vom Zillo und ich glaube, das kann ich so unterstreichen.

Gab es verschiedene Punkte, mit denen ihr bei „Des Königs Henker“ nicht ganz zufrieden ward, die ihr eventuell beim neuen Album anders gestaltet habt.
Alea: Das kann man so nicht sagen. Ein Album ist für jeden von uns immer ein Ist-Zustand, weißt du? Es zeigt, was die Band derzeit leistet, wie es der Band derzeit geht und was uns derzeit bewegt. Und deswegen kann ich nicht sagen ich bin nicht damit zufrieden, was wir damals gemacht haben. Es ist einfach der Zeitpunkt, so sah die Band 2005 aus.

Auf euerem Video bei Youtube habt ihr gesagt, dass ihr euch von eueren Standardtonarten für Dudelsäcke gelöst habt. (Alea und Lasterbalk beginnen zu lachen) Wie lief grundsätzlich der kreative Prozess zum Album ab?
Alea: Der kreative Prozess lief folgendermaßen ab: Lasterbalk hat Melodien und Texte geschrieben, bis auf eins. Die Texte sind dann bei mir auf dem Laptop gelandet, dann hab ich mich in einer ruhigen Minute mit der Akustikgitarre hingesetzt und angefangen Konstrukte zu bauen. Damit sind wir dann ins Studio von Mikk und da haben Mikk und ich zusammen die Grundgerüste weiter ausgearbeitet und sie zu den Rocksongs gemacht, die sie jetzt sind. Die mittelalterlichen Sachen kamen meistens von mir und wir hatten einfach die Idee, mal Paralleltonarten auszunutzen, dann hat man auch immer die Möglichkeit, die selbe Tonart zu nehmen wie das Instrument. Wir haben auch stellenweise Bordun weggelassen, womit der Dudelsack auch mehr Tonarten abdecken kann. Das ist ja nur der Bordun, der stehende A-Ton, der hinten dranliegt, der das Instrument in seiner Tonart fesselt, sozusagen. Man hat schon Möglichkeiten, wenn man sich ein bisschen Mühe gibt und ein bisschen Gehirnschmalz einsetzt geht da sehr viel. Desweiteren haben wir die Unisono-Melodien, die es früher bei Saltatio Mortis gab fast weggenommen und sind meistens zweistimmig. Das heisst, dass wir Dudelsäcke einsetzen wie zum Beispiel Streicher, verschiedene Stimmungen von Instrumenten bilden eine Melodie. Jedes Instrument spielt einen Teil der Melodie, und zusammen ergiebt das dann die Melodie.

Seit euerem letzten Album hat sich nicht nur dein Haarschnitt geändert, sondern auch die Besetzung der Band. Welche dauerhaften Veränderungen brachte das mit sich und wie ist der Kontakt zu euerem ehemaligen Mitgliedern?
Lasterbalk: Du hast es ja selbst auch in München erlebt, den Spaß den wir wieder auf der Bühne haben. Wir sind jetzt mit Leuten unterwegs, die Spielleute im Herzen sind, und das ist uns ganz ganz wichtig. Und das ist auch die wichtigste Veränderung, die wir erlebt haben durch die neuen Leute. Wir ziehen jetzt wieder alle an einem Strang und alle wissen was sie tun und warum sie es tun, und wir haben Spaß daran. Und genau den Spaß hört man dann auch, auch auf der Platte.
Alea: Nun, das Verhältnis zu den alten, also zum Beispiel das zu Fackel ist sehr gut. Wir quatschen oft, wir telefonieren oft und man hat viel Spaß miteinander und trifft sich auf den Märkten. Letztens haben wir sogar abends mal wieder zusammen gejammt.

Wie haben sich die neuen Bandmitglieder bei euch eingelebt und welche musikalischen Veränderungen brachten sie mit sich?
Lasterbalk: Der Bruder Frank ist ein exzellenter Bassist – man muss sehr weit laufen, bis man so jemanden findet – der über seinen Bass hinaus ja auch noch Chapman Sticks spielt und erstens durch seine Instrumente und zweitens durch seinen Spielwitz unser ganzes Rhyhtmusgerüst revolutioniert hat, einfach nur dadurch dass er da ist und Kommentare dazu gibt. Mik El Angelo hat sich ja zusammen mit Alea ganz aktiv im Songwriting ausgetobt und lässt dadurch auch deutliche Impulse von seiner Erfahrung als Rockmusiker einfließen. Dann haben wir den Cordoban, der zusammen mit El Silbador unsere Trötenfraktion verstärkt, die zusammen in ihrer Entwicklung und auf ihrem Instrument neue Ideen, neue Impulse und Querdenkereien gemacht haben. Letztendlich ist das gerade das schöne, denn es bricht alte eingefahrene Wege auf. Es gibt plötzlich keine Tabus mehr, wo in einer alten Band, die sieben Jahre zusammen ist klar war, es gibt ein paar Songs, die bleiben so wie sie sind. Und wenn neue Leute reinkommen, sagen die „Warum eigentlich nicht?“ und dann verändern sich Dinge, und das ist großartig.

Alea, ist es schwierig Texte zu singen, die nicht aus deiner eigenen Feder stammen, also eventuell mit dem Inhalt Differenzen oder Probleme hast?
Alea: Wenn ich mit dem Inhalt von einem Text Differenzen hab dann ruf ich ihn an und sag ihm „Du, geht gar nicht“. Also, das ist eigentlich wirklich der Punkt, ich kann nur eine Melodie oder halt ein Lied im Kopf zusammenstellen. Ich nehm mir eine Akustikgitarre, les den Text durch und lass es laufen. Ich bin kein Kopfmusiker, ich bin Herzmusiker. Ich mach mir jetzt keine Gedanken drüber, wenn ich mich hinsetze und denke „Ich muss jetzt ein Lied machen, dass in der und der Tonart ist“ oder sowas, das muss in dem Moment fließen und in dem Augenblick kommen und das tuts auch, und das ist gut so und da bin ich froh darüber. Und Lasterbalk hat einfach die Fähigkeit, Texte zu schreiben die mich berühren, und das kommt wohl auch daher, dass man sich acht Jahre kennt. Ich mein, wir kennen uns warscheinlich besser als wir beide wollen… (lacht)
Der ebenfalls lachende Lasterbalk:
Ach komm, du wolltest es doch auch!
Alea: Ja, es ist halt einfach so, man verbringt die meiste Zeit mit den Leuten hier, das ist die einzige Familie die man hat und natürlich weiß er auch was mich anspricht und was nicht. Gut, er versucht immer wieder mir irgendwelche Sachen unterzujubeln… (lacht)
Lasterbalk: Es is in der Tat genau so, von der anderen Seite gesehen, ich weiß ja für wen ich die Texte schreibe. Es gibt ein paar Dinge wo wir uns klar sind, dass sie nicht gehen, dann lass ichs. Oder ich tus trotzdem, auf jeder Platte gibt es mehrere Versuche, in der Regeln gescheiterte wo ich versucht habe mich durchzusetzen. Aber hin und wieder ist dann auch etwas dabei, wo ein Lied zurückkommt und ich mir denke „Wow, das hätt ich nicht gedacht“, und das ist denke ich letztendlich auch das, was uns als Duo so auszeichnet. Wie der Alea schon gesagt hat, wir kennen uns gut, wir ticken in ein paar Punkten sehr ähnlich. Und für mich ist es sehr spannend, wenn ich einen Text schreibe, hab ich eigentlich schon ein Lied im Kopf und weiß, wie es funktioniert. Das sag ich aber grundsätzlich nicht, das ist auch ein Agreement zwischen uns und dann kommt manchmal was zurück, was ganz anders ist als das, was ich mir gedacht habe, und das macht es super spannend und bringt viel Spaß.
Alea: Und was ich jetzt auch sagen darf, ich habe mein Debüt auf dieser Platte, das erste Lied wo ich sowohl Musik als auch Text gemacht habe. Es ist „Nichts bleibt mehr“, da bin ich sehr stolz drauf, es ist ein sehr schöner Song geworden und ich denke, wir werden noch weiter lustige Duo-Geschichten zusammen machen.

Woher nehmt ihr grundsätzlich die Ideen für euere Songs? Ihr seid viel unterwegs, gibt es zum Beispiel Landschaften, Erlebnisse, Familie, Freunde oder Alkohol als Inspirationsquellen?
Lasterbalk: Ich bin ja bekannt dafür, dass ich keine Mettaverne unausgetrunken stehen lassen kann – weswegen mein Mundwerk auch oft mal schneller funktioniert als der Verstand, sehr zum Leidwesen meiner Mitmusiker und Tourmanager und ähnlichen bemittleidenswerten Wesen in meinem Umfeld – aber beim Songwriting ganz konkret ist es so, dass Alkohol keine Inspirationsquelle ist. Ich glaube ich habe so gut wie keinen Song geschrieben, als ich angetrunken oder auch nur angeheitert war. Ganz häufig sind es Momente wie heute morgen beim Aufwachen. Ich hatte seit ein paar Tagen eine Zeile im Kopf, die mich sehr berührt hat. Es war letztendlich eine Episode aus dem Bandleben und irgendwann merkst du, wie es Alea vorhin gesagt hat, dass es fließt. Und dann muss ich mich sofort an den Rechner setzen und das Ding tippen und dann wird ein Song draus. Und es sind immer autobiografische Erlebnisse, es sind immer Dinge die mir oder Alea passiert sind oder wir beide gemeinsam erlebt haben, oder auch Dinge von denen er erzählt hat und ich mitgefühlt habe oder ein ähnliches Erlebnis hatte. Es ist wie in einer Beziehung, machen wir uns da nichts vor, ich kenne Alea besser als die meisten meiner Freundinnen… Ich hab auch mehr Zeit mit ihm verbracht als eigentlich mit allen meiner Freundinnen…
Alea: Oh, das ist schön.
Lasterbalk: Ja, ich wollts auch (beide lachen). Weißt du, da entsteht dann natürlich eine Tiefe wo du weißt, wenn jemand aus deiner Band etwas erlebt, kannst du das plötzlich in Worte fassen, weil wir alles teilen.

Ihr habt gesagt, dass ihr einen Freund durch HIV verloren habt. In welchem Lied habt ihr dieses Erlebnis verarbeitet?
Alea: Es war jemand aus meinem direkten Freundeskreis und er war ein sehr wichtiger Mensch, auch ein Künstler… Es ist in „Koma“ reingeschrieben worden. Ich wollte das Erlebte und auch die Erinnerung an ihn in einen Song verpacken, dass war die Idee zu dem Text. Damit bin ich mit einigen Fragmenten zu Lasterbalk und er hat dann drauf los geschrieben und hat mir dann immer Sachen gezeigt und das haben wir solange gemacht, bis es das drin hatte, was ich da erlebt habe, also die letzten Tage eines solchen Menschen. Das wir nicht wirklich lustig und genau so ist auch das Lied.
Lasterbalk: Ich fand den Werdegang des Liedes unglaublich spannend. Der Impuls kam ganz klar von Alea, wir haben auch schon viel darüber gesprochen, bevor wir wussten dass ein Lied daraus wird. Und da gab es letztendlich aus seinem Leben im Umgang mit diesem sterbenen Menschen grad in der Endphase… Seine Worte waren, er spürt nur noch die Berührung, er ist gefangen in sich und die einzige Chance noch zu ihm durchzukommen ist im Prinzip der Hautkontakt. Es war ein Gespräch wo es darum ging, eine Sorge zu bewältigen und letztendlich ist die Schilderung hängen geblieben und hat für die erste Strophe gesorgt, „Gefangen im eigenen Körper“. Es ist ein Text den ich sehr mag und auf den ich in den Strophen sehr stolz bin, weil er einen wunderschönen Spagat zwischen Mittelalter und Moderne macht. Du hast immer in der ersten Hälfte der Strophe reine mittelalterliche Metaphorik und in der zweiten Hälfte moderne Bilder, die das auflösen und weiterführen. Und es ist letztendlich genau das Ding mit Krankheiten, ob du damals an der Pest verreckt bist oder heute an Aids, das macht für den, der da stirbt keinen Unterschied. Das war damals genau so aktuell wie heute. Und auch das Begleiten beim Sterben, was dann der Alea gemacht hat, ist ein harter Prozess für den der begleitet und so wichtig und in der heutigen Zeit der Apparate-Medizin immer weiter nach hinten rückt.
Alea: Das war mir an der Sache auch sehr wichtig, erstens einfach die Verarbeitung und das Andenken an einen guten Freund. Auf der anderen Seite: Wenn man das miterlebt hat und sieht, wie blind die Leute mit dieser Krankheit durch die Gegend laufen, dann will ich das thematisieren. Ich denke dass jeder, der auf einer Bühne steht, auch einen Job zu machen hat und wenn Musiker nicht darauf aufmerksam machen, wer soll es dann tun? Wenn man mit den Kids heute spricht und fragt, ob sie Kondome dabei haben… „Oh nöö, das geht schon“… So eine Dummheit! Und wenn man das dann miterlebt hat, muss es so kalt und hart wie möglich gezeigt werden, weil nur dann machts vielleicht irgendwann klick im Kopf und ein paar Leute leben länger.

Die Zahl 7 ist in den letzten Jahren ein sehr beliebtes Motiv geworden in der Mittelalterszene, bei Faun oder Subway To Sally zum Beispiel. Mit euerem Lied „Sieben Raben“ habt ihr die 7 wieder aufgegriffen. Ist die 7 als Zahl zufällig gewählt oder gibt es da bestimmte Hintergründe?
Lasterbalk: Du hast recht, in den letzten Jahren ist 7 eine sehr wichtige Zahl, also ungefähr seit 4000 Jahren. 7 ist die magische Zahl, 7 hat seit es so etwas wie Zählungen und Zahlenmystik gibt irgendwie immer eine Schlüsselposition gehabt. Letztendlich ist die 7 ja zusammengesetzt aus 4 und 3. 3 ist die göttliche Zahl, 4 ist die menschliche Zahl, 7 ist die magische Zahl. Es wundert nicht wirklich, dass sich jemand der sich mit Geschichte auseinandersetzt, irgendwann mal über die 7 stolpert. Allerdings ist es in unserem Fall ganz anders. Ich hätte von mir aus kein Lied gemacht, dass „7“ heißt, weil das schon Kollegen getan haben, die auch ganze Alben so genannt haben und ich wollte mich aus dem Siebenerwettlauf eigentlich ganz gerne raushalten. Jetzt ist es aber so, dass die Vorlage dieses Stücks nicht von mir ist, sondern von den Gebrüdern Grimm. Auch die wussten schon um die magische 7 und ich wäre mir auch ein bisschen doof vorgekommen zu sagen es wären „Acht Raben“, obwohl es doch 7 sind. Vor allem hätte es dann auch von der Metrik gar nicht mehr gepasst.

Könnte man „Choix des Dames“ als Nachfolger von „Dessous le ponte de Nante“ bezeichnen und haben die beiden Lieder ein bestimmtes Verhältnis zueinander?
Alea: Ja, the Revival of Mümmelstein! Ich würde sagen, Falk Irmenfried is back!
Lasterbalk: He is still alive!!!
Alea: Ja, man glaubt es kaum, trotz 400 Jahren immer noch so frisch. Mittlerweile muss man ein bisschen auf geisterweiternde Substanzen zurückgreifen, damit er aus sich herauskommt und derart singt, wie mans da hört. Wir haben aber gar nicht so weit in die Trickkiste gegriffen, es war einfach französischer Rotwein…
Lasterbalk: Und viel davon!
Alea: Oh ja. Er war am Anfang doch ein wenig verhalten, so wie es in seinem Alter eben ist. Aber nach einer guten Flasche trockenen Rotwein war er dann locker-flockig-frisch von der Leber und dann hat er natürlich gerne über die Damenwahl gesungen.
Lasterbalk: Im übrigen, nein, es ist kein Nachfolger. „Nachfolger“ impliziert ja automatisch, dass „Dessous…“ gestorben wäre. Nein, wir spielens immer noch und wir mögens auch noch.
Alea: Um mal zum Ernst der Sache zu gehen, viele von uns lieben einfach bretonischen französischen und mittelalterlichen Folk. Es ist ein bretonisches Lied und es hat so viel Lebensfreude und Spaß, deswegen macht man so ein Lied wenn man die Möglichkeit hat.
Lasterbalk: Außerdem ist die Damenwahl ein Thema, das dem Spielmann an sich sehr nahe kommt.

Könnt ihr euch vorstellen, dass euer Lied „Spielmannsschwur“ eventuell Menschen, die nicht so sehr mit euerer Musik vertraut sind, Vorurteile bestätigen, weil vielleicht zuviel Pathos und Klischees im Text mitschwingen?
Alea: Also, das kann ich überhaupt nicht nachvollziehen…
Lasterbalk: Naja, natürlich ist es Pathos, aber was ist denn ein Schwur? Ein Schwur ist ein Ritual und ein Ritual ist immer pathetisch. Alle Metaphern die da drin stehen, meinen wir letztendlich aber ganz genau so, wir leben so. Man kann sich sicherlich über die Formulierung und die Wortwerdung der Idee streiten, bin auch gern und jederzeit bereit das bei einem Met auszudiskutieren. Aber letztendlich ist es genau das, was wir uns geschworen haben und genau das, was wir leben.
Alea: Ich möchte das jetzt nur mal mit einer wahren Begebenheit begründen. Man kann jetzt natürlich auch in einem Text sagen, ein sehr angefressener italienischer Polizist rennt durch die Straßen, nachts um vier, und schreit „If i find that 2 meter german drummer i go arrest him!!!“
Lasterbalk: Und was hat meine Band gemacht? „Da isser, da isser!!!“
Alea: Das kann man zwar ausschreiben, klingt aber nicht so schön wie wenn man sagt „Die Kette am Hals ist noch nicht vernietet“. So muss mans einfach sehen, da sind Bilder hinten dran, aber es ist eigentlich alles schon passiert, was da drin steht (lacht).
Lasterbalk: Es konnte doch auch keiner wissen, dass ausgerechnet die Frau vom Polizeipräsidenten auf dem Tisch schlafen wollte, unter dem wir Musik gemacht haben. Stand ja nicht am Haus dran.

„Vaulfen“ ist ein schwedisches Märchen. Worum geht es in dem Text und was sind die Hintergründe dieses Songs?
Alea: Der Text ist eine typische Ballade aus der Zeit als ein christlicher Glaube meinte, andere Glauben übernehmen zu müssen. Es werden Metaphern aus beiden Richtungen benutzt und die kämpfen gegeneinander. Bei „Vaulfen“ bin ich mir immer noch nicht sicher, von welcher Seite es geschrieben wurde. Auf der einen Seite ist es die Hauptperson – die christliche feine Jungfer – die in den Wald rennt, aber von der bösen Seite – der Wollust – getrieben den falschen Weg einschlägt, weil sie nämlich nicht nach hause geht, wie sie es gesagt bekommen hat, sondern sich in einer Hütte im Wald mit ihrem Liebsten treffen will, weil die Wollust in ihr kocht. „???“ heißt „Es raschelt in der Linde“m ich weiß nicht ob ihr das kennt? Wo ich herkomme kennt man den Spruch als „Die Hormone spielen verrückt“, „es rauscht in der Linde“. Und dann geht sie halt durch den Wald und trifft auf einen Werwolf als eine Verkörperung eines heidnischen Wesens. Jetzt kann man sich überlegen von welcher Seite es kam, von der Jungfer bleibt am Schluss nur ein blutiger Arm übrig, ich glaube der Werwolf ist besser davon gekommen (lacht). Es ist halt wirklich ein Spiel mit den Metaphern von diesen beiden Dingern und es ist auch ein typisches schwedisches Lied, es ist immer ein Vorsänger und mehrere singen nach, so wie man es in Frankreich auch hat, typischer Folk-Song und ein typisches Lied aus der alten Zeit. Ja, was steckt noch dahinter? Das Lied ist erstmal vertont worden von Garmana, einer schwedischen Folk-Mittelalter-Band die wir alle sehr schätzen, von denen auch Lieder wie „Herr Mannelig“ oder „Vänner och Fränder“ sind. Also sämtliche Sachen die man so in schwedisch kennt, von Kollegen von uns nachgespielt. Wobei sie ihren Namen darunter schreiben und dass sie es gemacht hätten, das stimmt nicht. Die Lieder sind von Garmana oder sind reine traditionelle Lieder. Bei „Vaulfen“ ist der Text traditionell und die Musik ist teils von Garmana. Und wir haben das aufgegriffen weil der Song so viel Macht hat, es ist so ein wunderschönes Lied. Die Bilder, mit denen er arbeitet, das ist der Wahnsinn. Ich mein, am Schluss hat man dann den heulenden Bräutigam, der an der Stelle wo alles passiert ist steht und nur noch einen blutigen Arm findet. Es ist schon richtig derb und zeigt teilweise auch, wie düster das Denken von den Leuten damals auch war. Da gings schon richtig zur Sache, aber in einem Land wo so wenig Sonne scheint, ist das auch kein Wunder.

Habt ihr mit „Uns gehört die Welt“ und „Wirf den ersten Stein“ die Idee von „Keines Herren Knecht“ weiterverfolgt?
Lasterbalk: Das sind zwei ganz unterschiedliche Themen. „Wirf den ersten Stein“ ist etwas sehr persönliches. Ich habe seit der Zeit, in der ich kreativ und unterwegs bin immer das Problem, dass ich mit der Doppelmoral einiger meiner Bekannten oder teilweise Leuten in der Presse nicht zurechtkomme, die auf der einen Seite groß dabei sind, Steine nach mir zu werfen und mir meine Verfehlungen anzukreiden und wenn man auf der anderen Seite mal bei ihnen in den Keller kuckt stellt man fest… „Oh, ups!“. Das ist ein Ding, das nagt seit Jahren an mir und ich hab das zum ersten mal in diesem Song thematisiert. „Uns gehört die Welt“ widerum gar kein so furchtbar kritischer, sondern ein sehr lebensbejahender Song. Er kommt aus der Kritik einer Freundin an der „Henker“-CD, die gemeint hat „Und, wieviele Leute sind auf der CD gestorben?“… Ich weiß es nicht, aber schon einige… „Ja, ihr immer mit eueren Düstersongs“… Und als wir das erste mal mit den neuen Leuten unterwegs waren und dieses Spielmannsgefühl von früher wieder hatten, haben wir uns so gut gefühlt. Das ist auf der Rückfahrt vom Summer Breeze letztes Jahr entstanden, wo alles schick war, wo wir Spaß hatten und wussten, wir fahren in die Zukunft mit lauter netten Leuten. Dann hab ich mich hingesetzt und das Ding runtergeschrieben und das war genau das Gefühl des Moments.

„Tod und Teufel“ dreht sich darum, dass jeder für sein Leben verantwortlich ist. Ist das etwas, was ihr im Allgemeinen heutzutage etwas vermisst in der Welt und welche Rolle spielt der Teufel an sich, wenn jemand seiner Verantwortung nicht gewachsen ist?
Alea: Das war zum Beispiel ein Text, der mich total geflasht hat, als ich ihn geschickt bekommen habe, weil er auf der einen Seite ein erhobener Zeifeginger ist, auf der anderen Seite aber auch das Leben des Spielmanns schön unterstreicht. Ich mag Texte mit Geschichten drin und da hat er mich einfach sofort berührt, fand ich total super. Und ich finde, dass es heutzutage extrem stark so ist, dass die Leute sagen „Ich wars net, ich habs net gemacht“. Ich hab damit ja auch gar nichts zu tun, wenn die Regierung irgend einen Scheiß baut oder da mal wieder was passiert, wo man vielleicht mit offenen Augen und etwas mehr Herz in der Brust etwas hätte ändern können. Deswegen ist das ganz klar, nimm deine Würfel in die Hand, du hast die Entscheidung. Und was hat der Teufel darin zu tun? Ganz einfach: Im täglichen Leben steht man immer vor Entscheidungen, und die fällt man selbst. Man selbst entscheidet, was gut oder schlecht ist. Wenn man es weiter sieht, gibt es Entscheidungen, die einfacher sind, aber vielleicht verwerflicher. Das ist der Teufel in der Geschichte.
Lasterbalk: Es ist ein Text, der zu vielen Interpretationen einlädt und das genieß ich immer sehr, wenn sowas passiert. Ich habe ihn letztendlich mit zwei Dingen im Kopf geschrieben. Das eine war wohlwissend, wir hatten das vorhin schon, dass Alea Geschichten mag und eines abends meinte er „Verdammt, ich will jetzt mal wieder eine Geschichte von dir hören. Schreib mal“. Das hab ich mit mir rumgetragen und dachte mir, eine Geschichte sollte schon noch drin sein für die Platte. Das war ein Ding, und das zweite: Tod und Teufel sind natürlich nicht absolut gemeint, man kann sie personifiziert sehen aber auch als Symbole betrachten, wie im Märchen. Sich dem Tod in der Art und Weise zu stellen, wie das der Protagonist macht, das kann jeder von uns, jeder wirkt in seinem Kreis. Jeder kann letztendlich dafür Sorge tragen, dass er nicht stirbt. Sterben in dem Sinne, dass… wenn ich über das Festivalgelände laufe, sehe ich leider schon sehr viele tote Menschen. Leute, die zwar physisch betrachtet noch Leben, aber irgendwie schon gestorben sind und nicht mehr weiter machen und nicht mehr weitergehen und sich und ihr Leben aufgegeben haben. Da hat der Teufel ganz offensichtlich gewonnen. Für mich persönlich war das die zweite Ebene in der Geschichte, wo ich mir gedacht habe, dass es sehr wichtig ist dass die Leute wissen, dass man mit dem Tod spielen und immer wieder um in rumrennen und ihn verarschen kann, und das funktioniert ganz großartig.

Ihr habt angefangen, euer Lied „Tote Augen“ live akustisch zu spielen. Der letzte Track auf dem neuen Album ist eine Ballade und heißt „Nichts bleibt mehr“. Das ist eher Kontrastprogramm zu dem sonst eher punkigen, rockigen Stil des Albums. Ist das bewusst so gewählt und wo liegen die Ursprünge dieser Balladen?
Alea: Zu „Nichts bleibt mehr“ gibts eine ganz komische Sache, es war eigentlich nicht geplant, dass das Lied auf das Album kommt. Wir hatten eine emotional harte Zeit, als drei Leute der Band plötzlich sagen, dass sie nicht mehr dabei sind, und in der Zeit ist das Lied entstanden. Das heißt, drei Freunde, mit denen du dein Leben geführt und geplant hast sagen auf einmal „Du, es ist nicht mehr meine Welt“. Und dann fängst du an nachzudenken. Ist es die richtige Welt, ist es das richtige was du tust. Du fängst an zu überlegen was passiert und hast auch Angst vor dem, was passieren kann und dann musst du eine Entscheidung fällen, ob du aufgiebst oder es durchziehst. Und ich hab mich an dem Abend dazu entschieden, es durchzuziehen und das war eine ganz persönliche Sache, eine Beruhigung für sich selbst. Damals, als wir die Platte aufgenommen haben, hat unser Produzent Rosi gemeint „Hey, wir brauchen noch was, habt ihr noch was?“. Ich hab gesagt, ich hab noch was, aber es war eigentlich nicht so gedacht. Als er es angehört hat meinte er, das Ding muss drauf, es ist wunderschön. Deswegen ist das Lied drauf, deswegen ist es auch komplett anders als der andere Stil. Es hat den Schritt mit Mik hin zum Saltatio-Rocksong einfach nicht gemacht, sondern es ist einfach die unverblümte Idee, die jetzt drauf ist. Da sind dann auch die wunderbaren Fähigkeiten von Frank am Chapman Stick dazugekommen und Mik an der Gitarre. Es war echt toll im Studio, ein schönes Erlebnis.

Ihr habt euer Lied „Falsche Freunde“ in einer neuen Version als Bonustrack angefügt. Gibt es weitere Lieder, die sich für so eine Neuaufname anbieten würden und könntet ihr euch vorstellen, daraus sogar eine eigene CD zu machen?
Lasterbalk: Für den Fall, dass jemand von der Plattenfirma zuhört: Hört auf die Presse, die Presse hat nicht immer unrecht (lacht). Ja, könnten wir uns vorstellen. Es ist immer eine Frage von Zeit und Geld und Plattenfirmen und ähnlich beteiligten. „Falsche Freunde“ war uns wichtig, wir spielen das live ja ganz anders, so wie wir andere Lieder ja live ja auch in komplett anderen Versionen spielen. Das leidige Thema mit den Bonustracks ist ja, du machst irgendwann einen Song den einige Leute lieben und nicht mehr kriegen können. Wir haben eigentlich zur Zufall mit „Equinox“ die Idee gehabt, ganz andere Versionen von bekannten Songs als Bonustracks zu machen. Für mich geht das bis jetzt komplett auf, ich halte das für eine nette Geschichte.

Ist es so, dass die neuen Mitglieder bei euch das gleiche Mitspracherecht genießen wie die Alteingesessenen?
Lasterbalk: Wenn sie mal zu Wort kommen (beide lachen). Im Prinzip ja, es sagt jeder was er denkt. Es ist aber natürlich auch so, wenn du in einer Band mit acht Leuten unterwegs bist, brauchst du Jobs und Jemanden, der letzte Worte hat, weil man sich sonst totdiskutiert. Wir haben es schon erlebt, dass wir uns an einem Ton so lange totdiskutiert haben, bis ein Lied nicht auf die Platte kam. Das kann nicht sein und das haben wir auch verändert, das gibts bei uns nicht mehr. Ansonsten, klar, jeder kann seinen Mund aufmachen, wenn er Lust darauf hat.

Ihr habt euch Namen gegeben wie Alea der Bescheidene oder Falk…. und so weiter…
Alea (lacht laut): Den stellen wir heute abend so vor. Falk…!
Beide: Und so weiter…

Stehen diese Namen etwas im Gegensatz zu euerer Musik zu einer Textaussage, die ihr treffen wollt oder lässt sich das miteinander kombinieren?
Alea: Der, der die Wahrheit sagt, ist meistens der Harlekin.
Lasterbalk: Sollte man nichts mehr dazufügen.

Ihr habt das Album mit Thomas Heimann Trosien aufgenommen, der bereits mit Schandmaul und In Extremo zusammen gearbeitet hat. Gabs Unterschiede beim Einspielen dieses Albums oder auch Gemeinsamkeiten?
Lasterbalk: Wenn man mal davon absieht, dass eine neue Band vor seinen Mikrofonen stand, war es eigentlich das gleiche wie immer. Naja, er hatte mit vier neuen Musikern zu tun, das war für ihn spannend. Er hat an einem der ersten Produktionstage irgendwann gemeint „Hey, das wird mir jetzt erst klar, ich hab da ja plötzlich ne ganz neue Band“. Uns ist es dabei auch klar geworden und so einfach wars nicht. Wir haben irgendwann im Oktober anfangen können zu arbeiten und hatten eine Akustikshow und eine Rockshow mit den neuen Leuten zu machen, jeweils auf die Bühne zu gehen und zu spielen und darüber hinaus das Album zu schreiben, zu proben und einzuspielen und das war teilweise über den Grenzen der Individualbelastbarkeit. Deswegen war das kein entspannender, lockerer und netter Studioaufenthalt, da waren oft viel Blut, Schweiß und Tränen angesagt. Klar gab es dann auch spontane Ausbrüche von Spielmannstum und Feierei… Ich will da jetzt gar niemand ankucken…
Alea: Ich mach das gar nicht, ich bin Sänger. Sänger sind abends sehr früh im Bett und trinken keinen Alkohol.
Lasterbalk: Bis der Schlagzeuger kommt, sie aus dem Bett rausholt, zum Saunagehen nötigt und Rum über den Ausgussstein kippt (Alea lacht).

Könnt ihr euch vorstellen, eine DVD zu veröffentlichen?
Alea: Wenn der Zeitpunkt da ist, wird es auf jeden Fall passieren. Aber ich bin der Meinung, dass eine DVD nochmal eine ganz andere Wirkung hat als eine CD. Eine DVD, an der ich persönlich beteiligt sein werde, die muss etwas Großartiges sein. Es muss was sein, wo ich in einen Media Markt laufen kann, durch die Reihen durchgehen kann und mit den DVDs mit der höchsten Qualität, die da stehen, mithalten kann. Ich sammle DVDs, ich liebe DVDs über alles, dieses Medium ist etwas ganz ganz tolles. Ich hab dermaßen viele Muisk-DVDs zuhause und nerve damit immer großzügig meine Mitmusiker. Es ist einfach was tolles wenn ich mich daheim hinsetzen kann, Dolby Surround-Anlage an… BAM! Dann weinen die Nachbarn ein bisschen, aber das ist schon okay. Aber dann muss es gut klingen, gut aussehen und ich muss danach was erlebt haben. Und es gibt so viele DVDs, gerade im Gothic-Genre, wo ich mir oft denke, hätten die Leute doch noch ein Jahr gewartet, wär das der Wahnsinn geworden und so habt ihr richtig geiles Material mit schlechten Schnitten oder Surround-Sound, der zusammenbricht und keinen Druck hat… Und sowas wollen wir nicht. Wenn die Saltatio-DVD kommt, dann wirds knallen. Und dafür brauchen wir Kohle.
Lasterbalk: Ich hab ja das Problem, dass ich mit lauter Cineasten in der Band geschlagen bin. Diese DVD-Freaks haben alle ihre Dolby Surround-Anlagen und weiß der Henker welche Fernseher. Ich bin ja eher der Typ, der auch gerne mal ein Buch liest (lacht) und mit den Jungs über eine DVD zu diskutieren, macht keinen Spaß… Also wir werden irgendwann eine machen, da bin ich mir ganz sicher.

Anhand eueres Stils setzt ihr euch inzwischen von anderen Bands des Genres ab. Ist das ein bewusster Weg, den ihr da gegangen seid oder hat sich das im Laufe eueres Wirkens zusammen so ergeben?
Lasterbalk (seufzt): Es ist ja leider eine Pflicht und eine Krankheit der Presse gleichermaßen, dass sie grundsätzlich alle Bands mit „Klingt wie…“ beschreibet. Ich versteh das, Kategorien sind wichtig, macht jeder von uns, sind im Bereich der Musik leider aber auch genau so falsch. Wir haben nie gesagt „Wir wollen klingen wie…“. Wir haben immer Musik gemacht, die sich so anhörte wie wir sie haben wollten in dem Moment… Man kann das einfach immer wieder herunterbeten, ich hab das Gefühl, dass das eine Botschaft ist, die letztendlich in der schreibenden Zunft nicht rüberkommt. Insofern geht die Frage für mich völlig ins Leere, weil ich die Platte nicht anders gemacht habe als alle anderen auch.
Alea: Kann ich unterschreiben. Beim Songwriting, bei dem Song den ich gerade schreibe, merkt man wie es mir in dem Moment geht, auch wo man herkommt und wie man schon immer musikalisch unterwegs ist und was einen gerade im Moment hetzt. Das sind Dinge, die meiner Meinung nach jedem Songwriter unter die Finger kommen. Da kann dann jeder sagen „Och, mich beeinflusst gar nichts“, aber das ist Blödsinn. Meiner Meinung nach ist es so, wenn man morgens aufsteht und denkt „Oh, da lief ein geiler Song im Radio, fand ich cool“ und dann fängt man an zu machen und irgendwann bist du fertig und denkst dir „Ah, geiler Song“, hörst es dir an und denkst dir „Mh, kenn ich, war das Ding von heut morgen, vergiss es, löschen.“. Solche Dinge passieren und ich glaube, dass sind Dinge, die einen weiterbringen und zu neuen Sachen führen und auch die Szene und die Musik an sich weiterbringt. Weil man einfach durch Eindrücke und Gefühle Grenzen übersteigt und sich sagt, es ist doch scheißegal ob das jetzt so ist, ich hab total Spaß dran und das muss auch sein.

Spielt ihr generell lieber auf Open Airs wie diesem oder in Hallen?
Alea: Es gibt da ne ganz große Prämisse, wenns nicht regnet, find ich Open Airs geil. Und wenns regnet, dann muss es Hardcore-Open-Air-Publikum sein, weil dann ist es auch super, wenn man so richtig die Megaparty ausrufen kann, alles die Klamotten vom Leib schmeisst und nur noch Spaß hat, das ist auch eine total geile Sache. Wenn natürlich alles panisch rennt, weils Makeup verliert, dann ist das schade.
Lasterbalk: Kann ich alles unterschreiben, was der Alea sagt, aber wenns regnet gibts zwei Dinge, die ganz wichtig sind. Erstens: Mädels, bitte tragt weiße T-Shirts. Zweitens: Heißen Met in rauen Mengen, dann geht alles.

Alea, gab es inzwischen die Aussprache mit Micha von In Extremo?
Alea: Ich muss ganz ehrlich sagen, dass wir ihn leide gar nicht mehr getroffen haben seit dem letzten mal. Ich hätte ja immernoch total Spaß dran, wenns endlich mal passieren würde, weil die Tür von meiner Seite aus immer offen steht für sowas. Auch für „Okay, ich hab mich benommen wie ein etwas zu groß geratener Weißkeineahnung“… Also, ne Entschuldigung ist immer super, wenn sowas kommt würd ich mich wahnsinnig freuen und, wer weiß? Ich bin älter geworden, er ist auch älter geworden, vielleicht ist es ja gar nicht mehr so. Also wie gesagt, wir haben uns nun schon länger nicht mehr getroffen.

Kurzes Wortspiel, die ersten Sachen die euch zu den folgenden Punkten einfallen…
Live-Striptease
:
Lasterbalk: München.
Alea: You can keeep your head on (singt fröhlich und lacht)

Groupies und andere weibliche Fans:
Lasterbalk: Gibt es nicht.
Alea: Ääähm, wie war die Frage? (lacht) Frauen sind die schönsten Geschöpfe, die der Schöpfer irgendwann mal gemacht hat…
Lasterbalk: Du sollst hier keinen Roman erzählen, du sollst kurz und knapp antworten. Wortspiel, kein Wörterspiel! Der hat übrigens zu viele X-Chromosome, ich wollts bei der Gelegenheit mal erwähnen und ich ernenn ihn jetzt zum Mädchen ehrenhalber.
Alea: Okay, dann sag ich wohl, ich bin lesbisch (lacht)
Lasterbalk (entsetzt): Aah, nein!!!

Myspace und Youtube:
Lasterbalk: Coole Plattformen.
Alea: Hätte ich nicht gedacht, dass es so wahnsinnig viel Spaß machen kann.

Schweinskram:
Lasterbalk: Mit dir nicht.
Alea: Motto, Programm und Versprechen.

Falk Irmenfried von Hasen-Mümmelstein:
Lasterbalk: Lebt der immernoch?
Alea: Ähm, ähm, ähm… (schnarcht)… Schlafen, also… (lacht) Ja, genau, Narkolepsie.

Metal1.info:
Lasterbalk: Coole Seite.
Alea: Dankeschön fürs zweite Interview\‘.

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