Konzertbericht: Gojira

20.05.2020 Denver, Red Rocks Amphitheatre (Stream-Show)

Sich mindestens einmal in der Woche den Abend mit dem Live-Stream eines Konzerts verschönern: Was vor wenigen Monaten eher zu hochgezogenen Augenbrauen geführt hätte, hat mittlerweile Einzug in das Alltagsleben des Metalfans gefunden.  

Sicherlich, das Spektakel eines Konzertes am Bildschirm, anstatt vor der Bühne mitverfolgen zu können, ist nur ein kleines Trostpflaster. Im Falle von „Live At Red Rocks”, dem für 24 Stunden verfügbaren Live-Mitschnitt von GOJIRAs Auftritt an den Ausläufern der Rocky Mountains, ist das aber wesentlich mehr als das.

GOJIRA halten mit „Live At Red Rocks” nicht nur ein Konzert im Rahmen ihrer damaligen Tour mit Opeth und Devin Townsend fest, sondern haben hiermit auch ihre 1000. Show für die Nachwelt aufgenommen: “An incredible memory for us in a breathtaking landscape. We kept this baby under our belt this whole time waiting for a special moment to release it.”

Dass GOJIRA diesen Moment endlich für gekommen sehen, zu einem Zeitpunkt, an dem die Franzosen ihre geplanten Auftritte allesamt absagen mussten, ist ihnen hoch anzurechnen: Während Opeth ihre Show von dem Abend bereits Ende 2018 auf den Markt brachten, stellen GOJIRA ihren 70-minütigen Auftritt nämlich nun kostenfrei für einen Tag ins Netz.

Screenshot der Live-Stream-Show, Foto-Credit: Gojira

Nach „The Link Alive“ (2004), „The Flesh Alive” (2012) und “Les Enfants Sauvages“ (2014) ist “Live At Red Rocks” somit der vierte Live-Mitschnitt der Prog-Death-Instanz, der nicht nur durch die Setlist zu überzeugen weiß: Als Pro-Shot inmitten einer in Sandsteinfelsen eingebetteten Freilichtbühne bekommt man als Zuschauer nicht nur Natur, sondern im Hintergrund auch noch die Abendlichter von Denver zu sehen.

Screenshot der Live-Stream-Show, Foto-Credit: Gojira

Mit „Only Pain“ von „Magma“ (2016) eröffnen GOJIRA den Abend, gefolgt von „The Heaviest Matter Of The Universe“ („From Mars To Sirius“, 2005) und der Single-Auskopplung „Silvera“ vom aktuellen Album. Bei dem Großteil der Tracks haben die Franzosen ihr Augenmerk natürlich auf „Magma“ gelegt, dennoch streuen sie dazwischen Hits von „The Way Of All Flesh“ („Toxic Garbage Island“), ihrem dritten Album („Backbone“) sowie „L’Enfant Sauvage“ ein – und ja, natürlich bekommt auch Drummer Mario sein obligatorisches Solo gegen Ende der Show.

Screenshot der Live-Stream-Show, Foto-Credit: Gojira

Mit „Pray“ vom aktuellem Album beenden GOJIRA ihre Show; ein Song, dessen Worte „we pray, pray for the light to reign – we call, we call the day” in der jetzigen Zeit aufbauender wirken als es sich die Franzosen vor drei Jahren wohl hätten wünschen können.

Eine gigantische Kulisse, eingefangen in einer überragenden visuellen Qualität, garniert mit einem starken Konzert – „Live At Red Rocks“ zeigt einmal mehr die großartigen Live-Qualitäten von GOJIRA. Das Sahnehäubchen sind die folgenden Worte, mit denen die Band den Stream kommentiert: „After witnessing the disintegration of our Summer Tours 2020, we thought it was a good moment to give a little something away before getting back on track. We are currently working to re-schedule a tour to take place next year.“

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