Behemoth: Nergal wehrt sich gegen Faschismus-Vorwürfe

Nachdem BEHEMOTH-Frontmann Adam „Nergal“ Darski letzten Monat in einer Instagram-Story ein Foto postete, dass ihn in einem „Black Metal Against Antifa“-Shirt zeigt, wehrt er sich nun gegen den dadurch entstandenen Shitstorm.

In einem Interview mit Kerrang! gab Nergal an: „Erst einmal misinterpretieren die Leute Sachen sofort. Sie stelle keine weiteren Fragen. Das hat überall für Schlagzeilen gesorgt. Und ich mag es, Unruhe zu stiften, das ist meine Natur. Ich mag es, zu trollen und Leute zu provozieren.“

Außerdem sei es „ekelhaft„, ihm Sympathien für Hitler zu unterstellen.

„Jeder, der mich kennt weiß, dass ich gegen jedes totalitäre Regime bin. (…) Hey Antifa, Ich weiß, dass ich generalisiere. Jemand gab mir einige zusätzlichen Informationen darüber, dass es eine deutsche Antifa gibt, die wirklich weiß, was sie tut, und darüber weiß ich nicht wirklich viel. Ich weiß nur, dass sie Venues und Menschen körperlich angreifen, aber oftmals wissen sie gar nicht, wer diese Leute sind. Ich stehe in der Mitte und ich habe meine Meinung: Beide Seiten sind Mist. Wenn ihr meine sozialen Medien verfolgt, wisst ihr, dass ich Pro-LGBT bin, dass ich immer für Frauenrechte bin. Was den Black Metal angeht, bin ich viel zu liberal dafür, wie konservativ dieses Genre ist. Ich verstehe, dass es für einige Leute nicht sehr angenehm ist, was ich sage. Aber das Letzte, was ihr tun solltet, ist, mir irgendeinem Radikalismus vorzuwerfen. Ich liebe es, wenn meine Kunst radikal und extrem ist. Das ist mein Ding. Aber abseits der Bühne? Ich bin nur ein Liberaler mit einer großen Klappe. Das ist alles, was ich bin.“

Bereits im letzten Jahr musste sich der Musiker mit Faschismus-Vorwürfen auseinandersetzen, als er sich einmal mehr mit seinem Freund Rob Darken, dem Kopf der NSBM-Band Graveland, fotografieren ließ.

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8 Kommentare zu “Behemoth: Nergal wehrt sich gegen Faschismus-Vorwürfe

  1. Von „der Antifa“ oder Aktionen von Leuten die sich das Label geben kann man erst mal viel halten wie ein Dachdecker, oder wenig je nachdem – aber wer schon befreundet mit dem Sänger einer NSBM band ist, wie kann man dem jetzt noch ausreden glauben?

    lol.

  2. Oh nein, nein, nein, mit der Scheiße kommst du nicht davon. „Nicht für uns“ im Bezug auf Antifaschismus bedeutet für Faschismus. Dass du immer wieder vesuchst, den Diskurs in Richtung „Antifaschismus ist der wirkliche Faschismus“ zu verschieben ist ein unlauterer Versuch, den Kontext dieser Diskussion zu verschieben; es geht hier nicht um Meinungszensur, sondern um die Akzeptanz der grundlegend für die Demokratie notwendigen Haltung, aktiv gegen den Faschismus Flagge zu zeigen.

    Desweiteren möchte ich dich daran erinnern, über was es hier eigentlich geht: um jemanden, der gegenüber zigtausenden die Aussage „Tötet Antifaschisten! Ohne Gnade“ in die Welt getönt hat. So etwas ist wirklich nur im Internet akzeptabel: versuch das Mal abseits der von dir beschworenen Anonymität zu verteidigen und schau mal was dann passiert. Tip: wenn die Antwort auf „Töte Antfaschisten“ ein „Okay!“ ist, dann treibst du dich sicher nicht in demokratischen Kreisen herum.

    Und nochmal, zum Dritten: es geht hier nicht um einen 100%igen Meinungskonsens (und darum ist es nie geganen, wo nimmst du das her), sondern lediglich in einem Konsens in der Frage, ob man Faschisten in unserer Mitte tolerieren sollte oder nicht. Und da positionierst du so deutlich, dass man den Fackelzug durch alle angezündeten Nebelkerzen noch sehen kann, da hilft auch ein Rotwaschen durch WIZO nichts, die übrigens sicherlich einiges zu deinen fragwürdigen Aussagen zu sagen hätten.

  3. Antifaschismus schreibt gar nichts bindend vor, wie denn auch? „Die Antifa“ ist keine Organisation, sondern eine Einstellung, die erstmal nur beinhaltet, gegen Faschismus zu sein. Deren Ablehnung lässt tief blicken.

    Dass sie in den miefigen Teilen (!) der Metalszene, in die ich dich jetzt mit ziemlicher Gewissheit stecke, nicht sonderlich beliebt ist, hat zudem nur damit zu tun, dass dieser Teil ein ausgewachsenes Naziproblem hat. Aber schön, dass du für alle sprechen kannst, oder ist’s am Ende doch nur für die Kameraden?

    1. Siehst du, genau das meine ich:
      „Bist du nicht für uns bist du ein Nazi.“
      Die Anonymität des Internets generiert, wie man bei dir dier sehr schön sehen kann, einfache Feindbilder. Die Welt ist sehr einfach gestrickt für einfache Menschen wie dich. Ich bin weiß, du bist schwarz, weil du meine Meinung nicht zu 100% teilst. Ich möchte dich jetzt auch nicht weiter verwirren. Ich geh jetzt WIZO hören.

  4. Wenn die Antifa aufhören würde, unbescholtenen mündigen Bürgern vorzuschreiben, was sie konsumieren dürfen, wären sie in der Metalszene sicherlich beliebter.

  5. Ich finde, in den Newsartikel gehört nicht nur, dass auf dem Shirt „Black Metal against Antifa“ stand, sondern die Worte: “Kill them. Show no mercy. Fuck Antifa!” Das zeigt nämlich schon deutlicher, mit welchem Tonfall die Debatte hier angefangen wurde.

    Wenn es nach mir geht, kann sich Nergal im übrigen sein „Tötet meine politischen Gegner!“ – „HAHAAHA, war doch nur ein Witz!“-Scheiße ganz tief in den Arsch schieben, gleich neben dieser schon lange nicht mehr lustigen „aber beide Seiten!“-Argumentation, die hier immerhin menschenfeindliche politische Systeme und den Widerstand gegen Dieselben, was ja immerhin demokratische Pflicht ist, in die gleiche Schublade schiebt.

    Nergal und Behemoth sind für mich jedenfalls gelaufen, daran ändert auch sein Lippenbekenntnis hier nichts. Vielleicht kann Moritz ihn beim nächsten Interview auf dieser Seite ja ein bisschen grillen, meine Luft anhalten werde ich diesbezüglich aber auch nicht.

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