Review Aeba – Rebellion – Edens Asche

  • Label: Last Episode
  • Veröffentlicht: 2001
  • Spielart: Black Metal

AEBA sind in Deutschland ein Begriff, man kennt sie wenigstens vom Namen her. 2001 veröffentlichten sie ihr drittes Album namens „Rebellion – Edens Asche“. Auf dem Cover erblickt man eine Horde Krieger zu Pferd, welche mit Fackeln und Äxten des Nachts auf einem Felde ausharren. Das Motiv ist leicht verschwommen, doch die Anlehnung an das Album selbst und das Titellied ist klar, da auf dem Cover eben auch Banner zu sehen sind, auf die AEBA im weiteren Verlaufe eingehen. Übrigens ist kein Drummer im Booklet aufgelistet, was nicht weiter verwundert, da man sich zu eben dieser Zeit vom alten Schlagzeuger trennte und mit Infernal Desaster den Platz hinter den Trommeln neu besetzte.

Die Jungs und das Mädel zeigen direkt zu Beginn, wie sie ihre Version von Black Metal ausrichten. So ist „Majestic Veil of Darkness“ ein schönes und malerisches Intro, welches aus Keyboardklängen gestaltet ist. Sicher wird das jedem Hörer bekannt vorkommen, da hier im Prinzip eine Melodie konstruiert worden ist, wie man sie sich eben vor epischen Schlachten vorstellt, wenn die feindlichen Heere gerade ausziehen und die Nerven und die Spannung bis zum bersten gespannt sind beziehungsweise ist. Fünf bis zehn Minuten beträgt jeweils die Spielzeit der folgenden acht Stücke, was immens ist. Erst einmal muss man hier feststellen, dass das Quartett es vermag, jedes dieser Lieder anschaulich zu gestalten und niemals die Aufmerksamkeit des Hörers zu verlieren. Eine beachtliche Leistung, die darauf beruht, dass man es geschafft hat, die Track abwechslungsreich, also vielseitig und facettenreich, zu kreieren. Das sogar sehr eingängig, was man der Band ja auch gerne mal zum Vorwurf macht. Diese hier vorhandene Eingängigkeit ist aber eine positive, da gibt es nichts oder nur sehr wenig zu monieren.

Der Gesang ist äußerst rotzig und schäbig, das Gekeife überzeugt besonders, wenn keine Wörter ausgesprochen werden sondern vielmehr einfach nur Laute, beispielsweise wie beim Beginn von „Flammenherz“. Das Keyboard ist omnipräsent, aber nicht zu aufdringlich. Freilich, wenn einem das Instrument ein Dorn im Auge ist, dann kann man sich die Sache hier auch schlechtreden. Zu kitschig oder simpel gespielt, das wären dann so Vorwürfe, die objektiv gesehen aber nicht erfolgen sollten. Der Drumcomputer (?) wurde ebenso gelungen programmiert, er fällt nicht negativ auf und dabei sollte man es auch bewenden lassen. Nun kommen solche langen Lieder ja kaum ohne markante und mitreißende Riffs und Melodien aus, genau die bieten AEBA uns auch. Um hiermit überleitend auf die Lieder einzugehen, sei da direkt ein weiteres Mal „Flammenherz“ genannt. In den letzten 90 Sekunden entfesseln die Kieler hier wahre Virtuositäten. Hymnisch und majestätisch verklingt der Track, im Gesang schwingt eine gewisse Endlichkeit aber Unvergessenheit mit, so dass das Zuhören eine wahre Freude ist. „Darkness – Embrace My Soul“ beginnt trauerschwanger um letztlich doch in einem infernalen Schrei zu münden und mit schönen Gitarrensoli fortzuschreiten. Beim nachfolgenden „Dominion of Terror“ überzeugen besonders die ruhigen Passagen, welche dem Hörer die Chance zur Vertiefung und Rekapitulation geben.

Oftmals wird das Album „Rebellion – Edens Asche“ verrissen. Es sei zu vorhersehbar oder einfach nicht gut et cetera. Jedem seine Meinung, doch diese kann ich nicht teilen. AEBA spielen melodischen, sicherlich leicht verdaulichen aber guten Black Metal. Dieser dann mit sinnvoll begleitetem Keyboard, welches nie zu sehr den Sound vermatscht, sondern einfach nur die Musik bereichert. Insofern darf man den Kielern bescheinigen, ein feines Werk abgelegt zu haben. Die hier dargebotene Qualität und Abwechslung wurde mit dem nachfolgenden „Shemhamforash – Des Hasses Antlitz“ leider nicht gehalten, tut hier aber nichts zur Sache.

Wertung: 7.5 / 10

Geschrieben am 6. April 2013 von Metal1.info

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