Review Besvärjelsen – Vallmo

Über die Schönheit des Artwork des Debüts „Vallmo“ der Schweden BESVÄRJELSEN (zu Deutsch: buchstabieren) kann man sicherlich diskutieren. Eine wahre Augenweide ist dagegen Frontfrau und Sängerin Lea Amling Alazam, die aktuelle und ehemalige Mitglieder von Afgrund, V, Dozer, Greenleaf, Oak, Enemy Is Us oder The Mist Of Avalon für die 2014 gegründete Band um sich geschart hat. Musikalisch bewegt sich das Quintett im psychedelischen Stoner Rock, der in diesem Fall rund 53 Minuten in acht Songs umfasst.

DIese beginnen mit einem stumpf-wummernden Schlagzeug und dezenten Gitarren im Opener „Mara,“ der von Gesang mit viel Hall und einem sehr präsenten Bass komplettiert wird. Die langgezogenen Stücke, fast durchgängig über der Fünf-Minuten-Marke angesiedelt, warten zusätzlich mit einer schleppenden Gangart, die an Doom Metal erinnert und düsterer Atmosphäre auf. Die Produktion ist insgesamt sehr roh und ungeschliffen gehalten, was den Songs doch sehr zugutekommt. Der Stoner Rock ist daher eher reine Randnotiz, die sich vor allem durch das staubtrockene Endprodukt, dass hinter den Reglern entstanden ist, manifestiert. Der Psychedelic Rock dominiert das Geschehen nahezu komplett in den sphärischen Aufnahmen.

Sprachlich sind es aber eher die schwedischen Titel, die zu überzeugen wissen. Das tiefe Organ und die Aussprache von Frontfrau Lea Amling Alazam können sich hier intensiver entfalten. Auch die wabernden Gitarrensoli können überzeugen, heben sie sich doch mit schneidender Präzision von der einer ansonsten homogenen Masse ab. Leider haben sich wiederholt kleiner Fehler eingeschlichen, die wie das Knacken einer beschädigten Schallplatte klingen. Hier bleibt zu hoffen, dass dieser Mangel auf dem Endprodukt beseitigt wurde.

BESVÄRJELSEN machen mit „Vallmo“ einiges richtig, wenn auch nichts wirklich Spektakuläres geschieht. Die Songs ihres Debüts sind in sich schlüssig und bleiben einem gewissen Grundstil über weite Strecken treu. Der psychedelische Rock mit Stoner-Rock-Elementen ist wegen seiner vertrackten Ader sicher nichts für Jedermann, sollte aber für Genrefreunde durchaus interessant sein. Vor allem der ausdrucksstarke und zugleich wenig aufdringliche Gesang weiß zu überzeugen.

Wertung: 6.5 / 10

Publiziert am von Christian Denner

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