Review Bloodbath – Bloodbath Over Bloodstock (DVD)

  • Label: Peaceville
  • Veröffentlicht: 2011
  • Spielart: Death Metal

Ein warmer Sommertag neigt sich dem Ende entgegen, und in den letzten Strahlen der untergehenden Sonne… Death Metal. Das ist das Bild, das sich dem geneigten Fan auf „Bloodbath Over Bloodstock“ zunächst bietet, und ja, es gibt stimmigere Bilder als dieses.

Denn wie bei so vielen DVD-Releases der letzten Zeit entschied man sich auch im Falle der Schweden BLOODBATH für eine Show auf einem möglichst großen Festival als DVD-Konzert – mit dem in Kauf zu nehmenden Nachteil, dass dort Shows von Bands dieser Größe meist Nachmittags stattfinden. Aber hauptsache groß, hauptsche viel Publikum… so zumindest die Theorie. In der Praxis sieht die ganze Sache jedoch anders aus, hat man von der zugegebenermaßen beeindruckend großen Besucherzahl als DVD-Schauender doch reichlich wenig, zumal, wenn es auch noch akustisch derart in den Hintergrund gemischt oder gar gleich garnicht separat abgenommen wurde wie hier. Die Sonnenstrahlen jedoch, in denen sich Mikael Åkerfeldt und seine Kollegen baden, könnten durchaus als störend empfunden werden – nicht zuletzt, weil bei Tageslicht schlicht jede Art von Lichtshow unmöglich ist, so dass eine DVD vom optischen Aspekt her nicht sonderlich viel zu bieten hat: So sieht man hier im Hauptfilm BLOODBATH, technisch natürlich souverän und mit prinzipiell ansprechender Setlist, im Gleißenden Licht der Abendsonne das Bloodstock Festival beschallen – mäßig atmosphärisch, muss ich sagen.
Doch nicht allein das Setting der Show als solcher, auch, was der Fan hier für das Heimkino geboten bekommt, ist alles andere als optimal: Neben für meinen Geschmack viel zu hektischen und planlosen Kameraschnitten, ist es, wie so oft bei Live-Mitschnitten, auch hier vorallem der Sound, der Sorgen macht: Zwar sind die Songs als solche auch recht präzise und ausgewogen dargestellt – echte Live-Atmosphäre sucht man hier jedoch vergeblich: Steril klingen die Gitarren, vom Publikum keine Spur – der Verdacht einer billigen Mischpultabnahme statt aufwändiger Mikrophonierung für den Mitschnitt liegt nahe. Da helfen auch die semiwitzigen Ansagen von Fronter Åkerfeldt, welcher sich mit Pornobrille und Jeans gewollt lässig gibt, nicht viel – mitreißend ist dieser Auftritt zumindest aus der Konserve nicht.

Nachdem die Promo-DVD nur mit dem Nötigsten ausgestattet ist, von dem man glaubt, der Redakteur benötige es, um den Release zu beurteilen, wurde leider auf das komplette Menü sowie allen über den Livemitschnitt hinausgehenden Content der DVD verzichtet, so dass ich hierüber kein Urteil zu fällen im Stande bin – allein vom Herzstück der Veröffentlichung her beurteilt ist „Bloodbath Over Bloodstock“ jedoch nicht eben ein zwingender Release, den man als Death Metal-Fan im Regal stehen haben muss.

Keine Wertung

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